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Die Invasion - 5

Titel: Die Invasion - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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hat dieses Tribunal nicht die Absicht, förmliche Schlussfolgerungen zu ziehen, was die Verwüstung der Stadt Ferayd wie den Tod und das Leid angeht, die über zahllose unschuldige Bürger der Stadt durch eben jenen Admiral gebracht wurden. Derartige Dinge übersteigen den Auftrag dieses Tribunals, und soweit das Tribunal informiert ist, führt König Zhames eigenständige Untersuchungen durch, deren Ergebnisse er nach dem Abschluss Mutter Kirche vorlegen wird.
    Allerdings gehört es sehr wohl zum Auftrag dieses Tribunals, über die wahren Umstände des Todes jener Inquisitoren in Ferayd Untersuchungen durchzuführen und darüber zu berichten. Und dieses Tribunal kommt zu dem unweigerlichen Schluss, dass, ungeachtet der Schuld besagter Inquisitoren, diese ›Hinrichtungen‹ den Tatbestand des kaltblütigen und gänzlich gottlosen Mordes erfüllen. Die Heilige Schrift selbst hat, sowohl im Buch Langhorne als auch im Buch Schueler, für alle Zeiten festgeschrieben, dass es in der Verantwortung von Mutter Kirche selbst, insbesondere des Offiziums der Inquisition, liegt, auf Schuld oder Unschuld zu erkennen, so Priester im Dienste von Mutter Kirche etwaiger Vergehen bezichtigt werden, und nur ihr steht das Recht zu, im Falle eines Schuldspruchs die Todesstrafe zu verhängen und zu vollziehen. Diese Verantwortung und Pflicht obliegen allein Mutter Kirche und dem Offizium der Inquisition. Jeder Mensch, der das Blut eines geweihten Priesters vergießt, sei es in eigener Autorität oder durch weltliche Institutionen autorisiert, macht sich vor Schueler, Langhorne und Gott dem Allmächtigen des Mordes schuldig. Und nicht nur des Mordes, sondern auch der Blasphemie. Dies ist ein Akt des Trotzes nicht nur sterblicher, fehlbarer Menschlichkeit, sondern es ist Trotz Gott und Seinen Heiligen Erzengeln gegenüber. Es kann kein Zweifel bestehen hinsichtlich der Blutschuld dieser so genannten Kirche von Charis vor den Augen von Mutter Kirche, vor den Augen aller gottesfürchtigen Menschen und vor den Augen unseres allmächtigen Gottes.«
    Seine Stimme war unnachgiebig wie Eisen, und nun blickte sich Rayno mit kalten, harten Augen im Saal um.
    »Es mag wohl sein, dass Shan-wei Pater Styvyn und seine Gefährten zur Sünde verführt hat, indem sie an seine Entschlossenheit appellierte, Gottes Willen zu tun. Und alle Inquisitoren in Ferayd hatten Gottes Willen auf Grund der Weisungen des Großinquisitors zu verstehen geglaubt. So konnte Shan-wei diese Entschlossenheit verderben. Es besteht kein Zweifel, dass die unsterblichen Seelen jener Priester einen hohen Preis für diese schwerwiegende Verfehlung zahlen werden, und kein Priester im Dienste von Mutter Kirche kann ihr Handeln gutheißen. Nicht, wenn eben jenes Handeln nicht nur zum Tode selbstbekennender Ketzer geführt hat, sondern zum Tode von Kindern, die keine andere Wahl hatten, als ihren Eltern zu folgen, und die selbst nicht die Stimme gegen das Handeln ihrer Eltern zu erheben vermochten. Das Blut derart unschuldiger Opfer vermag selbst die hingebungsvollste Seele zu beflecken.
    Doch so wahr all dies ist, haben sich doch die Menschen, die jene Priester dann erschlugen, eines noch finstereren und abscheulicheren Verbrechens schuldig gemacht. Sie haben Pater Styvyn und seine Gefährten gehängt. Sie hängten geweihte Priester Gottes in weißglühender Rachsucht. In der Leidenschaft ihrer eigenen, blasphemischen Blutgier haben sie die Grenzen überschritten, die Gott den Sterblichen vorgegeben hat. Für ein solches Handeln kann es keine Gnade geben, und es wird der Tag kommen, an dem sie sich sowohl vor Mutter Kirche und der Inquisition als auch vor Gott Selbst für diese unverzeihliche Sünde werden verantworten müssen.«

.VII.
 
Eine Baumwollseiden-Plantage,
Baronie Dairwyn, Corisande-Bund
 
    »Dann haben sie sich also endlich in Bewegung gesetzt«, murmelte Sir Koryn Gahrvai.
    Er stand auf der schattigen Veranda des Hauses, das dem Baumwollseiden-Farmer gehörte. Sein Stab hatte dieses Gebäude als Hauptquartier für Gahrvai requiriert. Der Besitzer des Hauses war offenkundig ein wohlhabender Mann. Das Haus nämlich war exquisit möbliert, auch wenn es als Hauptquartier einer ganzen Armee doch ein wenig zu klein war. Andererseits, ging es Gahrvai durch den Kopf, ist meine Armee ja auch ein wenig zu klein. In den größeren Reichen des Festlandes, wie Harchong oder Siddarmark, hätte wohl niemand seine Armee als solche bezeichnet.
    Aber wenigstens scheint Caylebs Armee ja

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