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Die Invasion - 5

Titel: Die Invasion - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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seiner Funktion als Kommandeur der Corisandian Navy den gesamten Ärger zu spüren bekam.
    Ich sollte denen sagen, sie mögen das doch Cayleb vortragen!, dachte er beißend. Bedauerlicherweise ist das keine sehr praktikable Antwort.
    »Mir ist bewusst, dass wir uns in einer misslichen Lage befinden«, sagte er stattdessen und wandte sich an die gesamte Delegation, die sich in seinem Arbeitszimmer drängte. »Aber ich muss Ihnen mit Bedauern sagen, dass die Umstände wahrscheinlich noch verzweifelter werden, ehe sich etwas bessert.«
    »Aber ...!«, setzte der Mann an, der sich gerade eben so lautstark beschwert hatte, und fuchtelte hektisch mit beiden Armen in der Luft.
    »Ich bin mir sicher, Sie alle sind sich der Gefahr bewusst, die dem gesamten Bund droht«, fuhr Tartarian fort und schnitt seinem Gegenüber unbarmherzig das Wort ab. »Im Augenblick sind sämtliche der uns zur Verfügung stehenden Kriegsschiffe damit beschäftigt, die wichtigsten Häfen zu verteidigen. Es ist leider einfach unmöglich, einige dieser Schiffe dafür bereitzustellen, unsere Frachtgüter zu beschützen.« Vorausgesetzt, sie wären überhaupt in der Lage, sich an der Charisian Navy vorbei aus dem Hafen herauszukämpfen, dachte er. »Wie ich Ihnen bereits gesagt habe, hat Graf Anvil Rock sich bereit erklärt, jeden verfügbaren Mann für die Verteidigung der Küste abzustellen. Was getan werden kann, das wird auch getan, und ich versichere Ihnen, dass wir auch weiterhin nach allen nur erdenklichen Maßnahmen Ausschau halten, die sich ergreifen lassen. Aber zu meinem Bedauern muss ich eingestehen, dass unsere Truppen derart damit ausgelastet sind, die Invasoren zurückzudrängen, dass ich ernstlich bezweifle, unsere Kräfte reichten, um allzu viel gegen diese Angriffe auf Schiffe und Küstengebiete auszurichten. Es tut mir leid, aber so ist es nun einmal, und ich werde mich nicht hier hinstellen und Sie einfach anlügen, indem ich Ihnen Dinge verspreche, die ich unmöglich einhalten kann.«
    Das Großmaul wedelte immer noch mit den Armen und hatte schon den Mund geöffnet, während Tartarian noch sprach. Nun schloss er ihn ruckartig und blickte sich zu seinen Mit-›Delegierten‹ um. Die meisten von ihnen wirkten ebenso zornig und unzufrieden wie er. Einige jedoch blickten ihn schweigend an und schüttelten den Kopf. Tartarian verspürte ernstliche Erleichterung. Was er ihnen gerade gesagt hatte, war ganz offenkundig nicht das, was sie hatten hören wollen. Aber kein vernünftiger Mensch hätte gegen Tartarians Worte etwas vorzubringen vermocht.
    Glücklicherweise gab es in dieser Delegation tatsächlich genug vernünftige Menschen, und so verließen sie gemeinsam Tartarians Arbeitszimmer, ohne dass der Kommandeur der Corisandian Navy den Befehl ausgeben musste, dieses Großmaul zu ergreifen und zu exekutieren.
    Nicht, dachte der Graf, während seine ›Besucher‹ nach und nach den Raum verließen, dass es nicht immens befriedigend gewesen wäre, diesen Kerl erschießen zu lassen! Nach dem ganzen Mist, den ich dem Palast schon erspart habe, würde mir der Prinz eine kleine Exekution gewiss nicht verübeln!
    Dieser Gedanke brachte ihn wieder ein wenig ins Gleichgewicht, und er stieß ein nur halb belustigtes Schnauben aus. Vielleicht war er diesem großmäuligen Idioten gegenüber ja tatsächlich zu Dank verpflichtet. Schließlich war es kaum wahrscheinlich, dass er an diesem Tag noch etwas anderes fände, was ihn auch nur ein bisschen erheiterte.
    Der Admiral blickte zur Wanduhr hinüber, schaute zu, wie tickend die Zeit verstrich. Wenn er jetzt aufbräche, würde er gerade rechtzeitig zu der Besprechung mit den Ratgebern Prinz Hektors eintreffen.
    Und was dann kommt, dachte er, wird wahrscheinlich noch deutlich weniger erheiternd werden als dieses Gespräch gerade.
 
    »Mein Prinz, ich möchte nicht klingen, als brächte ich diesen entsetzlichen Dummschwätzern zu viel Sympathie entgegen, die Taryls Arbeitszimmer belagert haben. Aber sie haben trotzdem nicht ganz Unrecht«, sagte Sir Lyndahr Raimynd mit einem gewissen Bedauern.
    Prinz Hektor warf ihm einen recht finsteren Blick zu. Doch der Schatzmeister verzog keine Miene. Erstens, weil das, was er gesagt hatte, schlichtweg die Wahrheit gewesen war, und zweitens, weil er wusste, dass Hektors Zorn eigentlich nicht ihm galt.
    »Ich will damit nicht sagen, ich würde bittere Tränen ob der Verluste vergießen, die sie haben hinnehmen müssen, Mein Prinz«, fuhr er fort. »Ich möchte

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