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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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gegenüber. Sie konnte es in Größe und luxuriöser Einrichtung spielend mit einem der Arbeitszimmer der Händler aufnehmen; die Stilelemente unterschieden sich stark. Der Bildkontakt zwischen der Final Story und dem Schiff Bandahoor – so nannte sich der Koloss – arbeitete einwandfrei. Pompeo erkannte die aufgeregten Gesichter seiner Freunde auf dem holografischen Bildschirm der Magellanier. Sie konnten verfolgen, wie schnell die Kontakte gediehen, und in der ersten Stunde erlebten sie mit, wie beide Männer Worte und Begriffe austauschten, um den Wortschatz der KIs zu vergrößern und von Zeichnungen und übertriebener Gestik unabhängig zu werden. Nehr-alth sagte schließlich in flüssiger Rede:
    »Wir freuen uns, euch zu treffen, und fragen uns, warum ihr hergekommen seid. Ist euch die Galaxis zu eng geworden?«
    Pompeo betrachtete die transparente Wand der trapezförmigen Kabine und die Bilder in wuchtigen Glasfassungen vor der dämpfenden blauen Wand, die mühelos mit Kunstwerken aus fünf Jahrtausenden der Erde konkurrieren konnten. Pompeo antwortete in Nehr-alths Sprache:
    »Sie ist groß genug. Aber wir suchen neues Land.«
    »Ihr wollt Land kaufen?«, fragte der schwarzhaarige Magellanier.
    »Wir suchen Land, aber nicht um es zu kaufen – wir suchen Bedürfnisse.«
    »Bedürfnisse? Welcher Art?«
    »Wir sind Männer und Frauen«, sagte Pompeo und breitete in der bekannten Händlergeste die Arme aus, »die nur eine einzige Aufgabe kennen.«
    »Welche?«
    Pompeo schilderte in überzeugendem Tonfall: »Wir stellen fest, dass ein Mann – nennen wir ihn Abel – etwas braucht. Wir wissen, dass ein anderer – nennen wir ihn Bebel – genau das hat, was Abel benötigt. Wir, die Händler, kaufen dies von Bebel, bringen es Abel und halten die Hand auf.«
    »Sicherlich zur Begrüßung?« Nehr-alth nickte verständnisvoll. Pompeo lachte leise.
    »Nicht nur. Wir haben Bebel etwas für die Ware bezahlt. Wir nehmen etwas mehr von Abel, als Bebel von uns verlangt hat. Zwischen beiden Summen besteht eine Differenz. Von dem Unterschied leben wir – gegenwärtig nicht gerade dürftig.«
    Gargir klatschte in die Hände; seine Ringe klirrten gegeneinander.
    »So kann man es auch ausdrücken.«
    »Und ... ihr habt weder neue Angebote und Kunden und erkennt keine Bedürfnisse in eurer Galaxis?«, fragte Nehr-alth, offensichtlich in sachlichem Ton. »Und aus diesen Gründen sucht ihr neue Angebote und Bedürfnisse in unserem Sonnenbezirk?«
    »Du sagst es mit erschreckender Deutlichkeit, Partner zukünftigen Handels«, sagte Pompeo. »Darf ich dich bitten, uns zu erzählen, welchen Rang du in eurer ruhmreichen Flotte einnimmst?«
    »Ich bin Kapitän dieses Schiffes und ...«
    Er stellte den Anführer einer Gruppe von zwei Dutzend jener hochmodernen, ungewöhnlich konstruierten Schiffe dar. Er besaß ein Tausendstel seines Heimatplaneten und war dafür voll verantwortlich, ebenso wie für seine Entscheidungen als Ratspräsident des Planeten Wawoynth , einer von tausend bewohnten Welten. Darüber hinaus hatte man ihn zu einem von fünf Delegierten eines Rates des gesamten Sternhaufens. Das System, in dem seine Heimatwelt kreiste, besaß elf Planeten, und die Kleingalaxis, von den Terranern Kleine Magellansche Wolke genannt, bestand aus mehr als 5000 Planeten, die von fünf humanoiden Rassen bewohnt waren, die eine Sprache und eine übergreifende Philosophie besaßen. Nehr-alth fragte beharrlich weiter.
    »Ihr denkt, mit uns handeln zu wollen?«
    »Wir denken nicht nur daran, sondern wir werden handeln«, antwortete Pompeo ebenso nachdrücklich. Nehr-alth lächelte gelassen.
    »Ich bezweifle, dass ihr viel Glück haben werdet.«
    Die Insassen aller Schiffe verfolgten den Dialog, der von Minute zu Minute flüssiger wurde, mit großer Aufmerksamkeit.
    »Glaubst du, die Qualität unserer Angebote reicht nicht aus?«
    »Ich habe die Manöver eures Schiffes beobachtet«, sagte Nehr-alth und machte eine abwehrende Geste, »und Teile der Inneneinrichtung, deinen Raumanzug ... das ist hervorragende Arbeit. Ich schlage vor, wir landen erst einmal. Meine Schiffe geben eurer Schlussgeschichte das Geleit zu meinem Besitz. Dort seid bitte, so lang es euch gefällt, meine Gäste. Wir freuen euch über eure Ankunft und darüber, dass wir endlos lange miteinander reden können.«
    »Setzen wir also unsere Diskussion nach der Landung fort«, stimmte Pompeo zu. Er nickte seinen Freunden zu und sah auf den Schirmen das eigene Schiff vor der

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