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Die irische Signora

Die irische Signora

Titel: Die irische Signora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maeve Binchy
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›warum?‹«
    »Ich tue nichts, wenn ich nicht den Grund dafür weiß«, meinte Brigid.
    »Okay, dann vergiß es«, erwiderte Fiona mit Entschiedenheit.
    »Nein, ich habe ja nicht gesagt, daß ich es nicht tue.«
    »Vergiß es. Vergiß es.«
    »Na gut, ich horche sie aus. Geht es um deinen Barry? Ist es das? Denkst du, er hat eine andere, die im Quentin’s arbeitet?« Brigid war jetzt richtig neugierig geworden.
    »Nicht direkt.«
    »Nun, ich kann sie natürlich fragen.«
    »Nein, du stellst mir zu viele Fragen. Lassen wir es sein, du würdest nur alles verraten.«
    »Ach, komm schon, Fiona. Wir sind doch schon seit ewigen Zeiten Freundinnen. Du deckst uns, wir decken dich. Ich werde das herausfinden. Sag mir einfach den Namen, und ich frage ganz beiläufig und unauffällig meine Mum danach.«
    »Mal sehen.«
    »Wie heißt sie denn?« erkundigte sich Brigid.
    »Ich weiß es noch nicht, aber ich werde es bald wissen«, antwortete Fiona.
     
    »Wie könnten wir denn ihren Namen herausbringen?« fragte Fiona Mrs. Healy.
    »Ich weiß nicht. Ich glaube, wir müßten die beiden nur einander gegenüberstellen.«
    »Nein, ich meine, wir hätten einen Vorteil, wenn wir ihren Namen wüßten. Dann könnten wir uns die Gegenüberstellung vielleicht sparen.«
    »Mir ist nicht klar, wie wir das anstellen könnten.« Nessa Healy war verwirrt. Schweigend saßen sie da und überlegten.
    »Angenommen«, meinte Fiona, »Sie würden Dan sagen, jemand vom Quentin’s habe angerufen und gesagt, er solle zurückrufen. Es sei eine Frau gewesen, aber sie habe keinen Namen genannt, sondern gesagt, er wüßte schon, um wen es geht. Dann könnten wir ihn belauschen, wenn er nach ihrem Namen fragt.«
    »Fiona, du hast deinen Beruf verfehlt«, staunte Barrys Mutter. »Du hättest Privatdetektivin werden sollen.«
    Noch am selben Abend setzten sie ihren Plan in die Tat um. Nachdem Dan zu Hause begrüßt worden war und ein Häppchen Erdnußkrokant probiert hatte, erwähnte seine Frau ganz nebenbei, als hätte sie es fast vergessen, den Anruf aus dem Quentin’s.
    Er ging zum Telefonieren in den Flur, Fiona stellte den elektrischen Mixer auf höchste Stufe, und Barrys Mutter schlich zur Tür und lauschte.
    Als er in die Küche zurückkehrte, waren die beiden Frauen schon wieder mit Töpfen und Zutaten zugange. »Bist du sicher, daß es das Quentin’s war?«
    »Ja, das hat sie gesagt.«
    »Dort habe ich gerade angerufen, und sie haben gesagt, sie wüßten von nichts.«
    Seine Frau gab ihm mit einem Achselzucken zu verstehen, daß das schließlich nicht ihre Angelegenheit sei. Er wirkte beunruhigt und ging bald darauf nach oben.
    »Haben Sie ihn einen Namen sagen hören?« wollte Fiona wissen.
    Mrs. Healy nickte mit glänzenden, fiebrigen Augen. »Ja, jetzt wissen wir, wie sie heißt. Er hat mit ihr geredet.«
    »Und, wie heißt sie?« Fiona war so aufgeregt, daß sie kaum atmen konnte.
    »Nun, es muß jemand abgehoben haben, und dann hat er gesagt: ›Herrgott, Nell, warum rufst du mich zu Hause an?‹ Das hat er gesagt. Sie heißt Nell.«
    » WAS ?«
    »Nell. Diese kleine Schlampe, dieses egoistische, gedankenlose Flittchen! Na, die braucht sich nicht einbilden, daß er sie liebt. Er hat sie gerade ziemlich heruntergeputzt.«
    »Aha«, meinte Fiona.
    »Jetzt kennen wir also ihren Namen, und das gibt uns Macht über sie«, sagte Nessa Healy.
    Fiona schwieg.
    Nell hieß die Mutter von Grania und Brigid. Nell Dunne arbeitete als Kassiererin im Quentin’s und nahm die Anrufe entgegen.
    Barrys Vater hatte ein Verhältnis mit der Mutter ihrer Freundinnen. Es war kein junges, vergnügungssüchtiges Mädchen, wie sie geglaubt hatten, sondern eine Frau im Alter von Nessa Healy. Eine Frau mit einem Mann und zwei erwachsenen Töchtern. Fiona fragte sich, wieviel komplizierter das alles noch werden konnte.
     
    »Fiona? Hier ist Brigid.«
    »Oh, hallo. Hör mal, es wird hier gar nicht gern gesehen, wenn ich während der Arbeit Anrufe bekomme.«
    »Wenn du einen anständigen Abschluß gemacht und dich um einen ordentlichen Job gekümmert hättest, könnte man dich auch in der Arbeit anrufen«, beschwerte sich Brigid.
    »Tja nun, so ist es eben. Was gibt’s, Brigid? Hier warten eine Menge Leute, die bedient werden wollen.« Tatsächlich wartete niemand, aber sie hatte jetzt ein ungutes Gefühl, wenn sie mit ihrer Freundin redete, nachdem sie dieses furchtbare Geheimnis über deren Familie erfahren hatte.
    »Diese Tussi, die im Quentin’s arbeitet und von

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