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Die Invasoren von Ganymed

Die Invasoren von Ganymed

Titel: Die Invasoren von Ganymed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick , Ray Nelson
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Sir, aber am nächsten Tag war es noch immer da. Also nehme ich an, daß das wirklich passiert ist.«
    »Was hat das zu bedeuten, ein schwarzes Kreuz?«
     »Es heißt, daß sie mich umbringen werden, wenn ich nicht genau das mache, was sie sagen; genau das heißt es.« Gus sah ziemlich unglücklich drein.
     »Ich werde Maßnahmen zu Ihrem persönlichen Schutz veranlassen«, sagte Mekkis knapp.
     »Ich habe immer gehört, daß Angriff die beste Verteidigung sei. Warum überlassen Sie mir nicht eine kleine taktische Streitkraft?« Die gedehnte, ländliche Sprechweise war völlig gewichen; der Mann steuerte sein Ziel jetzt ohne jeden Umweg an. »Ein paar Ionoschweber-Bomber und selbststeuernde Pfeile – lassen Sie mich damit in die Berge hinauf, und ich werde es diesen Banditen schon zeigen.«
     »Ich habe bereits mehrere Einheiten in den Bergen. Was könnten Sie tun, was sie nicht bereits unternommen haben?«
    »Ich könnte gewinnen«, erklärte Gus ruhig. »Während Ihre Leute, ich meine das natürlich nicht persönlich, wahrscheinlich da oben in den Bergen herumschießen werden, bis sogar die Hölle mit Eis überzogen ist. Ich kenne die Berge. Ich habe Spione dort. Ich kann nachvollziehen, wie die Neegs denken. Ich kann herausbekommen, wo sie diese Waffen versteckt haben, diese Dinger, die die Gedanken verdrehen.«
     Mekkis überprüfte routinemäßig die Gedanken des Mannes ihm gegenüber – und war vollkommen überrascht über das, was er da vorfand. Gus hatte ihn bewußt getäuscht. Er wollte die Waffen finden, das stimmte – aber er wollte sie für sich behalten.
     Einen Augenblick lang war sich Mekkis im Zweifel. Gus konnte natürlich durch einen Minispion unter Kontrolle gehalten werden, und man konnte ihn auch mit einer Apparatur versehen, die es erlaubte, ihn von einer Sekunde zur anderen zu töten, wo immer er sich auch befinden mochte. Doch obwohl seine Absichten nicht die richtigen waren, konnte er die Waffen vielleicht aufspüren und die Neegs besiegen, was den Besatzungsstreitkräften der Ganys nicht gelungen war. Und im gleichen Augenblick dann, in dem Gus annahm, daß er alle zum Narren gehalten hatte, würde ein durch einen Sender übermittelter Impuls das mikrominiaturisierte Gerät auslösen, das ihm den Tod brachte – und die Waffen ebenso wie der Sieg würden dann Mekkis gehören.
     Mekkis konnte einem Spiel, das ein Risiko in sich barg, niemals widerstehen. »In Ordnung«, sagte er zu Gus. »Eine Einheit von fünfundzwanzig Creechs und ihre volle militärische Ausrüstung stehen zu Ihrer Verfügung. Setzen Sie sie überlegt ein.«
     Als Gus sich, überrascht durch seinen eigenen Erfolg, zum Gehen wandte, rief Mekkis hinter ihm her: »Aber wenn Sie auf etwas stoßen sollten, das als Mädchen Nirgendwo bezeichnet wird, dann vernichten Sie ihn, sie oder es augenblicklich.«
    »Jawohl, Sir«, sagte Gus und salutierte.
    »Stimmt etwas nicht?« verlangte Ed Newkom besorgt zu wissen. Paul Rivers, der auf der Couch des Wahrsagebüros lag, den Telepathieverstärker auf seinem Kopf befestigt, hatte die Anzeichen unvermittelter Anspannung erkennen lassen. »Mein Gott«, sagte er, aber er war so sehr in den Gedanken aufgegan gen, die er empfing, daß seine Stimme sich nicht wie seine eigene anhörte, sondern wie die von Percy X. »Sie schreit!«
    »Was machen sie mit ihr?« fragte Ed.
     Ein langes Schweigen folgte. Von draußen war das unentwegte Hupen von Ionoschwebern zu vernehmen. Eine Kirchenglocke schlug die fünfte Stunde, und ein leichter Windstoß bewegte den Vorhang am Fenster. »Sie befindet sich in einer Zwangsjacke«, sagte Paul endlich, wiederum in der Stimmlage von Percy X. »Sie liegt auf einem fahrbaren Tisch, wird einen langen, unbeleuchteten Korridor entlanggeschoben.« Eine Pause; dann sprach er wieder, und diesmal mit der verzerrten Stimme Joan Hiashis. »Verdammt noch mal, Balkani, das ist doch absurd! Lassen Sie mich los!«
     Ed beugte sich vor, befeuchtete nervös seine Lippen. »Was passiert jetzt?«
     »Sie befindet sich in einem Raum mit gepolsterten Wänden«, antwortete Paul, wiederum mit der Stimme von Percy X. Eine Zeit verging, und er sprach erneut. Diesmal mit der Stimme von Rudolph Balkani. »Roboter eins und zwei – nehmt sie aus der Zwangsjacke.« Dann wieder mit Joans Stimme. »Hören Sie auf! Nein! Das lasse ich nicht mit mir machen! Es hat keinen Sinn, wenn Sie sich dagegen wehren, Miss Hiashi – diese Roboter sind mindestens zehnmal stärker als Sie. Na

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