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Die Invasoren von Ganymed

Die Invasoren von Ganymed

Titel: Die Invasoren von Ganymed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick , Ray Nelson
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hinweist.«
     »Kannst du mir sagen, wer sie ist?« verlangte Mekkis erregt zu wissen; selbst er verlor einen Augenblick lang die Kontrolle über sich selbst. »Oder wo sie sich befindet?«
     »Das kann ich nicht sagen, aber sie hat sich einmal hier in dieser Zone aufgehalten. Ich kann ihre Nähe jetzt nicht mehr spüren.«
     »Sie muß in die Berge entkommen sein«, murmelte Mekkis. Damit wandte er sich wieder den Dokumenten zu. Wie konnte Gus Swenesgard, fragte er sich, nur so bar jeden Verstandes handeln und die tödlichen Apparaturen in die Hände der NeegParts fallen lassen? So etwas war mit gewöhnlicher Dummheit gar nicht zu erreichen, das setzte vielmehr jene Art von Dummheit voraus, die aus langer Übung und Bemühung erwuchs.
     Und dennoch war es der gleiche Mann gewesen, der eine wichtige Rolle bei der Gefangennahme von Percy X gespielt hatte.
     »Ich muß mir diesen Gus Swenesgard ansehen«, sagte er laut. Er hatte gehofft, binnen kurzem einen Bericht aus dem Institut für psychedelische Forschung über Percy X zu erhalten. Was stellten sie dort oben in Norwegen überhaupt mit ihm an? Sofern der Terraner namens Balkani ihm nicht bald schon einen wohlfunktionierenden und fügsamen Percy X zu liefern vermochte, würden sich die Auseinandersetzungen mit den Neeg-Parts noch über Jahre hinziehen. Und es konnte sehr schnell zu einem Rückschlag für die ganymedianischen Besatzungskräfte kommen. Wenn er an diese Waffen dachte…
    Und dieser Balkani. Offenbar hatte er die Grundlagen entwikkelt, aufgrund derer diese bewußtseinsverwirrenden Apparaturen hatten gebaut werden können. Und er war es auch gewesen, der eine Technik ausgearbeitet hatte, um die meist schwachen telepathischen Fähigkeiten einiger begabter Terraner mittels eines entsprechenden Trainings so zu verstärken, daß sie den Fähigkeiten eines erfahrenen ganymedianischen Mitgliedes des Großen Rats entsprachen.
     Und zu ihm war nun dieser unbeugsame Erdenmann gesandt worden – um in einen nützlichen Wük verwandelt zu werden.
     »Balkani ebenfalls«, überlegte er laut. »Ich muß ihn kennenlernen.«
     Er drückte mit der Zunge die Taste seines Interkoms nieder und erteilte den Auftrag, alle nahe gelegenen Bibliotheken nach den Werken des berühmten Psychiaters zu durchsuchen; er war sich ziemlich sicher, daß sie eine sehr interessante Lektüre für ihn darstellen würden.
     »Sie wollen Gus Swenesgard sehen?« fragte das Orakel und brach damit in seine Gedanken ein. »Er ist bereits auf dem Weg; er wird sogleich hier sein.«
     Zehn Minuten später saß Gus tatsächlich im Vorraum des Büros. Er ließ sich keine Überraschung anmerken, als er gesagt bekam, er solle eintreten; er salutierte schneidig und ging mit raschen Schritten auf Mekkis zu, wirkte ebenso mit sich zufrieden wie selbstbewußt.
     »Sie können das Salutieren jetzt sein lassen, Mr. Swenesgard«, stellte Mekkis kühl fest. »Dies ist keine militärisch besetzte Zone mehr.«
     »Jawohl, Sir«, sagte Gus eifrig. »Der Grund, warum ich hier bin…« Er hustete nervös. »Ich verfüge über gewisse Informationen, Mr. Administrator, Sir.«
     Mekkis überprüfte rasch die Gedanken des Mannes und machte eine überraschende Entdeckung; Gus war äußerst clever und in hohem Maße berechnend – Qualitäten, die man aufgrund seiner äußeren Erscheinung niemals bei ihm vermutet hätte. Wenn die Behandlung von Percy X keinen Erfolg brachte, dann mochte vielleicht dieses Individuum für seine Zwecke dienlich sein.
    »Ich habe Spione, verstehen Sie, unter den Neeg-Parts«, sagte GUS und strich sich mit dem Rücken seines Arms über die Nase. »Und sie haben mir eine Menge von komischen Dingen erzählt, die sich in den Bergen oben ereignen sollen. Diese Apparate, die sie aus der unterirdischen Höhle haben; nun, das sind wirklich Mordsdinger, das muß ich Ihnen sagen.«
    »Was ist ein ›Mordsding‹?« fragte Mekkis irritiert.
     »Nun, Sie wissen, Mr. Administrator, Sir, sie wirken sich ziemlich komisch aus auf das, was in den Köpfen der Leute vor sich geht. Es läßt sie etwas sehen, was es gar nicht gibt, und dafür sehen sie Dinge nicht, die es tatsächlich gibt, wenn Sie wissen, was ich meine, und sie werden ganz schön frech mit diesen Dingern. Da kam zum Beispiel einer dieser schwarzen Teufel unsichtbar in meinen Vorraum und schmierte ein schwarzes Kreuz auf meine Wand, genau vor meinen Augen. Ich dachte zuerst, ich hätte ein bißchen zu tief in die Flasche geschaut,

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