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Die Jäger des Roten Mondes

Die Jäger des Roten Mondes

Titel: Die Jäger des Roten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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stieß sie auf und warf sich gegen den Karren, stieß ihn zurück und warf den Me k har, der ihn geschoben hatte, zu Boden.
    Einen Augenblick lang spannte Dane alle Muskeln und dachte : Jetzt! Wenn sich alle auf einmal auf ihn stürzen, alle auf einmal – der Mekhar könnte nicht mehr als einen oder zwei von uns t ö ten …
    Er setzte tatsächlich zum Sprung an; und dann begann der Mann am Karren unzusammenhängend zu schreien, ein he i seres Schreien, fast ein Gebrüll: » Kommt her, ihr Bastarde! Tötet mich auf einmal, nicht zentimeterweise! Kommt her, jeder kommt dran – besser kämpfend sterben als herumsi t zen und warten. « Er ergriff den Rand des Essenskarrens und stieß ihn über den hingestreckten Körper des Mekhar. Jetzt heulte er sabbernd und brüllend. Dallith schrie auf und verbarg ihr Gesicht in den Händen. Aratak klammerte sich mit den Klauen an die Gitterstäbe, und als Dane seine Mu s keln zum Angriff straffte, streckte der Echsenmann eine Hand aus und griff nach ihm. Er grub seine Klauen in Danes Schulter, wobei er ihm das Hemd zerriß.
    » Nicht jetzt «, sagte er. » Werfen Sie Ihr Leben nicht so weg. Nicht jetzt! « Der ausgebrochene Gefangene heulte und tobte immer noch und raste mit dem Essenskarren den Gang hinauf und hinunter. Der andere Mekhar hob seine Waffe und machte eine Bewegung. Der Rasende schien ihn nicht zu sehen. Er rannte genau auf ihn zu, und in dem Moment, bevor ihn der Karren umstieß, hob der Mekhar – fast wide r willig, wie es Dane schien – die Waffe und schoß.
    Der Mann schrie, ein schrecklicher, Nerven zerfetzender Ton. Er fiel zu Boden, krümmte sich und zuckte panisch. Schaum trat ihm vor den Mund, als seine Muskeln anfingen, krampfhaft zu zittern. Er schrie und schrie, und sein Schre i en wurde immer schwächer, bis er schließlich still dalag, immer noch zuckend und von Krämpfen geschüttelt. Der Mekhar beugte sich herab und schleifte ihn in seine Zelle, wobei er seinen Mitgefangenen mit der gezogenen Waffe drohte. Alle wichen mit entsetztem Keuchen und Murmeln vor ihm zurück.
    Die Essensausteilung verlief nun ohne weitere Zwische n fälle, aber Dane konnte nichts essen, bis Dallith, weiß wie ihr fließendes Gewand, die Nahrung verweigerte und zur Damentoilette schwankte, um sich zu übergeben. Daraufhin zwang sich Dane mit harter Selbstdisziplin, sein Essen au f zunehmen und es verbissen zu kauen. Er hätte es wissen müssen. Dallith war so sehr Spiegel seiner eigenen Sti m mungen …
    Mit dieser neuen Erkenntnis aß er und weigerte sich, über den gescheiterten Ausbrecher nachzudenken. Als Dallith fahl und zitternd zurückkam, zog er sie zu sich herunter und f ü tterte sie mit kleinen Stücken von seinem eigenen Tablett, bis die Farbe in ihre Wangen zurückzukehren begann. D a nach saß er bei ihr, bis sie eingeschlafen war. Der verwund e te Mann in der Nachbarzelle stöhnte und zuckte, bäumte sich auf und schrie immer schwächer, obwohl seine Zelle n gefährten ihn beruhigten, bis er irgendwann in derselben Nacht starb. Am nächsten Morgen zur Fütterungszeit brac h ten die Mekhar seine Leiche weg.
    Die Zellenreihen waren sehr still, als der Körper des Mannes vorbeigetragen wurde. Aber als die Mekhar ve r schwanden und das klirrende Geräusch des Schließmech a nismus im Zellenblock ihnen verriet, daß die Wärter gega n gen waren, zerbrach die angespannte Stille des Entsetzens, und alle begannen, durcheinander zu reden.
    Dane fand Aratak an seiner Seite; die große, schuppige Pfote des Echsenmannes ruhte leicht auf seiner Schulter, wobei er die Klauen einzog und wieder herausschnellen ließ. Er sagte zu Dane: » Einen Moment lang dachte ich gestern, Sie würden Ihr Leben seinem hinterherwerfen. «
    » Einen Augenblick lang habe ich daran gedacht. Aber es ist nicht meine Art, Selbstmord zu begehen, und ich bemer k te gerade noch rechtzeitig, daß es das war, was er tat. Wenn alle ihm geholfen hätten, hätte es uns vielleicht gelingen können. «
    » Ja «, sagte Aratak. » Das war auch mein Gedanke. Aber es muß sorgfältig geplant und ausgeführt werden. Ein wahnsinniger Angriff, selbst mit der wilden Hoffnung, die anderen würden mitmachen, ist nicht die richtige Art, so e i ne Sache zu beginnen. Das Göttliche Ei sagt, daß ein Mann ein Narr ist, wenn er sein Leben zu hoch schätzt – aber ein doppelter Narr ist der, dem es so wenig wert ist, daß er es wegwirft. «
    Dane schaute sich vorsichtig um. Dallith schlief, und er war froh darüber;

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