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Die irre Heldentour des Billy Lynn

Die irre Heldentour des Billy Lynn

Titel: Die irre Heldentour des Billy Lynn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Fountain
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ist mit dieser Swank-Geschichte?«
    »Wegen Hilary geht ihm der Arsch noch auf Grundeis, aber das kriegen wir schon hin. Da gibt’s jede Menge Möglichkeiten. Und glaubt mir, Hilary im Sack zu haben ist einfach nur gut für uns. Allerdings.« Albert hustet in die Hand. »Bevor wir da reingehen, müsst ihr noch wissen, dass Norm irgendwie Probleme mit der Optionssumme hat.«
    »Wie irgendwie?«
    »Mit der Höhe. Hunderttausend pro Bravo bei zehn Bravos, das ist so aus dem Stand eine harte Nuss für ihn. Wir kalkulieren, dass wir schon’ne halbe Million fürs Drehbuch hinblättern müssen, dann brauchen wir jemanden für die Hauptrolle auf dem Niveau einer Hilary, eines Clooney, also hier geht es um Multimillionen.«
    Dime dreht sich zu Billy. »Und hier werden wir verarscht.«
    »Nein!«, schreit Albert auf. »Nein, nein, nein, nein, Dave, hab ein bisschen Vertrauen! Wir sind zusammen so weit gekommen, glaubst du, ich lasse euch jetzt von Bord gehen? Dave, Dave, ihr Jungs seid meine Jungs, entweder wir schaffen das zusammen, oder wir gehen zusammen unter. Das hab ich denen da drin auch gesagt, aber ich will euch auch keinen Scheiß erzählen, Norm istnicht der Weihnachtsmann, der gibt keinen Cent mehr aus, als er muss. Der, die, jeder von seinen Typen – das sind Geschäftsleute, okay? Soll heißen, die denken rein per Definition sehr primitiv. Sie haben die Idee aufgebracht, nur mit euch beiden zu verhandeln, sie halten eure Geschichten für die wesentlichen Elemente und die übrigen Jungs für, na ja, Staffage. Ich hab gesagt, ich bespreche das mit euch, aber – «.
    »Nein.«
    »– eben, ist’n Rohrkrepierer, hab ich denen gleich gesagt. Team Bravo lebt nach dem Kriegerkodex, hab ich gesagt. Die würden nie einen der ihren zurücklassen.«
    »Dass die so was überhaupt – «.
    »Genau! Aber ihr müsst auch begreifen, mit der Art Mentalität haben wir es hier zu tun. Rationalisierung, Kapitalerträge, der ganze Business-School-Rotz, aber sie haben die Botschaft, glaub ich, geschluckt. Alle Bravos oder gar keine Bravos, dazwischen ist nichts.«
    »Verdammt richtig«, bellt Dime so laut, dass weiter hinten im Flur die Tischabräumer zu kichern anfangen.
    »David, bleib locker.«
    »Ich bin total locker. Billy auch, stimmt’s, Billy?«
    »Total, Sergeant.«
    »Haltet euch an mich, Jungs, ich kriege euch da schon hin. Was sie jetzt anbieten, ist, also, üblich ist, dass man vorab Gelder prozentual auf die Nettogewinne berechnet zurückstellt. Ihr kriegt einen Vorschuss, sobald die Option genutzt wird, und die nächste Tranche, sobald wir in die Produktion gehen – «.
    »Wie viel?«
    »– David, lass mich erst ausreden, bitte. Pass auf, über’n Daumen kommt bei dem Ding, selbst wenn es in der Größenordnung, die mir vorschwebt, nur mittelprächtig erfolgreich ist, für euch erheblich mehr rum als hunderttausend, aber ihr müsstdranbleiben und Geduld haben. Als ich vor zwei Wochen die Vorabsumme berechnet habe, bin ich noch davon ausgegangen, dass wir mit Studiogeldern operieren, bei einer Independent-Produktion läuft das aber völlig anders. Da gehen Zahlen durch die Bank runter, alle Leute kriegen da prozentuale Gewinnbeteiligung statt Cash. Das machen sogar Stars so, wenn ihnen ein Projekt lieb und teuer ist, Herzblut.«
    »Prima, nehm ich zur Kenntnis. Wie viel.«
    »Na ja, am Anfang ziemlich minimal. Fünfeinhalbtausend von den Einnahmen aus dem Optionsrecht – «.
    In Dimes Kehle baut sich ein Gurgeln auf.
    »– aber der zweite Vorschuss kommt, sobald die Produktion anläuft – «.
    »Verschissene fünfeinhalb tausend?«
    »Ich weiß, dass ihr mit mehr gerechnet habt – «.
    »Aber hallo!«
    »– aber der zweite Vorschuss – «.
    »Wie viel?«
    »Also, daran arbeiten wir noch, aber normalerweise hängt der am Produktionsetat. Je größer der ist, desto größer euer Vorschuss – «.
    »So kommen wir nicht ins Geschäft, Albert. Du hattest hunderttausend im Voraus gesagt.«
    »Hatte ich, weil ich so sehr an eure Story glaube, und ich glaube auch immer noch, dass wir das Ding nach Hause kriegen. Guck mal, vor zwei Wochen dachte ich noch, wir haben echte Chancen bei den Studios, ihr Jungs habt einen solchen irren Hype ausgelöst. Dann kommen lauter Absagen, Russell Crowe macht einen Rückzieher, das tut richtig weh. So ein Hype ist schnell wieder vorbei, ich muss zugeben, ich war da wohl ein bisschen voreilig, ich hab die Erwartungen von euch allen zu sehr angeheizt, und jetzt müssen wir uns alle

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