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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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darf ich Sie beide morgen zur Unterzeichnung des Darlehensvertrags in mein Schiff bitten. In wenigen Tagen können Sie dann über das Konto verfügen. Ist das in Ihrem Sinn, Partner?«
    »Jubel ist in unserem Sinn.« Karasingh Gargir Gesichtsausdruck ließ vermuten, er sähe einem schönen Sonnenaufgang zu. »Im Caputh der klirrenden Zechinen steht geschrieben, dass oft dann Konten in der Ödnis finanzieller Wüste erblühen, wenn die Zungen der Gläubiger den Sand berühren ob des durstreichen Rennens nach ihren Forderungen. Gerettet!«
    »Gerettet, aber hoffnungslos überschuldet.«
    »Dieser Umstand soll keinem von uns den Genuss an diesem schlichten Nomadenmahl schmälern.« Gargir klatschte dreimal in die Hände und rief: »Bereitet das Vorspiel zur ersten Nachspeise, ihr drei Schönen!«
    Unter den Klängen des Boncardschen Sicheldünen-Songs für Najflöte, Pipistralharfen und Obsidiantrommel begannen Danayd, Belea und Ceyna Fazhal-Ajmer mit einem bezaubernden Schleiertanz, in dessen Verlauf sie den Gästen grünschillerndes Scherbett servierten.
     
    Jupiter Mars Strongfort saß in seiner Kabine der Chapter Three, hatte aus den zusammengeschalteten Speichern der zehn alten Schiffe ein ehrwürdiges Lexikon herausgesucht und las unter den Stichpunkten Mangelerkrankungen, Geschichte der Besiedlung außersolarer Welten, Vitamine, Spurenstoffe, Fehlen derselben geduldig und methodisch alles nach, was ihn interessierte. Die wichtigsten Informationen speicherte er in einer Sonderdatei ab. Von Zeit zu Zeit dachte er an das einzigartige, gelungene Abendfest in der Oase, an den bevorstehenden Abflug DeDoombaciers und Siccines Flug samt der seidenhäutigen Teane Tweet Vlamengoa, die mit der Raumgarde unterwegs zur Erde waren.
    »Anti-Entropie-Vitamin E=MM²?« Er knurrte verblüfft und suchte unter diesem Begriff nach. Als er im Index den Namen Aikmon fand, nahm seine Verblüffung zu und wich einem Anflug ehrfürchtigen Staunens über seinen vagen Geistesblitz von vorgestern.
    »Daran hat keiner gedacht«, sagte er staunend nach einer Weile. »Weder die dämlichen Revolutionäre noch neun andere Händler – außer mir. Doch: deBlois! Vielleicht dachte auch Präsident Salâm McWhitemount daran? Wer weiß!«
    Der Buchhalter der Händler suchte weiter, fand mit wenig Mühe einige Adressen, notierte verschiedene Hersteller und Vertriebsorganisationen und rief dann Actres zu sich. Lächelnd, aber wortlos wies er auf die funkelnagelneue Nesyn-Mega-Holowand; dort fanden sich aller Text, alle Formeln und Bilder darüber, was er in den letzten sechs Stunden herausgefunden hatte.
    »Lies, bitte!« Und nach einer Weile: »Sag mir, was du davon hältst. Besonders von meinen Anmerkungen.«
    Eine Stunde später erinnerte sich Actres und meinte:
    »Wir sollten vielleicht Conradth deBlois hinzuziehen. Er hat versprochen, dir zu helfen.«
    Ach , dachte der Venusier, hätte ich doch noch die gute alte Venus Hesperos, den Stern der abendlichen Aphrodite, könnte ich ohne Ecum-Probleme losfliegen und mich um alles kümmern . Er entsann sich an Legenden und Erzählungen der frühen Seefahrer auf hölzernen Schiffen, die an einer Mangelerkrankung namens Scharbock, Scurvy oder Skorbut gelitten und häufig auch gestorben waren; Tausende und Abertausende tapferer Seeleute waren voller Schmerzen elend zugrunde gegangen, ehe die Vorschrift, auf Schiffen Zitronen mitzuführen oder täglich Limonensaft zu schlürfen, 1760 nach der Zeitenwende zur Geltung kam und 150 Jahre danach Holst/Fröhlich die Ursachen in der Zerstörbarkeit des Vitamins C entdeckten. Dennoch, so das Lexikon, war es vorgekommen, dass in perfekt ausgerüsteten Raumschiffen viele Mannschaftsmitglieder eben diesem Skorbut zum Opfer gefallen waren; man entdeckte schließlich außer den bekannten Vitaminen und Spurenstoffen solche, die auf bestimmten Welten heimisch waren und, fehlten sie, jene Unglücklichen sterben ließen. Laut sagte Strongfort:
    »Das Patent dieses Pseudomedikaments AEVEMM läuft in fünf Normmonaten ab. Bis morgen hab ich herausbekommen, wie viel Milligramm ein Planetarier davon im Jahr braucht.«
    »Du denkst, dass ein AEVEMM-Generikum ohne Patentkosten an Firma X viel billiger von Firma Y hergestellt werden kann?«
    »Dieser Umstand hat eine sehr lange Geschichte. Besonders in Schiffsladungen-Quantitäten.«
    »Zusätzlicher Händler-Trick für Mehrverdienst?«
    »Ja. Aber wer stellt uns AEVEMM her, in welchen Packungsgrößen, zu welchem Preis, in welchen

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