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Die Invasoren von Ganymed

Die Invasoren von Ganymed

Titel: Die Invasoren von Ganymed
Autoren: Philip K. Dick , Ray Nelson
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Kampfflugzeuge aus dem Ersten Weltkrieg gegen Ihre Papiere einzutauschen.«
    »Sie machen wohl Witze«, meinte der Händler grinsend.
     »Ich verstehe, daß Ihnen meine Großzügigkeit unbegreiflich erscheinen muß«, sagte Mekkis. »Aber wir Ganymedianer sind…«
    »Sie verstehen mich nicht.« Der Händler begann lauthals zu lachen. »Ich würde diese Modellflugzeuge nicht einmal mitnehmen, wenn Sie mich dafür bezahlen würden. Sie sind absolut wertlos.«
    »Was! Aber Marschall Koli hat mir gesagt…«
     »Marschall Koli war ein Sammler, Herr Administrator. Ich bin ein Geschäftsmann. Die Dokumente, die ich Ihnen zu verkaufen habe, sollten etwas in der Gegend von hundert ganymedianischen Kluds wert sein. Entweder das, oder es läuft nichts.«
    »Lassen Sie mich die Papiere einmal sehen«, sagte Mekkis.
    »Eine Seite, aber nicht mehr.«
     Mekkis sagte: »Ich könnte Sie festnehmen und Ihnen das Dokument gewaltsam abnehmen lassen.«
     »Das ist wahr«, sagte der Händler. »Aber Sie würden dann niemals die anderen Dokumente zu sehen bekommen, die ich Ihnen noch bringen kann; dies ist lediglich eines von einer ganzen Anzahl dieser schönen Papiere.«
     »Schön. Meine Sekretärin wird Ihnen einen Scheck über den Betrag von einhundert Kluds ausstellen. Nun lassen Sie mich das Ding sehen.«
     Nachdem der Händler gegangen war, untersuchte Mekkis das Dokument sorgfältig. Es schien authentisch zu sein; er erkannte den zügellosen Schreibstil Balkanis. Der Schlüssel, dachte Mekkis; Analyse der Chemotherapie-Experimente, die seine Therapie des Vergessens ermöglicht haben. Großer allmächtiger Gott!
      Ich muß mir ansehen, was dieser junge Terraner außerdem noch zu verkaufen hat, entschied der ganymedianische Administrator.
    Er ließ Gus Swenesgard nicht zu sich vor. Als er über seine Anwesenheit informiert wurde, erschien es ihm nicht einmal der Mühe wert, in seine Gedanken einzudringen. »Wie ich bereits befohlen habe«, wies er seine Sekretärin an, »geben Sie ihm, was er will, und lassen Sie mich in Ruhe.« Gus ging daher, nachdem er erstklassige autonome und homeostatische ganymedianische Angriffswaffen angefordert hatte.
     Mekkis wußte nichts davon, aber hätte er es erfahren, dann hätte es ihn auch nicht weiter gekümmert. Denn ein Bericht war hereingekommen – eine völlig unerwartete Nachricht.
     »Percy X und Joan Hiashi«, informierte ihn seine WükSekretärin, »sind aus Dr. Balkanis norwegischem Gefängnisinstitut entkommen.«
     Eine Pause entstand, und dann sagte die Sekretärin: »Dr. Balkani ist tot.«
     Einen Augenblick lang setzte Mekkis’ Denken aus. Er saß mit offenem Mund und erstarrter Zunge da. »Wie konnte das geschehen?« fragte er schließlich.
    »Es sieht nach Selbstmord aus.«
    »Nein«, wisperte Mekkis, »es kann nicht Selbstmord sein.«
     »Ich gebe Ihnen nur Informationen weiter, die ich von der Kulturüberwachung erhalten habe«, sagte die Sekretärin.
    »Wurde sonst noch etwas durchgegeben?«
     »Es scheint sicher zu sein«, sagte die Sekretärin, »daß Percy X in diese Zone zurückgekehrt ist; das hat die Kulturüberwachung in eine ziemliche Panik versetzt, weil es darauf hinweist, daß der Widerstand gegen die Gany-Herrschaft möglicherweise viel weiter verbreitet und subtiler ist, als man bisher angenommen hat.
     Es ist jemandem gelungen, zwei Nachbildungen in Balkanis Institut zu schmuggeln, eine von Percy X und eine von Joan Hiashi; Balkani hat den Austausch offenbar nicht bemerkt, obwohl die Nachbildungen auf seinen eigenen Entwürfen beruhen. Es wird darüber spekuliert, ob Balkani ein Doppelagent war, der all die von ihm ausgebildeten Wüks mit posthypnotischen Selbstmordsuggestionen versehen hat. Einige haben sich bereits getötet – ohne augenscheinlichen Grund.«
    »Danke«, sagte Mekkis mit halberstickter Stimme. Er züngelte den Interkom aus und saß eine lange Zeit schweigend da. Um ihn herum lagen die Artikel, Monographien, Bücher und Pamphlete des Dr. Balkani, und Mekkis dachte: Solange ich noch am Leben bin, lebt auch Balkani. Was er begonnen hat, werde ich zu Ende fuhren. Die Arbeit dieses Mannes existiert vollständig in meinen Gedanken.
     Er rief nach seinen Creechs. Sie sprangen, flatterten, hopsten aus dem angrenzenden Raum herein, auf eine bemitleidenswerte Weise glücklich, wieder bemerkt zu werden, ihm wieder von Nutzen sein zu können.
    »Elektronikingenieur«, sagte Mekkis.
     »Ja«, quäkte das kleine Wesen mit den schmalen,
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