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Die irische Wildkatze

Die irische Wildkatze

Titel: Die irische Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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Steinhaufen.«
    »Cadzow! Ist das nicht der alte Name für Glasgow?«
    Er nickte. »Du bist ebenso gebildet wie schön, meine Liebe. Ich besitze auch ein wunderschönes Schloss in der Nähe von Edinburgh, das Lennoxlove heißt, aber die Ländereien sind klein, nur zweitausend Morgen.«
    Als sie an diesem Abend im Bett lag, dachte sie darüber nach, was für ein sinnloses Leben Hamilton doch führte, das darin bestand, Leute zu treffen, zu trinken und zu spielen. Als Anführer des Douglas-Clans und Herzog von Hamilton besaß er unglaubliche Reichtümer, die alle nach London geleitet wurden, um seinen verschwenderischen Lebensstil zu finanzieren. Ihre Hand streichelte das Kind unter ihrem Herzen. Wenn du ein Junge bist, wirst du der nächste Herzog von Hamilton sein. Ich verspreche dir, dass ich mir die größte Mühe geben werde, dich zu einem ver-antwortungsbewussten Mann zu machen. Ich werde nie zulassen, dass du dein Leben und deinen Reichtum so verschwendest, wie es dein Vater tut. Elizabeth seufzte tief. In ihrem Herzen sehnte sie sich heimlich nach einer Tochter. Und wenn du ein Mädchen bist, dann werde ich versuchen, dich zu lehren, mutig zu sein und den Männern nicht zu erlauben, dich einzuschüchtern und dir Angst zu machen, wie es bei mir war.
    Zwei Tage später erreichten sie ihr endgültiges Ziel, Schloss Cadzow in Hamilton, fünfzehn Kilometer von Glasgow entfernt. Zu Elizabeths Erstaunen stellte sie fest, dass Hamilton den größten Teil dieser fünfzehn Kilometer besaß. Sie verlor ihr Herz auf den ersten Blick an Schloss Cadzow. Sie liebte alles daran, von den warmen Steinfarben bis zum atemberaubenden Ausblick von den oberen Fenstern auf die prächtigen Gärten und Parkflächen, die das alte Herrenhaus mit leuchtenden Blumen umgaben. Man hatte viel Arbeit in die Zimmer gesteckt und das Haus so in einen kleinen Palast verwandelt. Der Fluss Clyde floss in seiner Nähe vorüber und gab ihm noch eine zusätzliche bezaubernde Note.
    Die Ställe waren riesig und beheimateten auch verschiedene Haustiere wie Ochsen, schottische Border-Ponies und Esel. Es gab keine Katzen, weil in den Räumen über den Ställen Jagdvögel untergebracht waren, aber sie entdeckte einen schwarzweißen Border-Collie und war fest entschlossen, sich mit ihm anzufreunden. Sie wollte immer schon einen Hund haben, aber zuerst hatte es ihre Mutter und dann ihr Mann verboten.
    Jenseits der kultivierten Gärten und Wiesen der zum Herrenhaus gehörigen Landwirtschaft erstreckten sich Wälder und Heiden, in denen es sicher alle Arten von wilden Tieren wie Hirsche, Wölfe und vielleicht sogar ein oder zwei Luchse gab. Elizabeth, die im Herzen ein Kind der Natur war, konnte es kaum erwarten, die neue Umgebung zu erforschen und ihre Grenzen zu erkunden.
    Elizabeth und Emma hatten wenig Zeit zum Auspacken, da begann der Herzog schon mit der Planung für ein großes Fest. »Ich möchte, dass die Gesellschaft von Glasgow die Herzogin von Hamilton kennen lernt, solange du noch im Besitz deiner großen Schönheit bist. Denn schon bald wirst du wenig vorzeigbar aussehen und nicht mehr in modische Gesellschaft gehen können.«
    Elizabeth senkte die Lider, um ihm nicht zu zeigen, dass seine Worte sie verletzten, während sie sich innerlich rügte, dass sie es überhaupt zuließ, dass sie irgendetwas berührte, was er sagte. »Euer Gnaden, Ihr müsst etwas aussuchen, das ich anziehen soll.« Der feine Sarkasmus ging völlig an ihm vorüber.
    »Wir haben einen bekannten Künstler in unserem Clan. Ich werde arrangieren, dass Gavin Douglas dein Porträt malt. Ich hoffe, dass Emma deinen mit Hermelin besetzten Umhang eingepackt hat. Oh, und da wir gerade von Pelz sprechen, ich habe beschlossen, dir zum Geburtstag einen schwarzen Nerzmantel machen zu lassen. Es wird manchmal bitterkalt in Schottland. Die Schiffe aus Russland, die im Clyde an den Docks von Glasgow ankern, haben die luxuriösesten Pelze dabei. Ich werde dich hinbringen, damit du sie selbst auswählen kannst.«
    Der Gedanke daran, tote Pelztiere aussuchen zu müssen, bereitete ihr Unwohlsein. Sie liebte Tiere so sehr, dass es ihr unangenehm war, Pelz zu tragen. »Ihr seid zu freundlich, Euer Gnaden.« Noch einmal für ein Porträt sitzen und schwarze Pelze für einen Mantel aussuchen - was sonst könnte sich eine Achtzehnjährige zum Geburtstag wünschen ?
    »Habe ich übrigens erwähnt, dass ich nach deiner Mutter geschickt habe?«
    Elizabeth unterdrückte ein Schaudern. Das macht die

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