Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)
Casting seiner Schauspieler als Produktionsleiterin kennen gelernt und augenblicklich eingestellt –, saßen die meisten Freihändler und deren Helferinnen um den Konferenztisch im Mitteldeck des Schiffes.
»Freunde!«, rief Siccine und stellte Teane Tweet vor, »wieder fast vereint! Drei Tage vor dem Abflug.«
Das Leben, das sie bisher geführt hatten, schien sie mehr als ein Jahr älter gemacht zu haben. Die meisten Gespräche waren während dieser Zeit über TriâViso-Fernverbindungen geführt worden; jetzt würden sie wieder ungestört in gewohnter Runde miteinander diskutieren können. Wie zur Untermalung erklang aus den Tiefen des Schiffes ein automatischer Niethammer und störte Boncards Musik.
»Vier Tage«, berichtigte Don Spitfire, schüttelte Siccines Hand und musterte nach dem Handkuss verblüfft die neue Sekretärin. Jupiter Mars fragte:
»Vier Tage? Warum diese Verzögerung?«
»Die Handwerker richten unsere Kabinen ein. Sie werden, trotz der versprochenen Prämien, kaum eher fertig.«
»Wenn man nicht alles selbst macht«, knurrte Peet, »ist es nichts.«
Nacheinander füllte sich der Raum, in dem noch die schweren Überlicht-Receiver standen, die großen Senderempfänger, mit denen sich die Händler von Schiff zu Schiff verständigt hatten. Sie waren, zum späteren Gebrauch, ausgebaut worden. Langsam kam trotz der Arbeitsgeräusche Ruhe in die Versammlung. Pompeo Davyd leerte sein Rotweinglas, stand auf und klopfte mit einem Schmuckring ans Glas. Schweigend sahen die Händler und die Sekretärinnen in sein Gesicht. Er sagte nachdrücklich, fast feierlich:
»Die gewaltige Feier, zu der wir jeden Grund haben, würde nur unnötige Kosten verursachen.«
»Umsatz! Perzente!«, unterbrach Karasingh Gargir. deBlois rief: »Schweige, missratener Steinadler.«
»Aus diesem Grund bin ich von der Mehrzahl der ständig hier sesshaften Mitglieder unserer Vereinigung beauftragt worden, einen Abriss unserer Tätigkeit zu geben. Abgesehen von den ersten und den letzten Tagen dieses Jahres waren wir knapp 400 Tage lang tätig.«
»So viele aufregende Tage. Und ein paar Nächte«, flüsterte Actres Strongfort zu. Jupiter Mars nickte. Der Fürst hob eine Notiz auf.
»Beginnen wir mit unserem Künstler. Er hat insgesamt 250 Stunden TriâViso-Unterhaltung produziert. Seine Teams haben auf exotischen Planeten etwa 100 Stunden gedreht, was erfahrungsgemäß etwa 30 bis 40 Stunden zu sendenden Material ergibt, das noch nicht in sendefähiges Format gebracht wurde. Die TriâVisos wurden inzwischen an 4541 Planeten verkauft, bis zu fünfzehn Mal gesendet, als Einzelstücke verkauft und in Trivitheken eingestellt. Der Name der Freihändler-Produktionsgesellschaft wurde so einer unabsehbar großen Menge Menschen und Humanoiden bekannt. Unseren Namen kennt man auf jeder Welt, in der TriâVisoempfänger stehen.«
Er machte eine Pause, blickte zu Don Spitfire, dem Buchhalter, und sagte: »Der Reinverdienst beträgt bislang dreieinhalb Milliarden Ecum.«
Siccine genoss den Beifall und hörte Actres sagen: »Als ich die Rolle in dieser kosmischen Korsaren-Klamotte spielte, dachte ich nicht an ein einziges Ecum Gage. Als ich eine Prämie von 10 000 Ecum auf meinem Konto fand, erschrak ich fast tödlich. Danke, Wilyam Iove!«
»Ich hab mir einen Pelz von Ma’Stoghams Planet gekauft. Pseudonutria borealis . Preiswert von Yulsman, der ihn dort zum ersten Mal gesehen hat.«
»Behalt ihn für kalte Tage«, murmelte Siccine. »Wenn meine Pläne aufgehen, Actres ...«
»Nun zu Howard Yulsman«, fuhr Pompeo fort. »Howie hat heute unser letztes Schiff verkauft, die letzte Miete für seine verschiedenen Boutiquen gezahlt, die letzten Angestellten hochherzig abgefunden. Durch seine vielfältigen Tausch- und Verkaufsaktionen mit und auf unterentwickelten Welten, zuletzt durch den Verkauf der Schiffe, ist unser Vermögen durch ihn um nicht ganz vier Milliarden Ecum angewachsen.«
»Ein großes Lob unserem Freihändler Yulsman«, sagte Peet Malinowskij. »Er fing ganz klein mit automatischen Gießkannen an, bewässerte dann ganze Planeten und hat schließlich an den Provisionen für Landerechte verdient. Arbeiten deine Regenmacher-Satelliten noch?«
»Arbeiten sie noch, Schätzchen?« Yulsman wandte sich an Shisha Mandraer. Sie nickte und ließ einen Datenwürfel über den Tisch rollen. »Hier sind die Berichte unserer Charterkapitäne. Große Freude bei allen Eingeborenen! Alle Welten blühen und gedeihen, überall sind wir
Weitere Kostenlose Bücher