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Die Jäger des Lichts (German Edition)

Die Jäger des Lichts (German Edition)

Titel: Die Jäger des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Fukuda
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»Beeil dich, bitte.«
    Sie seufzt. »Sag du mir, was du schon weißt. Dann mache ich von da aus weiter.«
    »Mein Vater ist hier zum Einsiedler geworden«, berichte ich eilig. »Angeblich hat er von einem Heilmittel für die Schatter fantasiert – dem Ursprung. Irgendwann musste er in eine entlegene Hütte verlegt werden, die Hütte, in der duuns gefunden hast. Und dort hat er schließlich Selbstmord begangen.«
    Sie antwortet nicht, sondern starrt auf die beiden näher kommenden Gestalten. Sie packt meinen Arm, führt mich hastig zurück ins Turmzimmer und zieht die Tür hinter uns zu. Es ist stockfinster. Dann höre ich das Knacken von Plastik, und der Raum erstrahlt in einem grünen Licht.
    »Das meiste von dem, was du gesagt hast, stimmt.« Clair gibt mir ein GlühBrenn. »Dein Vater fand es schwierig, sich wieder in die Gemeinschaft der Mission einzufügen. Er behauptete, die Dinge hätten sich zum Schlechten verändert, und warf Krugman vor, eine …« Sie hält inne und versucht, sich zu erinnern. »… eine ›totalitäre Diktatur‹ zu führen. Die Älteren wussten nicht, was sie mit ihm machen sollten. Einige meinten, er sei ein Krebsgeschwür für die Moral der Mission, und wollten ihn in die Zivilisation zurückschicken. Andere glaubten, er hätte nach wie vor seinen Wert und könne sich noch als Trumpf erweisen. Also einigte man sich auf einen Kompromiss. Er durfte bleiben, aber in gebührender Entfernung vom Dorf. Sie ließen ihn in der Hütte wohnen.«
    »Ganz allein?«
    Sie nickt. »Ich wurde zu seinem Laufmädchen bestimmt. Zweimal die Woche ging ich mit Medikamenten und Vorräten zu ihm. Deswegen hat man mir die Füße nicht abgebunden, sondern zu Männerfüßen wachsen lassen – damit ich die vielen Meilen bewältigen und die Strickleiter hinaufklettern konnte. Anfangs hab ich es gehasst, vor allem weil meine Füße so groß und hässlich wurden und die anderen Mädchen mich gnadenlos gehänselt haben. ›Männerfüße. Männerfüße.‹« Sie verzieht das Gesicht. »Aber dann fing ich an, die einsamen Wanderungen zu genießen, und irgendwann auch seine Gesellschaft. Zunächst bot er mir nur ein Glas Wasser an, später dann auch eine Kleinigkeit zu essen, bis wir schließlich jedes Mal zusammen gegessen haben. Im Lauf der Monate sind wir uns nahegekommen. Er hat mir von seiner Familie erzählt, von seiner Frau und seinen Kindern. Von dir. Wo er früher gearbeitet hat …«
    »Was hat er gesagt?« Meine Stimme hallt laut in dem Raum wider.
    »Was?«
    »Über mich, was hat er über mich gesagt?« Die Worte purzeln aus meinem Mund wie Holzklötze, die eine Treppe hinunterpoltern.
    »Dass du eines Tages kommen würdest. Da war er sich ganz sicher.«
    Ich trete von einem Fuß auf den anderen. »Sonst noch was?«
    Sie wirft verzweifelt die Hände in die Luft. »Unterbrich mich nicht ständig. Ich muss alles in der richtigen Reihenfolge aufsagen, damit ich kein wichtiges Detail auslasse …«
    »Nein. Komm direkt zum Punkt. Erzähl mir, was er über mich gesagt hat.«
    Sie atmet tief ein. »Also gut.«
    Von draußen hört man Stimmen, noch ein Stück entfernt, doch sie kommen näher.
    »Er hat gesagt, du wärst ein Junge, der mit einer Mission geboren wurde. Mit einer speziellen Bestimmung.«
    »Ich?«
    »Er sagte, du hättest ein Ziel, eine Berufung. Dein Leben hätte eine Bedeutung, die viel größer sei, als du dir jemals vorstellen könntest.« Sie zieht ihre Kapuze über den Kopf. »Warum guckst du mich so an?«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon du redest. Zu mir hat mein Vater nie etwas darüber gesagt. Was für eine Mission?«
    »Ich soll dir das schonend und langsam beibringen.«
    »In letzter Zeit war überhaupt nichts besonders schonend oder langsam, also sag es mir einfach.«
    Sie macht einen Schritt auf mich zu und blickt mir fest in die Augen. »Sei nicht überrascht und hab keine Angst vor dem, was ich dir jetzt erzählen werde.«
    »Was ist meine Mission, Clair?«
    »Du sollst nicht in diesen Zug steigen, Gene.« Ihr Blick nagelt mich förmlich fest. »Nicht morgen und nicht übermorgen. Niemals. Du sollst woanders hingehen.«
    Ich sehe sie verwirrt an. »Was? Wohin?«
    »Zu deinem Vater, Gene. Er lebt noch.«

34
    Ihre Worte treffen mich mit körperlich spürbarer Wucht. Meine Knie geben nach.
    »Er lebt? Wo ist er?«, höre ich mich stammeln. Meine Worte klingen tausend Meilen entfernt, verloren in dem Strudel von Gedanken, der in meinem Kopf brodelt.
    Sie will etwas sagen,

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