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Die irische Wildkatze

Die irische Wildkatze

Titel: Die irische Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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verspottete sie. »Kaum ist meine Stute trächtig, schon versucht sie, das Gebiss zwischen die Zähne zu nehmen!« Seine nächsten Worte zeigten ihr genau, wer die Zügel hielt: »Ich habe mich entschlossen, der Zoologischen Gesellschaft ein paar Hundert Morgen zu geben. Der Douglas-Clan besitzt so viel Land, dass es niemandem fehlen wird. Versuche doch, deine Habgier etwas zu zügeln, meine Liebe.«
    Später floss der Alkohol in Strömen, die Stimmung wurde wild, und die Menge begann, sich ungezähmt zu benehmen. Die Musik wurde lauter und schneller, die Rufe, das Gelächter und die Flüche auch. Viele der Gäste entschieden sich, über Nacht zu bleiben und nicht nach Glasgow zurückzufahren, und so war es unwichtig, wie viel sie tranken.
    Elizabeth nutzte gegen drei Uhr morgens eine Gelegenheit, um sich zurückzuziehen, als auch andere Ladies ins Bett gingen und ihre Männer dem Whisky überließen.
    Weil sie Gäste hatten, stand Elizabeth schon früh auf und ging hinunter. Der Speiseraum war verlassen, und Speisen fürs Frühstück standen in Silbergefäßen auf Beistelltischen bereit. Sie wählte Hörnchen und Honig für sich aus und stellte ein Tablett mit herzhafteren Speisen für Emma zusammen. Auf dem Weg nach oben begegnete sie Morton. »Wird seine Gnaden bald herunterkommen?«
    Morton schüttelte den Kopf und hob seine Hand zum Mund in Nachahmung einer Trinkbewegung. »Er ist völlig weggetreten ... und ziemlich übel aufgewacht, mal wieder mit ein paar Erinnerungslücken.«
    Sie empfand schuldbewusst eine gewisse Zufriedenheit, dass er für sein übertriebenes Trinken leiden musste. »Falls er es vergessen hat, bitte erinnert ihn daran, dass einige unserer Gäste über Nacht geblieben sind. Aber sollte er nicht in der Lage sein, sein Zimmer zu verlassen, versichert ihm bitte, dass ich mich um sie kümmern werde.«
    Im Verlauf der nächsten zwei Stunden reisten ihre Gäste ab. Nur wenige nahmen noch ein Frühstück ein, aber alle versicherten ihr, dass sie sich sehr gut amüsiert hatten und sich darauf freuten, sie in Glasgow empfangen zu dürfen. Mit ihrem heiteren Lächeln bedankte sie sich bei ihnen. Dann breitete sich Freude in ihr aus. Jetzt, da die Gäste fort waren und Hamilton indisponiert, würde sie die Tiere im Stall besuchen gehen. Doch noch bevor sie entkommen konnte, begegnete sie Morton.
    »Seine Gnaden wünschen Euch zu sehen, Madam.«
    Sofort trat Widerwillen an die Stelle ihrer Freude. »Er hat wirklich eine Begabung, einem jeden Spaß zu verderben. Wisst Ihr, was er wünscht, Morton?«
    »Ich vermute, er möchte, dass Ihr einige seiner Erinnerungslücken schließt.«
    Sie folgte dem Kammerdiener und fühlte sich ihrem Mann gegenüber ausgesprochen wenig zuvorkommend. Als sie den Drink in seiner zitternden Hand sah, empfand sie Abscheu und senkte die Lider, damit er es ihr nicht ansehen konnte.
    »Verfluchter Kater auch!« Er nahm einen tiefen Schluck. »Ich erinnere mich undeutlich, Elizabeth, dass wir eine kleine Unstimmigkeit wegen ein paar Morgen Land hatten. Würdest du meiner Erinnerung ein wenig auf die Sprünge helfen?«
    Ihre Gedanken flogen, dann hob sie die Lider und sah in seine blutunterlaufenen Augen. »Ihr habt der Glasgow Zoological Society Land für einen Tierpark gegeben.«
    »Ah ja, ich erinnere mich. Waren es hundert oder zweihundert Morgen?«
    »Ihr hattet Recht mit Eurer Großzügigkeit trotz meiner selbstsüchtigen Einwände, Euer Gnaden. Ihr habt ihnen zweitausend Morgen geschenkt.«
    »Zweitausend?«, brüllte er, und der Whisky in seinem Glas schwappte auf seine Hand über. »Du musst dich irren!« Er schaute hilfesuchend zu Morton hinüber.
    »Das erwähntet Ihr, als Ihr Euch am Ende des Festes zurückzogt, Euer Gnaden. Ich kann mich noch genau erinnern, wie Ihr sagtet, Ihr würdet zweitausend Morgen vom Land der Douglas sowieso nicht vermissen«, bestätigte ihr Verschworener.
    Hamilton schaute wieder seine Frau an, die heiter lächelte.
    »Euer Name wird in die Geschichtsbücher eingehen, Euer Gnaden. Bisher war der einzige Anlass für den Ruhm der Hamiltons in dieser Gegend das Jagdhaus von Chatelherault. Jetzt wird es dank Eurer Großzügigkeit der Tierpark von Cadzow sein. Eure Großzügigkeit beschämt mich, Euer Gnaden.« Ihr Erfolg machte sie so fröhlich, dass sie sich versucht fühlte, sich zu verbeugen. »Ihr müsst doch hungrig sein. Würdet ihr nicht gern ein paar Eier mit Schinken essen? Oder vielleicht ein paar Lammnierchen?« Als seine Haut sich

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