Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)
gefaltet ist.«
»Wie es geschrieben steht ...«, sagte Karasingh Gargir leise.
50. Kapitel
Das Versagen der Freihändler?
Die fünfundzwanzig Insassen der Final Story brauchten keine zehn Tage, um sich an die fremde Kultur und Zivilisation zu gewöhnen und das Misstrauen gegenüber ihren Gastgebern zu verlieren. Bis auf wenige ausgefallene Wortschöpfungen und Redewendungen verwendeten sie die Sprache Wawoynths fehlerfrei und ließen sich von ihren Gastgebern, deren Wohlwollen einzigartig schien, dazu überreden, die Kleidung des Planeten zu tragen und lange, informative Spaziergänge und Ausflüge zu unternehmen. Es schien ein überflüssiger Rat gewesen zu sein, aber Fürst Pompeo hatte ihnen eingeschärft, auf mögliche Bedarfspunkte zu achten. Sie verbrachten lange Abende auf Nehr-alths prachtvollem Besitz, aßen undefinierbare Leckerbissen, tranken edle Flüssigkeiten und diskutierten bis zum Morgengrauen; bald fielen ihnen nicht einmal mehr die sieben Finger der Gastgeber auf.
Dieser Planet und darüber hinaus ganz Magellan schienen alles selbst zu besitzen, womit man handeln konnte, und dies im Überfluss. Anscheinend! Das bedeutete noch lange nicht, dass die Händler nicht doch noch etwas entdeckten. Es wäre das erste Mal in fünfundzwanzig Jahren gewesen, dass die vereinigte Verstandes- und Fantasiekraft der Zehn versagten. Und aus diesem Grund beschlossen sie, das Ganze ›öffentlich‹ zu machen.
Pompeo hob nachdenklich die flache Schale. Sie enthielt duftenden, hochprozentigen Alkohol.
»Ich bitte dich, Nehr-alth, um einen Gefallen.«
»Gern. Wenn es in meiner Macht steht.«
»Dass wir mit euch Handel treiben wollen, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Zwar haben wir noch keinen Bedarf festgestellt, aber uns hat auch noch niemand gefragt, was wir zu bieten haben, und wir haben unser Angebot auch noch nicht ausstellen können.«
»Ich kenne inzwischen euer Schiff. Ich will dir helfen, aber ich glaube, nicht helfen zu können. Nichts, was ich bei euch gesehen habe, brauchen wir von euch aus eurer Galaxis zu kaufen.«
»Ich mache dir einen Vorschlag«, sagte Pompeo mit düsterer Miene. »In deinem wunderschönen Haus gibt es eine aufsehenerregende Halle. Würdest du alle Aufnahmegeräte für jeweils eine Stunde an zwölf aufeinander folgenden Tagen vermieten?«
»Vermieten? An wen? Etwa an euch?«, fragte Nehr-alth nicht ohne Belustigung. Pompeo schüttelte den Kopf.
»An eure galaxisweiten Nachrichtengesellschaften.«
»Zu welchem Zweck?« Nehr-alth schien überrascht.
»Wir werden einzeln mit einem eurer besten Kaufleute eurer Zivilisation unsere Angebote diskutieren. Unter meiner Leitung werden meine Freunde alles Anbietenswerte anbieten. Wir haben unsere Angebote in zwölf Sparten eingeteilt, und wenn sich innerhalb von zwölf Tagen nichts findet, reisen wir wehklagend ab.«
»Aber in aller Freundschaft!«
»Selbstverständlich. Aber wir dürfen keine Sekunde lang etwas unversucht lassen.«
»Einverstanden.« Nehr-alth vollführte eine großartige Geste. »Ich kann alles arrangieren. Wie soll es im Einzelnen vor sich gehen?«
»Wir erscheinen mit unserem Angebot, schildern auf leicht verständliche Weise die Vorteile und suchen, ob ihr damit etwas anfangen könnt. Einer eurer Kaufleute versucht uns vom Gegenteil zu überzeugen.« Pompeo schilderte seine Idee, seine Freunde hörten aufmerksam zu. »Gelingt es ihm nicht, haben wir gewonnen. Im anderen Fall brauchen wir weiter keine Energie zu verschwenden. Wirst du uns helfen?«
»Ich werde alles einrichten lassen und beschaffe euch auch die Fachleute, so dass ihr von Profi zu Profi diskutieren könnt. Übrigens – ihr seid schon jetzt recht beliebt, weil ihr unsere Sprache fast akzentfrei beherrscht.«
Pompeo verbeugte sich und erwähnte die Hypnoschulung mit keinem Wort. »In drei Tagen sind wir mit unserer Präsentation fertig. Hier ist die Liste der Sachgebiete; jeder meiner Freunde ist auf seinem Fachgebiet nahezu unschlagbar.«
»Gut. In drei Tagen.«
Nehr-alth, so schien es nicht nur Pompeo, bereitete das Dutzend der Präsentationen fachmännisch vor. Aber er wusste offenbar, dass die Händler scheitern würden, denn es gab nicht einmal Gedanken und Gefühle, über die man in der Magellanschen Wolke nicht auch verfügte. Was man auf einem der 5000 Planeten kannte, kannten auch die Planetarier der anderen 4999.
Die Händler ihrerseits, unterstützt von der unermüdlichen Rohanna und dem Fundus ihrer
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