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Die Invasion - 5

Titel: Die Invasion - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Mein Lord?«, erkundigte sich Sharleyan aufreizend, und sein leises Glucksen verwandelte sich in schallendes Gelächter.
    »Ich erwartete den Moment voller Zittern und Zagen«, versicherte er ihr.
    Sharleyan wollte gerade noch etwas anderes sagen, verkniff sich die Bemerkung jedoch. Gray Harbor und sie hatten Seamount erreicht. Noch einmal schenkte Sharleyan Gray Harbor ein Lächeln, dann wandte sie sich ab, um den Commodore zu begrüßen.
    »Eure Majestät«, sagte Seamount und verneigte sich tief.
    »Herr Baron«, gab sie zurück, und er richtete sich wieder auf. »Seit ich Ihren letzten Bericht gelesen habe, bin ich doch recht neugierig auf Ihre Demonstration«, fuhr sie fort.
    »Nun, Eure Majestät, ich hoffe nur, dass sie auch so verlaufen wird, wie ich mir das verspreche. Bislang ist dem so, aber ich habe doch feststellen müssen, dass das ›Erste Gesetz der Vorführung vor Majestäten‹ tatsächlich exakt identisch ist mit dem Gesetz, das Graf Gray Harbor so gern bezüglich Kriegen zitiert.«
    »Ach, tatsächlich?« Sharleyan blickte den Ersten Ratgeber an, und Gray Harbor zuckte mit den Schultern. »›Wenn etwas schiefgehen kann, geht es auch schief‹, Eure Majestät«, erläuterte er. »Auch wenn Ahlfryd sich selbst hier vermutlich Unrecht tut. Ein Großteil seiner Vorführungen sind exakt wie versprochen verlaufen. Andererseits muss ich gestehen: Wenn eine seiner kleinen Vorführungen tatsächlich misslingt, dann verläuft das meist recht, sagen wir, spektakulär. Ah, Ihr mögt vielleicht schon bemerkt haben, dass er Euch mindestens einhundert Schritt Abstand zu seinem neuesten infernalischen Gerät halten lässt! Ich bin mir natürlich sicher, dass dies eine gänzlich unnötige Vorsichtsmaßnahme ist.«
    »Ach, aber natürlich, Mein Lord!« Wieder lachte Sharleyan leise und wandte sich dann erneut Seamount zu. »Nun ja, jetzt, da Sie beide sich offensichtlich dazu verschworen haben, meine Erwartungen zu dämpfen, bin ich um so zuversichtlicher, dass Sie mich mit Ihrem Erfolg beeindrucken.«
    »Das hoffe ich sehr, Eure Majestät«, gab Seamount deutlich ernsthafter zurück. »Und wenngleich Graf Gray Harbor Recht hat, wenn er darauf hinweist, dass ich es tatsächlich bevorzugen würde, Ihr kämt den Waffen bei den Probeabschüssen nicht näher, als dies unbedingt notwendig ist, wäre es mir doch eine Ehre, wenn Ihr sie begutachten würdet, bevor der eigentliche Test eingeleitet wird.«
    »Test, Mein Lord?«, wiederholte Sharleyan. »Ich dachte, Ihr hättet es als Demonstration bezeichnet.«
    »Bis zu dem Zeitpunkt, da wir eine Waffe tatsächlich zum Einsatz bringen, sind sämtliche Demonstrationen zugleich auch Tests«, erwiderte Seamount sofort, und Sharleyan stieß ein Schnauben aus.
    »Gut gekontert, Mein Lord!«, gratulierte sie ihm. »Und jetzt würde ich wirklich gern mit eigenen Augen Ihre neue Wunderwaffe sehen.«
    »Selbstverständlich, Eure Majestät. Wenn Ihr mich begleitet wolltet?«
    Seamount führte sie zu den besagten Waffen, und mit zusammengekniffenen Augen betrachtete Sharleyan die neuen Geräte. Die sehen ja aus wie eine Kreuzung aus einem gewöhnlichen Feldgeschütz und einer Karronade!, ging es ihr durch den Kopf. Das Rohr war kürzer und etwas gedrungener als bei den Zwölfpfündern, die man ihr bereits vorgeführt hatte. Im Verhältnis zum Durchmesser aber war das Rohr hier jedoch länger als bei einer Karronade. Auch die Art und Weise, in der die Waffe auf der Lafette montiert war, erschien Sharleyan sonderbar. Sie brauchte einen Augenblick, bis sie begriff, warum dem so war, doch dann ging ihr ein Licht auf: Man hatte die Waffe so entwickelt, dass sie eine Richthöhe erreichen konnte, die mindestens doppelt so groß war wie die eines Feldgeschützes. Und nicht nur dass: Statt des Holzkeils, den sie bei allen anderen charisianischen Geschützen als Abstandshalter unter der Waffe erlebt hatte, um das Rohr im gewünschten Winkel zu fixieren, war der Knauf dieses Geschützes von einer unterarmdicken Schraube durchbohrt, an deren oberen Ende eine Kurbel befestigt war. Ganz offensichtlich sollte man den Höhenrichtwinkel dieser Waffe durch Drehen der Schraube in die eine oder andere Richtung einstellen können. Es gab auch einen metallenen Zeiger und eine Skala, eingeteilt in Grad, um die Richthöhe genau überprüfen zu können.
    »Diese Idee ist wirklich genial«, sagte sie zu Seamount und tippte gegen den Griff der Kurbel. »Haben Sie die Absicht, etwas Derartiges auch bei den

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