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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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nennenswerte Gewinne abwarfen. »Du bist sicher, nur den perfekten Anrufbeantworter, weiblich oder männlich, zu entwickeln? Und nicht den perfekten Doppelgänger?«
    »Da bin ich leider nicht sicher«, sagte Pompeo und deutete auf die Wissenschaftler. »Aber ich sorge dafür, dass ihnen etwas einfällt.«
    Einen Hochleistungsroboter herzustellen, der äußerlich völlig einem annähernd humanoiden Lebewesen glich, war Stand der Technik, ebenso zu etwa achtzig Prozent die Fähigkeit, sich wie ein Bewohner der alten Erde oder eine der bekannten Mutationen oder Modifikationen zu bewegen. Die Ähnlichkeit mit lebenden oder toten Persönlichkeiten beschränkte sich auf maskenbildnerische Höchstleistungen; jeder Roboter beherrschte verschiedene Gesichtsausdrücke und wenige stereotype Bewegungen der Muskulatur. Die Körperoberfläche war fast naturgetreu nachzuahmen – und mit all diesen Vorzügen konnte selbst ein teures Meisterwerk, von einer leistungsfähigen KI gesteuert, niemanden wirklich täuschen. Am besten arbeitete die Sprachsimulation, seit Nesyn-Kristalle verwendet wurden.
    »Und wie willst du diese Probleme lösen?«, erkundigte sich Nadoor. Pompeo steuerte die Wartungsplattform ins Zentrum der Anlage hinunter.
    »Lösen lassen, Freund!« Nadoor wusste, dass Pompeo Spitzenwissenschaftler verpflichtet hatte. »Wir haben eine Substanz entwickelt, die Zellinformationen verarbeitet. Um eine Reptilienhaut wie Inca Didiar perfekt geklont zu bekommen, brauchen wir einige ihrer Hautzellen. Und um einem Androiden ein in Würde gealtertes menschliches Gesicht aufzutragen, genügen ebenfalls einige Gesichtshautzellen. Zugegeben – viele kleine Probleme sind noch nicht gelöst.«
    »Vor allem, könnte ich mir vorstellen, die Frage, wie lange eine solche Kunsthaut durchhält.«
    »Genau dies ist die zentrale Frage, die wir von AndroPlus bis zu dem Tag gelöst haben werde, an dem ich auch diese Firma an ein galaktisches Unternehmen verkaufen werde.«
    » Dimidium facti, qui coepit, habet «, zitierte Nadoor und dachte an die Zeit, die ihnen noch verblieb. »Die Hälfte hat schon, wer begonnen hat zu handeln. Eile mit Weile, o Fürst.«
    Sie verabschiedeten sich voneinander. Pompeo ging zu seinen Wissenschaftlern, und Nadoor steuerte den Gleiter zur Starwynd, dem einzigen Schiff, das augenblicklich auf Aikmon stand. Die Loya Jirga , die letzte und endgültige Versammlung der zehn Freihändler, fand unwiderruflich in 58 Tagen statt. Sieben Tage, bevor das Jahr auf Aikmon endete.
     
    Er fühlte sich an jedem Abend nicht mehr müde, sondern regelrecht wie erschlagen. Fancisco Phaon Tajiri arbeitete nicht; er schuftete. In den Wirtschaftsberichten, die Strongfort in der Zukunft kopiert hatte, fanden sich nicht nur ein paar tausend Erkenntnisse, die Aikmon betrafen, sondern auch Daten von Ronrico und Kobenah. Tajiri arbeitete auch mit diesen Daten. An diesem Abend erkannte er zum ersten Mal in seinem Leben in aller Härte, dass mit der Menge und der Mehrung des Besitzes auch Verantwortung, Gedankenarbeit, Arbeitstempo und Unmut stiegen. Er fluchte erbittert, schob seine Notizen zur Seite und ließ seinen Sessel zurückschweben.
    »Warum fluchst du, o geliebter Chef?«, erkundigte sich Rica Salmand. »Hab ich etwas auf Ronrico übersehen?«
    »Ich sehe mir die Diagramme an und merke, dass ich erheblich frustriert bin. Ausschließlich aufsteigende Linien in verschiedener Dicke und unterschiedlichen Farben.«
    »Und was soll daran fluchenswert sein?«
    »Dass sowohl Siccines TriâViso-Produktionen als auch Gargirs Tankstellen und Raumschiffsreparaturen unaufhaltsam in diesen Diagrammen steigende Werte ausweisen, auf jeder der verwendeten Achsen. Wir sitzen nur noch da und tätigen Überweisungen, korrespondieren mit Banken und können nichts anderes tun, als gewaltige Summen zu noch größeren Beträgen zusammenzuzählen.«
    Rica und Fancisco blickten einander an, dann starrten sie wieder auf die dreidimensionalen Netzgitter der Grafik. Jedes Mal, wenn sie zwinkerten, hatten sich verschiedene Linien bewegt – nach oben.
    »Auch während wir nichts tun«, sagte Rica einige Atemzüge später und streichelte seinen Arm, »werden wir reicher.«
    »Richtig. Das ist auch so, wenn wir beide das Schiff verlassen und im GRAND COSMOS ein fabelhaftes Abendessen zelebrieren.«
    »Auch dann«, sie lächelte entschlossen und bedeutete dem Robot, das gebrauchte Camanágeschirr wegzuräumen, »wuchert das Vermögen. Ich habe sogar noch ein

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