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Die Jäger des Roten Mondes

Die Jäger des Roten Mondes

Titel: Die Jäger des Roten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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aufwachte, gab Dane ihr wieder zu essen. Das nächste Mal ermutigte er sie, sich für ein paar Minuten aufzusetzen, und als sie aufstehen und herumgehen konnte, bat er Rianna, sie zu den Baderäumen zu begleiten, die e i gens für die Frauen in dieser Abteilung eingerichtet waren. Er hatte diese Bitte mit einigen Zweifeln an sie gerichtet – immerhin hatte Rianna erwartet oder sogar gewollt, daß das Mädchen liegen blieb und starb, und er hatte fast befürchtet, sie würde sich weigern, sich überhaupt damit zu befassen –, aber zu seinem Erstaunen war sie einverstanden und übe r nahm danach mit fast mütterlicher Besorgnis einen guten Teil von Dalliths täglicher Pflege. Dane versuchte nicht, es zu verstehen, aber er nahm es dankbar an.
    Lange Zeit war Dallith nicht stark genug, viel zu reden, und er drängte sie nicht. Er war damit zufrieden, an ihrer Seite zu sitzen und sie seine Hand halten zu lassen … fast so, dachte er, als könne er ihr so auf irgendeine Weise etwas von seiner eigenen Kraft und Vitalität abgeben. Aber sie wurde täglich kräftiger, und eines Tages lächelte sie ihn an und fragte ihn aus.
    » Und du kommst von einer Welt, von der keiner von uns je gehört hat? Eigenartig, daß sie das Risiko auf sich g e nommen haben, dorthin zu fliegen. Oder vielleicht auch nicht, wenn alle Leute bei euch so stark sind wie du. «
    Er zuckte die Schultern. » Ich habe den größten Teil me i nes Lebens damit zugebracht, hinter Abenteuern herzujagen. Dies hier ist nur ein bißchen f antastischer als alles andere, das ist alles. Mir hat schon früh der Gedanke gefallen, daß niemand freiwillig auf irgendeine Erfahrung verzichten sol l te, die – wie sagt man – weder ungesetzlich noch unmor a lisch ist und nicht fett macht. «
    Sie lachte ein bißchen. Ihr Lachen war bezaubernd, als wohne alle Fröhlichkeit der Welt in ihrer Stimme. » Sind bei euch alle Leute so? «
    » Nein, ich glaube nicht. Viele von ihnen etablieren sich früh und unternehmen niemals irgend etwas . Aber der Hang zum Abenteuer kommt immer wieder vor. Ich verm ute, es ist ein ziemlich hartnäc kiger Teil unseres Wesens. « Dann erinnerte er sich daran, wie Rianna ihm erzählt hatte, daß Angehörige von Dalliths Volk au s na h mslos den Tod suc h ten, wenn sie von ihrer Welt entfernt waren, und er biß sich auf die Lippen, um keine Fragen darüber zu stellen. Aber ein Schatten legte sich auf ihr Gesicht, als habe sie seine G e danken erkannt. Ihre Traurigkeit schien genauso durchdri n gend zu sein wie ihre Fröhlichkeit, so als sei in ihrem schmalen, zarten Körper immer nur für eine einzige Emotion Platz, die vollkommen von ihr Besitz ergriff. Sie sagte: » Ich hoffe nur, deine Kraft und Tapferkeit bedeuten nicht, daß die Mekhar ein besonders Furcht erregendes Schicksal für dich geplant haben. «
    » Ich kann nur abwarten und sehen, was passiert «, sagte D ane, » aber wie ich dir schon sagte – solange es Leben gibt, gibt es Hoffnung. «
    Der Schatten lastete schwer auf ihr. Sie sagte: » Ich konnte mir nicht vorstellen, konnte nicht einmal davon träumen, daß es Hoffnung oder irgend etwas Gutes in der Zukunft geben könnte, getrennt von meiner Welt und meinem Volk. « Ihre Stimme klang verzweifelt. » Oh, andere haben unsere Welt verlassen, aber mit irgendeinem Ziel … und niemals … niemals allein. «
    Dane meinte: » Es ist wie ein Wunder, daß du zurückg e kommen bist. Aber es ist ein Wunder, das ich noch immer nicht vollkommen verstehen kann. «
    Sie sagte schlicht: » Du hast mich erreicht. Ich fühlte de i ne Kraft und deinen Willen zu leben, so daß ich wieder an das Leben glauben konnte. Das war es, was mich nährte … deine eigene Hoffnung und dein Glauben an das Leben in der Zukunft wie in der Vergangenheit. Und bei so viel L e benswillen war kein Raum mehr in mir für Gedanken an Sterben, und so zog der Tod seine Hand von mir zurück, und ich begann wieder zu leben. Der Rest war …« – ein leichtes, gleichgültiges Schulterzucken – »… ein bloßer Mechani s mus. Die Hauptsache war, daß du noch an das Leben glau b test und mir diesen Glauben vermitteln konntest. «
    Er umfaßte ihre kleine Hand. Ihre Finger waren so weich, als hätten sie keine Knochen. Vollkommen biegsam lagen sie an seine geschmiegt. » Komm, Dallith, versuchst du etwa, mir zu erzählen, du könntet meine Gedanken lesen oder meine Gefühle oder sonst irgend etwas ? «
    » Natürlich «, sagte sie erstaunt, » was denn sonst? «
    Nun,

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