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Die Invasoren von Ganymed

Die Invasoren von Ganymed

Titel: Die Invasoren von Ganymed
Autoren: Philip K. Dick , Ray Nelson
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brauche ich gar nichts weiter zu tun, als abzuwarten.
     Als er den Zaun der Gefangenenanlage erreichte, hielt er einen Augenblick lang inne und dachte nach. Es ist nicht gut, entschied er, diese guten, schwarzen Kerle müßig herumstehen zu lassen; ich glaube, wir sollten uns eine der Öffentlichkeit verpflichtete Tätigkeit für sie ausdenken. Erstmal könnten fabrikmäßig Schilder bemalt werden und Plakate mit Slogans wie »VOLLBESCHÄFTIGUNG« und »WIR MÜSSEN ZUSAMMENHALTEN« und so weiter, und dann müssen sie noch das Geld drucken, mit dem ich sie bezahlen werde. Ich glaube, im Museum befinden sich noch ein paar alte Druckstöcke für konföderiertes Geld, die noch immer so gut sind wie in den Tagen, als Jeff Davis lebte.
    Wenn wir das Geld einmal gedruckt haben, dachte er glücklich, dann können wir anfangen, das alles hier wiederaufzubauen. Es sind Straßen zu bauen und Ionoschweber zu reparieren. Und schließlich muß eine Regierung gebildet werden. In seinen Gedanken zählte er bereits all seine Verwandten und persönlichen Freunde auf; für sie würden natürlich besondere politische Positionen eingerichtet werden… und unter ihnen würde er ein sich an allen Punkten berührendes Labyrinth von bürokratischen Funktionärsämtern schaffen, deren Aufgabenbereiche ziemlich vage sein würden – die aber von all den guten Leuten besetzt sein würden, die ihm innerhalb dieser Zone auf der Basis eines festen Händedrucks von Mann zu Mann gut bekannt waren. Ich muß auch die richtige Art von Neegs mithineinnehmen, überlegte er. Damit sie nicht zu unruhig werden.
     Er erspähte die hagere, gebeugte Gestalt von Doc Burns, der an den Wachen vorbei aus dem Gefangenenlager kam. »Wie läuft es, Doc?« fragte Gus.
     »Die Leute sollten hier raus; unter diesen Bedingungen werden noch Seuchen entstehen.«
     »Wie wäre es damit, sie in den Kampf zu schicken – sie haben die Parts verlassen, nun sollen sie gegen die Parts kämpfen.«
     Doc Burns sagte: »Diese Neegs haben nicht die Parts verlasen; sie haben diese Waffen verlassen. Und sie werden nicht gegen die gleichen Waffen zu kämpfen bereit sein. Es war schlimm genug für sie, hinter ihnen zu stehen; jetzt werden sie nicht auch noch…«
     »Aber«, sagte GUS, »ich muß diese Berge ein für allemal ausräuchern. Ich habe nicht aufgegeben; ich kann nicht aufgeben.«
    »Dann setzen Sie Robots ein.«
     »Wissen Sie, Doc, da ist vielleicht was dran.« Eine Robot Armee, dachte Gus, würde von Illusionen nicht beeinträchtigt werden. Jedenfalls erschien es den Versuch wert. »Also eine breitangelegte Offensive gegen die Neeg-Parts«, sagte er laut, »die ausschließlich autonome und homeostatische Waffen benützt.«
     »Woher wollen Sie solche Waffen bekommen?« fragte Doc Burns skeptisch.
     »Von den Würmern«, sagte Gus. »Ich werde Mekkis dazu überreden, daß er mir das Beste gibt, was sie haben; da sind vielleicht Sachen drunter, die wir überhaupt noch nicht gesehen haben.«
    Damit ging er davon.
    »Lesen Sie nicht weiter«, jammerte das Orakel. »Die Stunde des Mädchen Nirgendwo ist bereits über uns!«
     Mekkis schwankte hin und her, ließ seine Zunge herausgleiten, um einen Knopf auf seinem Büro-Interkom zu drücken. »Schicken Sie den Händler herein«, wies er seine WükSekretärin an.
     Einen Augenblick später glitt die Tür beiseite; ein lächelnder, gutangezogener Terraner mit einer purpurfarbenen Kombination trat ein. »Ich bin der Händler«, informierte er Mekkis.
     »Ich weiß«, sagte Mekkis, und er dachte: Du mußt auch ein Telepath sein; sonst hättest du niemals lernen können, wie man sich abschirmt. Und außerdem, sagte er zu sich selbst, mußt du ein Absolvent von Balkanis Schule sein.
     »Sie sind, wenn ich es richtig verstehe«, sagte der Händler, »an gewissen Dokumenten, gewissen obskuren Papieren interessiert, die von Dr. Rudolph Balkani verfaßt und privat an die Studenten in seinen Seminaren weitergegeben wurden. Dokumente, die für das Verständnis von Balkanis Theorien wesentlich sind, der allgemeinen Öffentlichkeit jedoch vorenthalten wurden.«
    »Sie verfügen über solche Papiere?« »Für einen guten Preis.«
     »Natürlich«, sagte Mekkis. »Mir wurde gesagt, daß Sie meinem Vorgänger, Marschall Koli, diese umfangreiche Sammlung von Modellflugzeugen aus Kunststoff und verschiedenen anderen historischen Dingen verkauft haben, die jetzt in seinem Büro verwahrt werden. Ich bin bereit, die ganzen
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