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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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Schwierigkeiten haben«, sagte Gargir. Aber Rohanna hatte längst einen Sprachlehrgang ins Bildfunknetz eingespeist.
    Tajiri entwickelte symbolträchtige Bilder aus einem Grafikprogramm. Er zeichnete vor dem Hintergrund der Sterne eine Hand mit fünf Fingern, dann eine zweite mit sieben Fingern, die sich einander bis zu den Fingerspitzen näherten. Schließlich tauschten die Hände vor dem Bild des Planeten Theta Strongfort einen ausdrucksvollen Händedruck aus.
    Sekunden später erstellte sich das Hologramm eines der fremden Schiffsführer. Er deutete auf sich und sagte mit angenehmer Bassstimme:
    » Nehr-alth. Ich.«
    »Ich bin Pompeo. Wir sind die Freihändler«, antwortete der Fürst und gab den Magellanern genug Zeit, seine Worte zu übersetzen. Das Bild des Fremden zeigte seine Ähnlichkeit mit Menschen: ein ovaler Schädel, weit auseinander stehende, große Augen, zwei kleine Ohren und Brauen und Haupthaar aus einem langhaarigen, dunklen Fell. Die überraschend große Iris der Augen strahlte in ständigem Wechsel zwischen gelblich und schwarz. Aus den Lautsprechern der Story kam das Klicken und Murmeln eines Übersetzungsgerätes. Peet Malinowski schob sich langsam zwischen den Zuschauern hindurch und grüßte Nehr-alth, dann sagte er zu Pompeo:
    »Bevor wir uns in kindlichem Ein-Silben-Wortwechsel blamieren, wirst du die ersten Kontakte herstellen. Schließlich ist dies dein Annalen-Kapitel. Unbewaffnet wirst du aus der Schleuse springen und dein Rückenaggregat zünden. Nur mit der Kraft deines Verstandes ausgerüstet wirst du Nehr-alth von den Segnungen von uns Freihändlern überzeugen. Los, Pompi! Man wird dich mit Ehrungen empfangen.«
    Pompeo brachte ein schüchternes Lächeln zustande. Sein Blick suchte Incas Augen. »Meinst du? Sehr wohl ist mir nicht dabei. Aber ich werde uns würdig vertreten.«
    »Bisher haben wir stets geholfen. Man lässt seine Gastgeber nicht warten.«
    »Klare Rede, Fürst!«, mahnte Siccine. »Stottern behindert.«
    »Aber nur beim Sprechen«, meinte Gargir lächelnd.
    Pompeo und Inca verließen das Cockpit. Peet grüßte Nehr-alth und zeichnete eine Gestalt, die aus der Schleuse zu den drei Schiffen hinüberschwebte. Nach der Übertragung sagte Nehr-alth:
    »Verstanden. Mann kommt aus Schiff zu Nehr-alth.«
    »Er schwebt hinüber zu euren Schiffen, als unser Vertreter.«
    »Nehr-alth macht Schleuse auf.«
    Neue Bilder. Murmeln und Surren der Übersetzermaschinen. Mehr Einblicke in die Steuerkanzeln beider Schiffe. Dann sagte Peet:
    »Pompeo und Nehr-alth schütteln sich die vorderen Extremitäten. Freihändler berühmt, Freundschaft groß, Umsatz steigend.«
    »Schütteln der Hände wichtige Geste«, sagte Nehr-alth.
    Nach einigen Minuten sahen sie Pompeo, der in einigermaßen geradem Flug die Entfernung zwischen der Story und dem unbekannten Schiff überwand. Eine unangemessen große Öffnung zeigte sich in der kristallflirrenden Bordwand des Schiffes, dessen vielfarbige Laser als lautloses Feuerwerk funkelten. Peet drehte seinen Sessel herum und sagte:
    »Bei Bedarf soll einer von euch weitermachen. Vielleicht bekomme ich bei den Magellanern einen Job als Zeichenlehrer für Vorschulkinder.«
    Pompeo mischte sich mit gepresster Stimme ein.
    »Das Gehalt eines Pädagogen würde dich bei deinem Anspruch glatt verhungern lassen. Ich bin dicht vor dem Schiff – Mann! Das ist eine Luxusschleuse!«
    »Dann benimm dich entsprechend stil- und würdevoll«, sagte Tajiri. »Lege nettes Betragen an den Tag. Du musst der liebenswerteste Vertreter unserer Milchstraße sein. Tritt ein in die Luxusschleuse.«
    »Bin in der Schleuse«, sagte Pompeo.
    »Und öffne den Anzug keinesfalls, wenn die Luft nicht atembar ist, o Fürst!«, ermahnte ihn lachend Spitfire, der die gespannte Situation zu entkrampfen versuchte. Die Schleusenplatte verwandelte sich wieder in ein strahlendes Octoid. Etwa zehn Minuten später tauchte Pompeo neben Nehr-alth auf dem Holodisplay auf. Er wirkte, als hätten er und sein Gesprächspartner ernsthafte Probleme mit der Verständigung.
     
    Die ersten Dialogversuche verlangten Pompeo Davyd mehr ab, als er befürchtet hatte. Ein unglaublicher Zufall – oder das Glück, das den Freihändlern treu geblieben war – hatte sie zwischen zwei Milliarden Sonnen, die sich zu einer leuchtenden Wolke von 10 000 Lichtjahren größtem Durchmessers ballten, zum richtigen Stern geführt.
    Pompeo saß wenige Minuten danach Nehr-alth in einer geräumigen Kapitänskajüte

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