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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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sackte zusammen. Die Schwingen des Windes nahmen die Kristalle wieder auf und trieben sie zum Camp, wo ein einsamer Mann seinen Wachdienst tat. Bill Stain Ma’Stogham, ein harter, von Jahren der Fronteinsätze gezeichneter Mann, schloss frierend seine Parka. Er fluchte leise.
    »Verdammte Kälte!« Schneewolken verdeckten den Mond. Zogen sie weiter, sah man Gestalten durch die Nacht eilen. Tiere? Wesen aus Fleisch und Blut? Oder Fabelwesen, von wirbelnden Eiswinden geformt? Für Bill war die Natur ein Gegner wie viele andere – und er wusste es. Er unterbrach sein Vorwärtstrotten; ein verdächtiges Geräusch war an seine Ohren gedrungen. Er schlug die Kapuze zurück, lauschte, sekundenlang unbewegt, gegen den Wind und fluchte. Dann setzte er seinen Weg fort. Aber ...
    Zwischen den Hügeln verborgen, versuchte ein gelbes Paar Augen die Dunkelheit zu durchdringen. Der Eisschakal lag bis zum Kopf im Schnee verborgen und belauerte jede Bewegung der aufrecht gehende Gestalt an der Umzäunung. Die feuchte Nase filterte die kälteschwangere Luft. Da war ein Geruch, den der Schakal lange Zeit vergeblich gesucht hatte, und der heiße, blutige Nahrung versprach; nichts konnte ihn bewegen, wegzurennen. Ein Stechen und Reißen fuhr durch seine Eingeweide. Der Hunger wurde zur Qual. Hier war der Ort, wo es Fressen gab. Er roch und sah es. Wieder fuhr ein Windstoß über den Schakal hinweg und trieb Eiskörner unter das Fell, das schlaff an den Knochen hing. Der Schakal würde warten, bis die Gelegenheit kam ...«
    Actres blickte sich vorsichtig um. Wo der Schneeschleier die Energiebalken des Zauns berührte, leuchtete er auf und verschmolz mit dem Erdboden. Lautlos flatterten Dampffetzen auf. Actres nahm einen tiefen Schluck heißen Weins und wünschte sich, ohne Furcht warm und in den Armen eines starken Mannes zu liegen. Peets Stimme fuhr fort:
    »Bill Stain kam zum Landefeld, sah auf die Uhr und sagte zu sich selbst: ›Noch sieben oder zehn Minuten, bis das Schiff landet.‹ Er passierte das Tor und hämmerte an die Tür des Wachcontainers. Er hörte Schritte, dann knirschte die Tür auf. Don, der riesige Soldat von Citabria, grinste breit und zog Bill ins Warme.
    ›Gibt es noch etwas von der feinen Camaná?‹
    ›Ja. Komm herein. Was soll eigentlich der Unfug mit den Sonderwachen?‹
    Bill stampfte den Schnee von den Thermostiefeln und trat in die Wachstube. Don setzte sich zu ihm und schob den Helm in den Nacken.
    ›Irgendein hohes Tier soll heute ankommen. Es soll mit den Leuten von der Kampfabteilung der Start eines Abwehrschiffs besprochen werden. Außergewöhnliche Sache. Unser letztes Robotschiff soll angeblich einer geplanten Invasion auf die Spur gekommen sein. Der Mann, den sie als Beobachter mitgeschickt haben, soll nach der Mission verrückt geworden sein.‹
    ›Glaube ich nicht. Die wollen nur nicht wahrhaben, was er berichtet hat.‹
    ›Er redet etwas zu viel‹, knurrte Bill. ›Er sagt, dass die Invasion unmittelbar bevorsteht. Es sind Wesen, die in unserer Luft sterben, den Planeten aber trotzdem erobern wollen.‹
    Trotz der heißen Camaná fielen Bill und Don fast die Augen zu. Der Warmruf schrillte, die Maschine landete. Bill schlug die Kapuze über den Kopf, griff nach seiner Waffe und taumelte, hinter sich Donald, auf das sturmumtoste Landefeld hinaus.
    Der Eisschakal sah, wie unter ihm alles in grelles Licht getaucht wurde. Augenblicklich waren alle seine Sinne hellwach. Jaulen und Knurren erfüllte die eisige Luft; seine Meute hatte ihn gerufen. Jetzt fühlte er sich stark genug. Sie sahen einen Gegenstand mit drei brennenden Augen aus der Luft sinken, der entsetzlich lärmte. Der Eisschakal sah, wie etwas aus der Öffnung des Gegenstandes sprang und wie besessen über das Feld rannte. Nichts konnte das Schakalrudel halten – sie hetzten den Hügel hinunter ...«
    Wieder brüllte eine der Pelzbestien, diesmal aus einer anderen Richtung. Actres begann sich an Peets Schulter geborgen zu fühlen. Yulsman verteilte den Rest Würzwein gleichmäßig in alle Becher und sah in den Mond, der sich aus den Wolken hervorgeschält hatte.
    »Bill und Don warteten, bis das kleine Schiff gelandet war und halfen den Männern beim Aussteigen. Der General reichte Bill ein schwarzes, zappelndes Bündel, das in einen silbernen Thermoanzug gehüllt war. Der General schien gutgelaunt.
    ›Hier, nehmen Sie das für einen Augenblick.‹
    Bill nahm das Ding, das er für einen Hund hielt, in seine Arme, aber die Waffe

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