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Die Invasoren von Ganymed

Die Invasoren von Ganymed

Titel: Die Invasoren von Ganymed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick , Ray Nelson
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Druck, den Ringdahl auf ihn ausüben wollte. »Machen Sie weiter, sie werden ihren Widerstand früher oder später aufgeben. Sie sind schließlich nur Menschen.«
     Paul Rivers steuerte den Ionoschweber so niedrig, daß die aus der alten Zeit stammenden Telefondrähte, die in der Zone von Tennessee noch immer benutzt wurden, dicht an ihm vorbeischossen. Sie werden noch keinen Alarm gegeben haben, dachte er. Aber dennoch, wir nähern uns jetzt den Bergen, und es ist zweifellos besser, wenn wir keine der Wük-Radarstationen auf uns aufmerksam machen.
    Bis auf die vorderen Infrarotstrahler hatte er alle Scheinwerfer des Fahrzeugs ausgeschaltet; Paul trug eine Umwandlungsbrille, so daß er die Landschaft vor ihnen auf eine gewisse Entfernung wahrnehmen konnte – ohne selbst gesehen zu werden. Die niedrige Wolkendecke war nirgendwo aufgebrochen. Es war deprimierend. Wegen der geringen Höhe hatte er auf weniger als hundert Meilen in der Stunde abgebremst, zumal es ihm wenig wahrscheinlich erschien, daß sie verfolgt wurden. Es überraschte ihn daher nicht wenig, als aus dem Empfänger, den er auf die örtliche Polizeifrequenz eingestellt hatte, plötzlich eine knappe Ansage kam: »Nichtidentifizierter Ionoschweber in Sektor C, bewegt sich ohne Scheinwerfer in südlicher Richtung. Hier ist die Polizeizentrale. Wiederhole: Nichtidentifizierter Ionoschweber in Sektor C; Kurs abschneiden und abfangen. Vielleicht ist es jemand, der sich den Neeg-Parts anschließen will.«
     »Holt die Lasergewehre heraus«, sagte Paul ruhig. Percy X und Ed Newkom kamen seiner Aufforderung rasch nach. Joan starrte weiterhin in die Dunkelheit hinaus; die Gefahr schien sie nicht im geringsten zu berühren.
     Er manövrierte das Fahrzeug ein wenig höher und beschleunigte auf hundertfünfzig, dann auf zweihundert Meilen in der Stunde. Dennoch flogen sie dicht über den Baumspitzen dahin; es schien ihm klüger zu sein, sich möglichst in Bodennähe zu halten, solange sie nicht davon ausgehen mußten, daß die Polizei sie eindeutig geortet hatte. Als er auf seinen eigenen Radarschirm sah, bemerkte er zwei schnelle Schweber, die hinter und über ihnen hingen und rasch aufholten. Sie werden vermutlich zuerst versuchen, uns lebendig zu kriegen, entschied er.
     »Zwei Polizeischweber nähern sich von hinten«, informierte er Percy X.
     »Ich kann ihre Frontscheinwerfer erkennen«, sagte der Anführer der Neeg-Parts, der mit wehender Kleidung neben der offenen Schleuse stand und sein Lasergewehr im Anschlag hielt.
     »Kannst du sie beide erwischen, bevor sie eine Chance haben, uns runterzuholen?« fragte Paul.
     »Sicher«, sagte Percy X und feuerte zweimal kurz. Einer der beiden Polizeischweber hinter ihnen explodierte; der andere flog einen Augenblick lang im Zickzack, fiel dann wie ein Ziegelstein abwärts und bohrte sich in einen Berghang.
    Paul änderte zweimal den Kurs und flog dann mit gefährlichen dreihundert Meilen in der Stunde weiter. Die Bäume peitschten jetzt so schnell unter ihnen vorbei, daß sie nicht mehr würden ausweichen können, wenn ein besonders hohes Exemplar auftauchte.
     Der Empfänger begann wieder zu quäken. »Nichtidentifizierter Ionoschweber muß als feindlich betrachtet werden; er hat soeben zwei unserer Patrouillenboote abgeschossen. Alle Schweber in Sektor G sammeln. Sofort Feuer eröffnen.«
      Wenigstens eines ist tröstlich, sagte Paul zu sich selbst. Schlimmer kann es nicht mehr werden.
    Aber er täuschte sich.
     In diesem Augenblick nahm er in der Dunkelheit vor ihnen ein Hochspannungskabel wahr. Bei der Geschwindigkeit, mit der sie sich bewegten, blieb ihm keine Möglichkeit mehr, darauf zu reagieren oder gar dem Hindernis auszuweichen; als der Ionoschweber gegen die Drähte schlug, wurde er gegen das Lenkrad geschleudert und verlor fast das Bewußtsein. Doch obwohl er nur noch verschwommen wahrnahm, was um ihn herum geschah, halfen ihm die unbewußt eingeprägten Verhaltensmuster weiter, die er durch langjährige Flugpraxis unter den verschiedensten Bedingungen erworben hatte; er versuchte verzweifelt, die Maschine unter Kontrolle zu bringen, während sie wild hin und her drehte und an Höhe verlor. Er spürte einen weiteren Aufprall, als das Boot die Kuppe eines sandigen Hügels berührte und wieder hochgeschleudert wurde.
    Wie durch ein Wunder gelang es Paul nun, das Boot unter Kontrolle zu bringen und ein wenig an Höhe zu gewinnen. Er sah kurz zu Joan, Ed und Percy X hinüber. Sie schienen alle

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