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Die Invasion - 5

Titel: Die Invasion - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sich gänzlich dem Bösen zu verschreiben, ist genau das, dem wir entgegenstehen. Doch Gott wird nicht zulassen, dass Dämonen sich offen auf die Seite der Gotteslästerung und Ketzerei schlagen. Wenn dieser Merlin tatsächlich ein Dämon ist, dann würden wir auch erleben, wie sich ihm Engel entgegenstellten. Genau das nämlich lehrt uns das Buch Chihiro.«
    »Ja.« Banahrs Stimmung hellte sich sichtlich auf. »Ja, Mein Lord, das ist wahr! Das hätte ich nicht vergessen dürfen. Ich nehme an«, er grinste beinahe schon verlegen, »dass ich so entsetzt über die jüngsten Geschehnisse bin, dass mich schon jede Kleinigkeit aufschrecken lässt.«
    »Damit stehen Sie wohl kaum allein da, Pater«, gab Halcom trocken zurück. »Andererseits unterstreicht das in gewisser Weise nur das, was ich vorhin gesagt habe - hinsichtlich dieses Kommunikationsnetzwerks, das wir benötigen. Und offen gesagt auch hinsichtlich nötiger Räumlichkeiten, in denen all jene, die sich im offenen Kampf den Abtrünnigen entgegenstellen, zwischen den einzelnen Gefechten gefahrlos Unterschlupf finden können. Vielleicht könnte man so etwas als ›konspirative Wohnungen‹ bezeichnen. Orte, an denen unsere Kämpfer sich ausruhen und Trost im Glauben finden können, Orte, an denen für ihr Seelenheil gesorgt wird, bevor sie wieder hinausziehen, um sich erneut den Schismatikern zu stellen.«
    »Ja.« Banahr nickte, zunächst langsam, dann aber mit zunehmendem Enthusiasmus. »Ja, Mein Lord, das verstehe ich. Und wie sehr ich auch danach dürsten mag, selbst einer jener Kämpfer zu sein, ist es doch offensichtlich meine Pflicht, Gott und Mutter Kirche in der effektivst-möglichen Weise zu dienen. Ganz zu schweigen davon, dass Ihr, soweit ich weiß, der einzige rechtmäßige Bischof im ganzen Königreich seid. Somit muss sich jeder, der Mutter Kirche gegenüber wahrlich treu ist, Euren Anweisungen beugen.«
    »Ich glaube, im Klerus dieser verwünschten ›Kirche von Charis‹ gibt es mehr Mitglieder, die Ihnen in dieser Hinsicht im Innersten ihrer Seele beipflichten würden, als sich Cayleb und Staynair träumen lassen«, gab Halcom mit fester Stimme zu bedenken. »Und dass diese Aufrechten ihren wahren Glauben geheim halten, wohl verborgen vor den Augen der Ketzer, ist wirklich gut - zumindest im Moment.«
    Banahr nickte, und Halcoms Nasenflügel bebten. Dann riss er sich sichtlich zusammen.
    »Also, Pater«, sagte er deutlich munterer. »Ich möchte im Augenblick noch nicht zu sehr auf Details eingehen, aber ich kann Ihnen sagen, dass wir hier in Charis zumindest den einen oder anderen recht wohlhabenden Unterstützer haben. Einige dieser Männer sind bereit, ihren Reichtum in den Dienst der Tempelgetreuen zu stellen. Natürlich dürfen wir nicht zulassen, dass sie uns im Übermaß Gelder zukommen lassen.«
    Das schien Banahr ein wenig zu verwirren, und Halcom schüttelte den Kopf.
    »Denken Sie doch einmal darüber nach, Pater!«, mahnte er geduldig. »Es ist unwahrscheinlich, dass jemand wie Wave Thunder keine Liste jener Personen - vor allem wohlhabender oder einflussreicher Personen - angelegt hat, bei denen er vermutet, sie brächten den Tempelgetreuen Sympathien entgegen. Würde nun ein ernst zu nehmender Prozentsatz des Besitzes eines der wohlhabenderen Verdächtigen plötzlich verschwinden, würde das doch bei Wave Thunder sämtliche Alarmglocken schrillen lassen! Also ist es absolut notwendig, jegliche Zuwendung zur Finanzierung unseres gerechten Kampfes gut zu verbergen und sie nicht zu groß werden zu lassen. Der Reichtum unserer Unterstützer darf nicht merklich geschmälert werden.«
    Wieder nickte Banahr, und Halcom setzte sich. In einer Geste offenkundiger Selbstzufriedenheit breitete er die Arme aus.
    »Glücklicherweise ist es mir gelungen, mit einigen Leuten in Kontakt zu treten - einige von ihnen leben in Tellesberg, andere nicht -, die bereit sind, wohltätige Spenden über diverse Mönchs- und Nonnenklöster letztendlich an uns weiterzuleiten. Um ehrlich zu sein, ist das im Augenblick der größte Dienst, den Sankt Hamlyn unserer gerechten Sache erweisen könnte.«
    Bislang hatte niemand auf Safehold den Begriff ›Geldwäsche‹ wiedererfunden. Die grundlegenden Prinzipien aber und die wichtigsten Aspekte eines solchen Vorgehens hatte Halcom durchaus begriffen.
    »Selbstverständlich!«, erwiderte Banahr sofort.
    »Denken Sie ausgiebig darüber nach, Pater«, warnte Halcom ihn. »Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass

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