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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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blütenduftenden schlängelten sich die Eindringlinge zur Terrasse und scheuchten Vögel aus den Nestern. Aus einem weit offenen Fenster rief eine Frauenstimme:
    »Hast du gehört, Darling – eine Lerche!«
    Eine Stimme, die Don als die des Syndikatssprecher Nummer Acht erkannte, antwortete:
    »Das war die Lerche nicht. Es war die Nachtigall, du ungebildetes Frauenzimmer.«
    Krachend schloss sich das Fenster. Don setzte mit einem der Mikrogeräte die elektronische Alarmanlage außer Betrieb, trillerte kurz lerchenartig und schlich weiter. Als sie, zwischen dem Swimmingpool und einer Gleitergarage, im tiefen Schatten standen, fragte Howard, der unter seinen Lumpen kramte:
    »Leibwächter?«
    »Insgesamt ein Dutzend Roboter. Sonst niemand. Ein solch honoriges Mitglied der Handwerkskammer Terras, schlecht bezahlt, braucht keine Bodyguards.«
    »Für die Villa hätte er ein halbes Jahrtausend arbeiten müssen.« Howard brachte einen spinnenartigen Sender in Stellung. »Die Robots sind dein Job. Ich kümmere mich über die Frau.«
    Er stöpselte, während Don das Gerät einschaltete, das Kabel der Ecumzelle an seinem Oberschenkel in den Sender ein. Schlagartig waren sämtliche Roboter paralysiert. Howard kletterte ins Zimmer, schob einen schweren Vorhang zur Seite und feuerte gezielt. Eine hübsche, billig gekleidete und geschminkte junge Frau riss erstaunt die Augen auf. Der Schrei erstickte in ihrer Kehle, als das Lähmgeschoss sie in die nackte Schulter traf. Sie brach zusammen; Howard fing sie auf und bettete sie auf ein Lager. Während er einen Krankengleiter rief, schlich Don über einen wertvollen Teppich zum nächsten Zimmer und sah, wie sich Nummer Acht vor dem Spiegel eine Smokingschleife zu binden versuchte. Er streifte dünne Handschuhe über und zog einen schweren Kurzzeit-Paralysator aus dem Brustholster. Leise fauchte die Entladung.
    Noch bevor die Sirene das Krankengleiters zu hören war, machte sich Don an die Arbeit. Er baute in rasender Eile den Kleintransmitter auf und prüfte die Justierung, dann begann er, den Bewusstlosen zu entkleiden. Aus der Tasche zerrte er die Montur eines Lastenträgers, zog sie mit einiger Mühe über den schweren Körper und räumte blitzschnell die Spuren seiner Tätigkeit in den Kleiderschrank. Er schob eine Mappe mit Ecum-Scheinen und persönlichen Papieren in die Brusttasche der grauen Montur und schleppte den Körper in die Nähe des Transmitters. Dann verschloss und verriegelte er die Tür zum Nebenzimmer, aus dem er aufgeregte Stimmen hörte.
    Howard schilderte dem Begleiter des Krankentransports, dass die junge Dame seine Schwester sei und vor Schreck wegen seiner Geldforderung in Ohnmacht gefallen sei; auch habe sie stark getrunken. Sie hoben die junge Frau auf die Trage, schnallten sie fest, und als der weißlackierte Robot zugestiegen war, schwirrte der Krankengleiter mit rotierenden roten Lichtern davon. Don riss die Tür auf.
    »Zum Transmitter, Howie.«
    Sie schoben den reglosen Körper durch den Rahmen. Das Gegengerät im Apartment warf ihn auf den Teppich des Apartments aus. Aus dem Arbeitszimmer des Syndikatssprechers suchten sie Akten und Datenträger zusammen, fanden die rote Uniform des Syndikalisten, räumten den offenen Safe aus und nahmen zwei wertvoll aussehende Bilder von der Wand. Die Geldkassette und eine Sammlung wertvollen Herrenschmucks entdeckten sie im Schlafraum. Sie steckten die Beute ein, wickelten sie teilweise, zusammen mit anderen Unterlagen in die Kleidung und schoben sie durch den Transmitter.
    Howard folgte, nachdem sein Signal die wartende Ylaid herbeigerufen hatte. Don schaltete den Transmitter aus, nahm ihn auseinander und verstaute ihn in der Tasche. Ohne Eile verließ er das Haus, löschte die Lichter und wanderte über die Terrasse. Die Hunde, schwarze Collies, schliefen reglos. Don öffnete die Verpackung zweier S+F-Würste und legte sie vor die Schnauzen der Tiere. Er kletterte über die Mauer, der Gleiter schwebte heran, und Ylaid winkte lächelnd.
    »Alles erledigt?«
    Die Maschine summte mit abgeblendeten Scheinwerfern davon. Don öffnete eine Coladose, trank gierig und antwortete:
    »Wir haben unsere Fähigkeiten als gewaltbereite Einbrecher unterschätzt.« Er grinste breit und lehnte sich zurück. Ylaid fragte:
    »Worüber freust du dich so, Don?«
    »Nummer Acht wird die nächsten Monate vergeblich versuchen, vom Planeten Dolphin Drei wegzukommen, wo er schlecht bezahlt viele schwere Lasten tragen muss. Bis dahin ...

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