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Die irre Heldentour des Billy Lynn

Die irre Heldentour des Billy Lynn

Titel: Die irre Heldentour des Billy Lynn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Fountain
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Neiiiin!
    »Der wird ja total verzogen!«
    »Der ist in’ner Gosse aufgewachsen, der weiß gar nicht, was kalt ist.«
    »Da können Sie auch’m Schwein’ne Rolex schenken, Ma’am, der weiß die feineren Dinge des Lebens gar nicht zu schätzen.«
    Die Lady lacht und macht eine wegwerfende Handbewegung. »Vielen Dank!«, grölen die Bravos, als sie und ihre Begleitung sich aus der Reihe schlängeln. »Vielen Dank für Ihren Beitrag zur Truppenunterstützung!«
    »Nette Lady«, sagt Mango und setzt sich wieder hin. Findet Billy auch. Sie sehen Lodis an und lachen, dann fängt Mango an zu bibbern. Er beugt sich vor und klatscht zwischen den Schenkeln in die Hände.
    »Du siehst aus, als ob du pissen musst.«
    »Muss ich irgendwie auch.« Mango zuckt und bibbert, rührt sich aber nicht vom Fleck. »Triffst du Faison noch, bevor wir fahren?«
    »Hoff ich.«
    »Mann, muss doch irgendwie gehen, dass du die kriegst.«
    »Glaub ich nicht. Keine Ahnung. Ich will keinen Druck machen.«
    Mango lacht.
    »Doch, im Ernst. Ich meine, wenn das hier eine normale Situation wäre, dann würde ich jetzt nur über eins nachdenken, nämlich, wohin ich mit ihr ausgehe. Die zu nageln versuchen, ich meine, ich bitte dich. Ich kenne die grad mal so vier Stunden.«
    »Billy, unsere Situation ist aber nicht normal, falls du das noch nicht gemerkt hast. Glaubst du, die findet dich ein ganzes Jahr lang weiter toll, bloß weil du ihr aus Millionen Kilometer Entfernung Blubbermails schickst? Liebe Faison wie geht es Dir mir geht es gut heute haben wir ein Haus plattgemacht und so viele schlimme Wichser getötet wie wir nur konnten. So Scheiße verdampft, Alter, Scheiße verdampft sauschnell. So was wollen nach’ner Zeit nicht mal mehr unsere Moms hören.«
    »Du Sack kannst einen echt runterreißen, weißt du das?«
    »Ich mein ja nur! Hier hast du den besten Schuss, Alter. Dichter kommst du nicht mehr dran, also mach hin. Wenn sie’n nettes Mädchen ist und die Truppen unterstützen will ...«
    »Du bist ein Idiot.«
    Mango lacht wieder. Billys Handy klingelt wieder.
    »Isse das?«
    »Nein«, sagt Billy mit Blick aufs Display. »Meine Schwester.«
    »Da gehste nich ran?«
    Billy zuckt die Schultern. Das Klingeln verstummt, eine Minute später kommt eine SMS.
    Fahr nicht bitte.
    Sei 1 held x 2.
    RUF IHN AN.
    Tus 4 mich.
    D. d.lieb.schwester.
    Billy holt sich den Anruf noch einmal aus der Mailbox, diesmal achtet er nicht auf das, was der Mann sagt, sondern wie er klingt, womöglich steckt ja eine verschlüsselte Botschaft in seinem Timbre, seiner Tonlage. Die Stimme klingt weiß und männlich, gebildet, mittelalt; texanisch, aber großstädtisch knapp in der Wortwahl. Stark. Bestimmt. Warmherzig. Mein Sohn, wenn du daran denkst, deinem Leben eine neue Richtung zu geben, können wir dir wirklich helfen. Eine gute Stimme. Billy ist drauf und dran, sie noch mal abzuhören, aber gerade kommt Dime durch die Reihe gewalzt, das heißt, er sprengt sich durch einen Hindernisparcours aus Bravo-Knien und -Füßen. Endlich ist er auf dem Gang, kramt sein Handy hervor und hockt sich neben Billys Sitz. »Sykes macht mich arschwahnsinnig«, sagt er, während er seine SMS liest.
    »Chemie hebt die Lebensqualität, was, Sergeant?«, sagt Mango.
    »Tja, entweder waren’s Pillen, oder dem kleinen Scheißer haben sie die Eier geknebelt. Aber der wird wieder«, sagt Dime, obwohl niemand danach gefragt hat. »Der wird wieder, sobald er wieder auf seinem Posten ist. Das ist dieses ganze andere ...« Er bricht ab. Billy räuspert sich.
    »Sergeant, wenn Sie die Wahl hätten, würden Sie zurückgehen? In den Irak, mein ich?«
    Dime hebt den Kopf, nicht eben erfreut. »Ich hab aber nicht die Wahl, oder? Also hat die Frage keinerlei Relevanz.«
    »Und wenn Sie die nun hätten.«
    »Hab ich aber nicht.«
    »Und wenn doch.«
    »Hab ich aber nicht!«
    »Und wenn doch!«
    »Halt die Klappe!«
    »Ich meine nur – «.
    »KLAPPE!«
    Billy hält sie. Mango starrt ihn sollndaswerden -mäßig an. Dime zieht Rotz hoch und schüttelt den Kopf.
    »Wär’s dir lieber, wenn wir die Wahl hätten, willst du darauf hinaus?«
    »Na ja.« Billy merkt, dass er zu weit gegangen ist. »Haben wir aber nicht.«
    »Das ist korrekt, Billy, haben wir nicht. Wir gehen zurück, und wir wissen alle, wohin wir zurückgehen, und deshalb kneifen wir verdammt alle den Arsch zusammen und passen aufeinander auf, und zwar rund um die Uhr. Aber eins kann ich dir sagen.« Er hält kurz inne, weil sein Handy

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