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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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irgendwelcher Energieemissionen. Nur die Thromben einiger Vulkane wurden von unhörbaren Winden zerfasert. Die Polkappen leuchteten grellweiß mit rötlichem Glanz.
    »Ich habe dieses Gebiet ausgesucht«, sagte Nurch und projizierte die Vergrößerung eines Geländeausschnitts. Eine pampaähnliche Fläche stieß an eine Meeresbucht, und zwischen niedrigen Hügeln mündete ein schmaler Fluss ins Meer.
    »Wir landen!«, entschied Pompeo.
    Das Schiff umkreiste den Planeten weitere vier Mal, ohne Spuren intelligenten Lebens zu finden. Die Insassen hatten die Raumanzüge und einige jener Spezialkolosse von den Robots überprüfen lassen und bereiteten sich auf die Landung vor. Niemand rechnete mit gefährlichen Zwischenfällen. Ein Beiboot wurde aufgeklart und startfertig gemacht. Der Endpunkt des langsamen Landeanflugs mündete schließlich auf jener Ebene, auf der nichts anderes als Gräser und zerfranste Bäume wuchsen. Es waren nicht einmal Tierpfade zu sehen. Pompeo ließ sich von Inca in einen Raumanzug helfen; Marabenta Zada half Nadoor.
    deBlois, Siccine und Malinowski warteten, bis das Schiff dicht über der Oberfläche zur Ruhe kam und die Stützstrahlen den Boden bis tief in den Untergrund hinein verdichteten. Die Bodenschleuse wurde entriegelt, die Landerampe schob sich aus der Schiffshülle.
    »Wir riskieren einen Ausflug zu Fuß«, sagte Peet. Hinter ihm hielt ein schwebender Robot den Raumanzug bereit. »Stellt euch auf eineinhalbfache Anstrengungen ein.«
    Sämtliche Antennen des Schiffes lauschten ins Weltall und in 360 Grad um das Schiff. Actres Suntide und Cearena Jetstar saßen vor den Schirmen, Anzeigen und Holos. Beobachtungssonden schwirrten in immer weiteren Kreisen um das Schiff. Aber nur die lang gezogenen Wirbel rötlicher Wolken waren zu erkennen, die unablässig von Ost nach West zogen.
    »Ich bin von einer geradezu verwerflichen Neugierde«, meinte Conradth. Cada Clynelis streichelte seine hagere Wange.
    »Geh nur mit deinen Freunden«, sagte sie. »Vielleicht könnt ihr mit Felsen, rotem Gras und Treibholz zu handeln anfangen.«
    »Hinunter? Hinaus?«, sagte Nurch. Siccine grinste verhalten und antwortete:
    »Es ist selten zu früh und nie zu spät für Handel. Denken Sie daran, dass wir uns in Todesgefahr gestürzt haben, aus der wir dank Ihres Talents entkommen sind, und dass wir stellvertretend für unsere Milchstraße in diesem unbekannten Stück der Schöpfung die Macht ehrbarer Kaufleute vertreten. Wer würde da warten?«
    Nurch lachte und sagte, als sich die allgemeine Heiterkeit gelegt hatte:
    »Ich fürchte, da draußen wird Ihr Rednertalent nicht entsprechend gewürdigt. Es herrschen üble Verhältnisse.«
    »Wo herrschen sie nicht?«, sagte Peet philosophisch und stapfte aus dem Cockpit.
    Der Lift brachte die fünf Freihändler zur Bodenschleuse. Sie trugen verschiedenfarbige Raumanzüge mit großen Nummern auf Rücken und Brust. In Säumen und Taschen waren Nahrungskonzentrate, Wasser, Ecumpatronen und Medikamente enthalten; bis auf den Wasservorrat für 90 Tage. Die Schleusentüren öffneten und schlossen sich, und Siccine hörte im Helmfunk Shisha Mandraer sagen:
    »Was ich bewundere, ist euer hemmungsloses Bedürfnis, andere Lebewesen übers Ohr – oder deren Version akustischer Organe – zu hauen, eure offen zur Schau getragene Geldgier und die maßlose Eitelkeit, die euch bis hierher getrieben hat.«
    Nurch pflichtete ihr bei.
    »Der Handel ist einfach: Alles, was der Planet braucht, ist eine Riesenmasse Flora und Fauna. Sicherlich entspricht eine der einhundertelf Alien-Welten den Umweltbedingungen dieser Welt.«
    Pompeo führte die Gruppe an. Sie gingen hinaus in die rot gefärbte Umgebung. Antischwerkraftelemente erleichterten ihre Bewegungen. Die Außenmikrophone übertrugen nur das Geräusch der Schritte und das Säuseln des Windes. Pompeo legte unbewusst die Hand auf den Kolben seiner Waffe und sagte:
    »Wie weit wollen wir gehen?«
    »Wir gehen nie zu weit«, antwortete Peet doppeldeutig. »Bis zu den Felsen dort vorn. Vielleicht eine Stunde.«
     
    Vierzig Minuten später gingen die Freihändler in einer weit auseinander gezogenen Linie die letzten Schritte auf den Hügelkamm hinauf. Sie hatten die staubige Savanne überwunden, waren zwischen den Hügeln eine Weile lang dem Wasser gefolgt und blieben stehen. In der Ferne ballte sich ein Staubsturm zusammen. Peet drehte sich und musterte das Gelände, schaltete die Feldlinsen der Helmscheibe ein und

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