Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Invasoren von Ganymed

Die Invasoren von Ganymed

Titel: Die Invasoren von Ganymed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick , Ray Nelson
Vom Netzwerk:
starrten mit weiten Augen ins Leere.
     »Ja«, sagte Paul, während er mit einem Anfing von Stolz auf die beiden hypnotisierten Männer sah. »Ich habe die Fähigkeit nicht verloren.« Vor langer Zeit, am Anfang seiner beruflichen Praxis, hatte er sehr viel mit Hypnotherapie gearbeitet… ebenso wie Freud. Es war viel besser, überlegte er, etwas von den fast grenzenlosen Möglichkeiten der Hypnose für besondere Gelegenheiten aufzusparen. Wie zum Beispiel für diese hier.
    »Hast du Feuer?« fragte Ed.
     »Ich rauche nicht«, antwortete Paul. Er holte eine Dose Schnupftabak der Marke »Inchkenneth Dean Swift« hervor. »Orale Befriedigung ist orale Befriedigung, und beim Schnupfen kommt wenigstens kein Ruß in die Luftröhre.«
     »Ich werde den Anzünder im Fahrzeug benützen«, murmelte Ed und schickte einen psychosomatischen Huster hinterher. Er kletterte in den Ionoschweber und zündete sich nervös eine Zigarette an.
     Eine Zeitlang standen sie schweigend da, wobei der eine rauchte und der andere Prise um Prise Schnupftabak nahm. Dann vernahmen sie das ferne Röhren des altertümlichen Müllfahrzeugs, das über die Landstraße ratterte und knatterte.
     Paul schwang fast augenblicklich das Garagentor hoch. Der Laster rollte, lautstarke Fehlzündungen produzierend, herein, und stoppte schließlich mit quietschenden Bremsen, Percy X stellte die Turbine ab und sprang heraus, gefolgt von Joan Hiashi, die mit langsamen Bewegungen aus dem Führerhaus kletterte, Paul schloß das Garagentor sofort wieder und ging ihnen entgegen, um sie zu begrüßen.
     »Ich bin Paul Rivers, Percy«, sagte er, dessen Hände schüttelnd, »und dies ist mein Mitarbeiter und Freund, Ed Newkom. Sie werden sich vielleicht an unsere kurze Begegnung erinnern, Miss Hiashi.«
     Joan sah ihn mit ausdruckslosem Gesicht an und sagte nichts. Ihre Augen waren in unbekannte Fernen gerichtet. Paul spürte, wie ihn ein leises Schaudern durchlief. Was hat Balkani nur mit ihr gemacht? fragte er sich. So ein reizendes Geschöpf, und er hat es geschafft, sie in – weiß Gott was zu verwandeln. Aber, dachte er, vielleicht kann ich ihr helfen.
    Er gab den hypnotisierten Müllmännern genauere Anweisungen, trat dann mit einem wenig humorvollen Lächeln auf den Lippen zurück, während sie gehorsam in ihren Laster stiegen. »Öffne ihnen das Garagentor«, sagte er zu Percy X. »Bevor sie mit ihrem Laster einfach hindurchstoßen.« Percy öffnete das Tor; der Turbinenmotor des Lasters startete mit einem explosionsähnlichen Geräusch, und einen kurzen Augenblick später rollte das Fahrzeug den kurzen Anfahrweg hinunter, bog in die Landstraße ein und fuhr in Richtung Oslo davon.
     »Wir sollten ebenfalls von hier verschwinden«, sagte Ed ungeduldig, während er seine Zigarette ausdrückte. Die vier stiegen in den Ionoschweber, Paul setzte sich hinter das Steuerrad; das Fahrzeug schoß aus der Garage heraus und über die nur wenig bewegten Wasser des Fjords hinweg.
     »Da ist noch etwas, was ich gerne wüßte, Paul«, sagte Percy X, der seine telepathischen Fähigkeiten aus Höflichkeit gegenüber den anwesenden Nichttelepathen nicht einsetzte. »Warum habt ihr ein solches Risiko und all diese Mühe auf euch genommen, um uns herauszubekommen?« Er spürte, wie ein tiefer und bleibender Verdacht in ihm aufkam.
     »Wir müssen dich«, sagte Paul Rivers, »um einen Gefallen bitten.« Seine Stimme war sanft – und dennoch lag eine auffällige Bestimmtheit in ihr.
    »Was für einen Gefallen?«
    »Wir wollen«, erklärte Paul, »daß du nach Tennessee zurückgehst und stirbst. Und zwar möglichst wie ein Held.«

    IX

     Major Ringdahl und Doktor Balkani begegneten sich in dem schwach beleuchteten Korridor vor dem Büro des Psychiaters. Balkani versuchte mit einem gemurmelten Gruß an Ringdahl vorbeizukommen, aber der berührte seinen Arm und sagte: »Warten Sie einen Augenblick.«
    Balkani hielt nervös inne.
     »Wenn ich es richtig mitbekommen habe, dann arbeiten Sie sowohl mit Joan Hiashi als auch mit Percy X, Doktor.« Ringdahl musterte ihn scharf. »Wie kommen Sie voran?«
     »Im Augenblick nicht besonders.« Balkani legte die Stirn in Falten, während er sich durch seinen unregelmäßig gewachsenen Bart strich. »Ich fürchte, daß ich zuviel von ihnen verlange. Ihre Reaktionen erscheinen mittlerweile fast – mechanisch.«
     Der Major schlug Balkani auf den Rücken, eine offenbar freundlich gemeinte Geste… aber Balkani spürte darin zugleich den

Weitere Kostenlose Bücher