Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
Vom Netzwerk:
meinte:
    »Augenscheinlich finden wir niemanden, der uns etwaige Importe exotischer Tiere und Obstbäume bezahlen würde.«
    »Irgendwie versuche ich, meine Gedanken in ein Schema zu bringen.« Pompeo lachte und hob den Arm. »Wir geraten in tödliche Gefahr und finden einen toten Planeten voller Staub und Wind.«
    »Das ist der normale Verlauf eines Abenteuers«, antwortete Siccine ruhig. »Sei nicht ungeduldig. Wir haben Zeit, viele Stunden und Tage. Oder auch Jahre.«
    Aus dem Schiff wurden neue Bilder ins Sichtfeld eingespiegelt. Die Hügel waren Ringwall-Teile eines riesigen Kraters von rund 250 Kilometern Durchmesser, dessen Konturen sich in der staubig roten Ferne verloren. Ob die Ebene künstlich angelegt oder vor Urzeiten durch ein Naturereignis hervorgerufen worden war, ließ sich nicht feststellen.
    »Zurück zum Schiff«, sagte Pompeo. »Aus dem Orbit und mit den Sonden haben wir ebenso wenig gefunden wie zu Fuß. Versuchen wir’s mit dem Beiboot.«
    Vierzig Minuten danach waren die Männer wieder im Schiff.
     
    Die Beiboote, ebenfalls nach neuartigen Plänen konstruiert, glichen großen Bällen mit auffallenden Buckeln. Lautlos schwebten sie über die Hügel, gingen tiefer und flogen in mäßiger Geschwindigkeit dicht über dem Boden dahin. Fahrtwind und die fremde Atmosphäre rissen Staubwolken aus dem Boden. Es dauerte nicht lange, bis das Boot, das Pompeo steuerte, nach rechts ausscherte. Er sagte in sein Helmmikro:
    »Roborg an Actres: Ich sehe in der Ebene vor uns ein Objekt, das wie ein schwarzer Würfel aussieht.«
    »Verstanden. Wir nähern uns aus der anderen Richtung.«
    Langsam schwebten die Beiboote näher. Die Flanken des Würfels, etwa zweihundert Meter lang, trugen weder Staubspuren noch solche der Verwitterung. Farbe und Form und der Umstand, dass sich der Würfel mitten im Nirgendwo erhob, machten ihn bedrohlich. Pompeo zog sein Beiboot höher und sagte leise:
    »Das ändert unsere Ansicht, der Planet wäre unbewohnt.«
    »Bedeutet es Glück oder eine neue Herausforderung?«, kam die Gegenfrage über Funk.
    Als Pompeos Boot hoch über dem Würfel schwebte, sah er in der Mitte der Fläche einen hageren, dünnlippigen Humanoiden mit silbergrauem Haar stehen. Als sich die Flugkörper der spiegelglatten Fläche näherten, sahen die Insassen, dass sich der Mann nicht rührte; es war eine Statue, die ohne Sockel aus dem Würfel herauswuchs. Beide Boote landeten in sicherer Entfernung vom Rand der Würfelfläche. Nacheinander stiegen acht Gestalten in Raumanzügen aus und näherten sich der etwa eineinhalb Meter großen, schwarzen Figur. Zögernd setzten sie Schritt vor Schritt. Schließlich umstanden sie die Gestalt im Halbkreis. Pompeo betrachtete die Figur einige Minuten lang schweigend, aktivierte die Kamera und sagte:
    »Durchaus menschenähnlich. Phantastisch naturalistisch. Beachtet die Augen! Sie scheinen jeden von uns gleichzeitig anzusehen. Das Gesicht erinnert an Zeichnungen wohlgenährter japanischer Samurais. Mandelförmige Augen, lange Wimpern, mongolische Lidfalte ... aber es waren sicher keine ausgewanderten Söhne Nippons, die in dieser Atmosphäre leben und den Würfel und die Gestalt geschaffen hatten.«
    Das Standbild war übertrieben muskulös, unbewaffnet und so exotisch gekleidet, wie man es fern der Erde erwarten durfte. Rohanna wagte sich an die Gestalt heran, strich vorsichtig über den Arm und die Schultern und machte erschreckt einen blitzschnellen Schritt zurück.
    Der Kopf der Gestalt glitten nach rechts, die Augen starrten Rohanna an, dann hob sich der linke Arm. Aus dem Ärmel glitt eine siebenfingrige Hand und deutete auf einen Punkt irgendwo zwischen den Wolken.
    »Wir haben alles, was ihr seht, auf den Monitoren«, sagte Nurch aus dem Schiff. »Volltreffer. Versucht, eine klare Peilung zu bekommen.«
    »Verstanden, Pilot.«
    Die Zeit wurde bestimmt, die Richtung der Finger aus verschiedenen Winkeln gefilmt, der Schatten und die Kanten des Würfels; die Annäherung an den Würfel war von den Booten aus gefilmt worden. Spitfire sagte kopfschüttelnd:
    »Dieses Männlein, offensichtlich uralt und gut geölt, will dir als Expeditionschef etwas sagen. Die Richtung, in die er zeigt, ist möglicherweise der Kurs zu seinen Artgenossen. Ich frage mich, wie oft er schon diese Geste gemacht hat – der Planet ist wohl tatsächlich unbewohnt.«
    Noch während er redete, beobachteten die Raumfahrer ein zweites Phänomen: Die rechte Hand griff in eine Tasche, glitt nach

Weitere Kostenlose Bücher