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Die Invasion - 5

Titel: Die Invasion - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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haben wie bislang. Und wenn der Feind sich unsere Innovationen nicht zu eigen macht, dann wird er sich systematisch die Chance nehmen, uns tatsächlich auf militärischem Gebiet zu schlagen.«
    Respektvoll nickte Seamount, und Sharleyan wandte sich dem Munitionskarren zu, der hinter dieser neuen Steilfeuerkanone abgestellt war. Mit den abgepackten Schießpulverladungen war Sharleyan durchaus vertraut. Aber die Geschosse für diese Kanone waren anders als alles, was die junge Kaiserin bisher zu sehen bekommen hatte. Eines der Geschosse hatte man eigens für diese Begutachtung vorbereitet, und so betrachtete Sharleyan es sehr aufmerksam. Statt der gewohnten Kugelform wies es die Form eines lang gezogenen Zylinders mit abgerundeten Endstücken auf - ganz als hätte jemand eine gewöhnliche Kanonenkugel in die Länge gezogen, auf das Fünf- oder Sechsfache, ohne dabei den Durchmesser zu verändern. Die glatte Oberfläche war von einer Reihe Bolzen unterbrochen, in drei Reihen angeordnet. Sie ragten ein Stück weit aus dem Geschoss heraus und umgaben es in einem schrägen Spiralmuster.
    »Ich nehme an, diese hier«, sagte Sharleyan und tippte vorsichtig mit der Fingerspitze auf einen dieser Bolzen, »rasten in die Züge ein, die Sie in Ihrem Bericht erwähnt haben?«
    »Exakt, Eure Majestät.«
    Seamount wirkte noch befriedigter als zuvor angesichts dieses eindeutigen Beweises dafür, dass Sharleyan seinem Bericht die Aufmerksamkeit gewidmet hatte, der ihm auch gebührte. Sie lächelte ihn an.
    »Und dies hier«, fuhr er fort und griff nach einem Holzkeil, »ist unser Zünder. Derzeit zumindest. Es gibt da einige Probleme, an denen ich immer noch arbeite.«
    Sharleyan nickte. Seamount, dachte sie, wird immer an einem Problem arbeiten. Er war einer dieser Menschen, die von sich aus gänzlich unfähig waren zu akzeptieren, etwas könnte tatsächlich schon perfekt ausgearbeitet sein.
    »Sie hatten erwähnt, es gebe ein Problem beim Aufschlag dieser so genannten Granate«, sagte sie.
    »Exakt. Dies hier«, er wedelte mit dem Holzpflock in seiner Hand, »funktioniert ... passabel, für zeitlich festgelegte Zündung. Wir arbeiten immer noch daran, die Zusammensetzung des Pulvers zu verfeinern, mit dem wir dann eine gleichmäßige Brenngeschwindigkeit erreichen können. Aber das dahinter stehende Prinzip ist recht einfach. Dieser Pflock ist ausgehöhlt und wird dann mit einer Zündlinie gefüllt. Die Wandung dieses Hohlraums ist dünn genug, um von einem Pfriem mühelos durchstoßen zu werden. Wenn der die Zündlinie an der richtigen Stelle durchstößt, bevor wir ihn dann in die Granate einsetzten, wird das Feuer dieser Pulverladung ab dem Moment, in dem die Granate abgefeuert wird, bis hin zur Pulverladung der Granate abbrennen und sie zur Detonation bringen.
    Das Problem ist, dass diese Art der Zündung bei einer kugelförmigen Granate besser funktioniert, also bei Geschossen, die man aus einer Kanone mit glattem Lauf abfeuern kann, wie unseren derzeitigen Zwölfpfündern. Tatsächlich ist Meister Howsmyn jetzt gerade damit beschäftigt, Granaten auch für unsere Feldartillerie zu fertigen, und auch größere Exemplare für die Dreißigpfünder der Navy - für den Fall, dass man so etwas für Belagerungen braucht. In höchstens einem Monat sollten wir so weit sein, die ersten davon nach Corisande zu bringen.«
    »Und warum ...? Ach, jetzt verstehe ich! Die da ...«, wieder tippte Sharleyan mit dem Finger auf den lang gestreckten Zylinder, »... landen immer mit der Nase voran, richtig?«
    »Ganz genau«, stimmte Seamount zu und nickte heftig. »Wir haben bereits herausgefunden, dass es nicht gut funktioniert, wenn man den Zünder auf der Außenseite der Granate vor der Treibladung anbringt. Das bedeutet, wir müssen den Zünder vorne anbringen - oder an einem von denen hier, an der Nase. Wenn allerdings ein solches Geschoss von einer Kanone mit gezogenem Rohr abgefeuert wird, dann landet es eben immer mit der Nase voran, und das führt allzu oft dazu, dass der Zünder einfach zerquetscht oder sonstwie beschädigt wird, bevor er die Explosion auslösen kann. Bei einer kugelförmigen Granate hingegen weiß man nicht vorher, wie genau sie aufschlagen wird. Also besteht eine gute Chance, dass sie eben nicht mit dem Zünder voran aufschlägt, und dann könnte es so ein Zünder, der noch nicht gänzlich ausgebrannt ist, durchaus schaffen, die Granate doch noch zur Detonation zu bringen.«
    »Ich verstehe.« Sharleyan legte die

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