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Die irische Wildkatze

Die irische Wildkatze

Titel: Die irische Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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dein großzügiges Angebot irgendwann anzunehmen.«
    »Auf Wiedersehen, Lord Sundridge.« Elizabeth kochte innerlich angesichts der Art, in der Hamilton sie ihm in einem Zug mit seinem Jagdhaus vor die Nase hielt. Er war ganz in seinem Element, wenn seine Freunde ihn um seinen Besitz beneideten. »Ich hatte angenommen, wir würden nach London zurückkehren, Euer Gnaden.« Sie ließ ihre Stimme klingen, als hätte sie einen Widerwillen dagegen, nach Schottland gebracht zu werden, dankbar, dass ihr ihre Schauspielausbildung hier so zu Nutzen kam.
    Elizabeth schaute bezaubert durch das Fenster der schwarzen Reisekutsche mit dem herzoglichen Wappen der Eiche auf der Tür hinaus, als sie über die Grenze nach Schottland rumpelten. Sie und Emma hatten die Kutsche für sich, da der Herzog lieber auf seinem braunen Wallach Acorn nebenher ritt und Morton vorausgeschickt worden war, um ihre Unterbringung vorzubereiten.
    »Schottland ist noch schöner, als ich es mir vorgestellt hatte. Schau dort - ein paar der Berge sind ganz lila von Heidekraut, und ihre Gipfel sind in den Wolken verborgen. Ich habe noch nie derart atemberaubende Ausblicke gesehen. Ich glaube, diese leuchtend grünen Farne, die die Hügel bedecken, werden im Herbst rot und heißen Adlerfarn.«
    »Jetzt ist es wunderschön, aber ich habe gehört, im Winter soll es hier ziemlich wild sein.« Emma waren die steinernen Gebäude von London viel lieber als die rauen Felsen, die hier das Bild bestimmten.
    Elizabeth jedoch konnte endlich wieder tief durchatmen, und obwohl sie sich wie ein Vogel im Käfig fühlte, wusste sie, dass dies eine Gegend war, in der ihr Geist sich frei entfalten konnte, falls er die Gelegenheit dazu bekam.
    Am späten Nachmittag kam ein großes Schloss mit zwölf Türmen, das aus rosa Sandstein gebaut war, in Sicht. Die mittelalterliche Festung ragte hoch über ein rundes Tal zwischen bewaldeten Hügeln auf und beherrschte die umgebende Landschaft. Der Wächter am Tor winkte sie durch, und die Kutsche blieb in einem Innenhof stehen, der an allen vier Ecken von Türmen begrenzt wurde.
    Burschen eilten aus dem Stall, um sich um die Pferde zu kümmern, Bedienstete kamen, um ihr Gepäck abzuholen und Hamilton half Elizabeth aus der Kutsche. »Dies ist Schloss Drumlanrig. Das Land wurde der Familie Douglas im vierzehnten Jahrhundert von Robert the Bruce übergeben.«
    »Es ist prächtig, Euer Gnaden.« Elizabeths Gedanken begannen zu fliegen. Bis zu diesem Augenblick hatte sie nicht geahnt, was für riesige Ländereien und Besitztümer die Douglas hatten. Ihr Mann führte sie ins Schloss und stellte sie dem Douglas-Clan vor, der Drumlanrig bewohnte und zwar in jeder Funktion von Haushofmeistern zu Bediensteten und sonstigem Personal.
    »Es ist mir eine große Freude, euch meine Frau, Elizabeth Douglas, die Herzogin von Hamilton, vorzustellen. Ich weiß, ihr werdet ihr gut dienen.«
    Sie wusste, dass ihr Titel ihr ein hohes Ansehen in der guten Gesellschaft von London gab, aber erst jetzt begann sie zu begreifen, wie erhaben der Rang der Herzogin von Hamilton in der Adelshierarchie von Schottland war. Als der Douglas-Clan sie ehrte, fühlte sich Elizabeth überwältigt.
    Sie ruhten sich einen Tag lang aus und setzten dann die Reise fort, auf der sie auch ein Schloss besuchten, dessen Stadt sogar Douglas hieß. Nach dem Abendessen, als Elizabeth in der Hoffnung in die Bibliothek ging, eine Karte zu finden, die ihr zeigen würde, wie viel von Schottland Hamilton wirklich gehörte, traf sie den Herzog im Gespräch mit dem Haushofmeister des Schlosses an. »Vergebt mir, Euer Gnaden. Ich war auf der Suche nach Informationen über Castle Douglas.«
    »Dies ist Douglas Castle, nicht Castle Douglas. Jene berüchtigte Festung liegt sechzig Kilometer südlich von hier, in der Nähe des Meeres am Solway. Komm, ich zeige es dir.« Sein Gesicht war voll von hochmütigem Stolz, als er eine riesige Karte entfaltete und auf seinem Schreibtisch ausbreitete.
    Ihre Neugier überwand ihren Widerwillen, und ihr Blick folgte seinem breiten Finger, der über die alten Gebiete wanderte. »Die Namen sind für Fremde verwirrend, aber jetzt, da du meinen Erben in dir trägst, Elizabeth, bist du ja wohl kaum noch eine Fremde.« Er lachte, als sie errötete.
    »Wir gehen nach Hamilton. Besitzt ihr dort noch ein Schloss?«
    »Ich besitze viele, aber in Hamilton hat mein Schloss Cadzow all die Annehmlichkeiten eines Herrenhauses. Es ist nicht einfach ein kahler

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