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Die Jäger des Roten Mondes

Die Jäger des Roten Mondes

Titel: Die Jäger des Roten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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die Angst, sie zu erschrecken, beschäftigte ihn bereits von früh bis spät. (Er fragte sich: War das nun Liebe? Sicher nicht im sexuellen Sinn, jedenfalls noch nicht. Aber ein ständiges, lebhaftes Mitdenken, so daß ihr Wohle r gehen ihm wichtiger war als sein eigenes, so daß sie irgen d wo im innersten Kern seines Wesens lebte … ja, man konnte es Liebe nennen.) Dann sagte er: » Ich nehme an, Sie sti m men mir zu, daß es mit genauer Planung und gegenseitigem Zusammenhalten möglich sein müßte zu entkommen. Ich glaube, diese Mekhar unterschätzen uns. Sie sind wah r scheinlich der Meinung, daß niemand außer ihnen selbst klug genug ist, so etwas zu planen. Aber haben Sie bemerkt, daß die Türen zweimal am Tag für eine gute halbe Stunde unverschlossen und im Grunde genommen unbewacht sind? «
    » Ich habe es bemerkt «, sagte Aratak. » Eine Zeit lang dachte ich, es sei fast zu einfach. Als ob sie versuchten, uns aus irgendeinem nur ihnen bekannten Grund zur Flucht zu verleiten. Aber warum sollten sie das tun? Bloße Blutgier? Sie könnten jeden Tag einen von uns herausholen und töten, wenn sie daran Vergnügen hätten. So bin ich zu demselben Schluß gekommen wie Sie, nämlich, daß es Arroganz ist. Sie glauben einfach nicht, jemand außer ihnen selbst könnte einen Nutzen aus einer solchen Gelegenheit ziehen. Sie sind überzeugt, daß wir sie und ihre Waffen zu sehr fürchten. «
    Er hielt inne. Seine sonst so ruhige Stimme klang erregt. » Würde es Ihnen Spaß machen, diese verdammten Katze n dinger auf ihren Fehler aufmerksam zu machen? «
    Dane reichte ihm mit einer spontanen Geste der Kam e radschaft die Hand. » Ich bin auf Ihrer Seite! « Erst als die schuppige Pranke sich vorsichtig, mit sorgfältig zurückg e zogenen Klauen, um seine Hand schloß, wurde ihm wieder bewußt, daß sein neuer Kamerad nicht das war, was die me i sten Leute einen Menschen nennen würden.
    In gegenseitigem Einvernehmen setzten sie sich in eine Ecke der Zelle, um Pläne zu schmieden. » Wir können es nicht allein tun, nur wir zwei. Und wir werden Zeit brauchen – und Planung . «
    » Das ist wahr. Das Göttliche Ei hat uns gesagt, daß eine Tat des Wahnsinns doppelt so klug geplant werden muß wie eine Tat der Weisheit. «
    Die Grundlage des Plans war absolut simpel und nicht viel komplexer als der des Mannes, der gestorben war – das frühe Ö ffnen und späte Schließen der Zellen zu nutzen, um hinauszuschlüpfen, andere Gefangene zu sammeln, den Mekhar-Wächtern die Waffen aus den Händen zu schlagen und den Weg aus den Sklavenquartieren heraus zu erkäm p fen. Die Mekhar würden vielleicht einen oder zwei von i h nen töten, bevor sie entwaffnet waren – Dane faßte die Mö g lichkeit ins Auge, daß er einer der ersten sein konnte, die getötet würden; es war sogar sehr wahrscheinlich –, aber sicher konnten die Mekhar nicht alle töten, und der Rest würde entkommen.
    Wenn sie sich erst einmal aus den Sklavenquartieren b e freit hatten, was dann? Sie würden dem Rest der Mannschaft gegenüberstehen; im Krankenbereich gab es Betäubungsfe l der und vielleicht in anderen Bereichen des Raumschiffes auch.
    » Wir können es nicht allein schaffen «, sagte er zu Aratak.
    » Ich habe nie angenommen, daß wir es könnten. «
    » Aber wir können es nicht einmal allein planen. Ich weiß nicht genug über die Mekhar; ich weiß nicht genug über e u re Raumschiffe; ich weiß nicht genug über eure Zivilisation, eure Waffen oder auch nur über euren Galaktischen Bund. Wir brauchen Hilfe, und zwar schnell, schon um sinnvolle Pläne zu machen. «
    » Ich glaube, Sie haben recht «, sagte der große Echse n mann. » Wir müssen entscheiden, welche von unseren Mi t gefangenen wir um Hilfe bitten können und welche verrückt würden wie diese arme Kreatur, uns aus Unbesonnenheit oder Angst verraten oder sogar gegen einen geringfügigen Vorteil an die Mekhar ausliefern könnten – o ja, einige von uns hier drinnen würden vielleicht sogar das tun. « Die Rä n der seiner ledernen grauen Kinnbacken begannen leicht zu glühen und leuchten. » Ich werde die Weisheit des Eis befr a gen. Und ich vermute, Sie werden es Dallith zuerst mitte i len. «
    Dane fühlte, wie sich seine Kehle in plötzlicher Angst z u sammenkrampfte; Angst nicht um sich selbst, sondern um das Mädchen. Er hatte so sehr versucht, alle beunruhigenden Gedanken von ihr fernzuhalten … Und der Mann, der ve r rückt geworden war, hatte sie so sehr aufgeregt,

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