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Die Jäger des Roten Mondes

Die Jäger des Roten Mondes

Titel: Die Jäger des Roten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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dieses Verhalten ganz normal sein. Einige Südseeinsulaner liebten sich nicht nur öffentlich, sondern erwarteten, daß man es ihnen gleichtat, und waren beleidigt, wenn man dem nicht folgte. Er zwang sich wegzusehen, als sie enger zusamme n rückten.
    Dallith sagte leise in sein Ohr: » Es ist nicht, was du denkst. Macht es dir etwas aus? «
    Er drehte sich um, überrascht und etwas abgestoßen, und sagte abwehrend: » Du weißt doch, ich bin der Junge von dem Hinterwäldlerplaneten, der die örtlichen Bräuche nicht kennt – oder besser, der nur seine eigenen Bräuche kennt. «
    » Es ist in meinem Volk auch nicht Brauch, aber du weißt, was ich bin. Ich kann Gefühle spüren, und ich sage dir noch einmal, es ist kein Begehren zwischen ihnen – wenn das für dich etwas bedeutet. «
    » Mir ist es völlig egal, was sie tun «, murmelte Dane. Se i ne Ohren waren rot, und er war furchtbar wütend auf sich selbst, weil sie seine Verlegenheit lesen konnte. » Warum sollte es mir etwas ausmachen? «
    » Wir fragen uns nie, warum andere Leute so sind wie sie sind «, sagte Dallith kühl. » Da wir den Gefühlen nicht en t rinnen können, die uns so handeln lassen, wie wir es tun, würde es nur zusätzlichen Kummer bereiten, uns zu fragen, warum. Ich bin nur verlegen, weil du es bist, aber es gibt keinen Grund dafür. Sie tun nur so als ob, und wenn du e i nen Augenblick nachdenkst, wirst du sicher den plausiblen Grund für ihr Verhalten finden. «
    » Nein. Ich kann das nicht verstehen. Warum sollten sie – oh, auf diese Weise werden die Mekhar nicht auf die Idee kommen, daß sie eine Verschwörung planen? «
    » Natürlich. Rianna ist sehr klug «, sagte Dallith. Ihre gr o ßen, dunklen Augen verweilten einen Augenblick lang auf den beiden eng umschlungenen, halb entkleideten Körpern, die Köpfe dicht beieinander, flüsternd, und sie lächelte. » Es ist natürlich die einzige Sache, die sie vorgeben können zu tun, ohne daß die Mekhar sich die Mühe machen würden, einen Verdacht zu schöpfen oder sie zu unterbrechen. Es ist Teil ihrer Arroganz, verstehst du. Das ist etwas, was du vie l leicht nicht weißt, wie nämlich Protofelinen auf uns Prot o simianer herabschauen, weil – wie kann ich das ausdrücken? Du bist verlegen, und ich kann nichts dagegen tun, da ich genauso fühle wie du. «
    Sie schaute zu Boden und scharrte unruhig mit dem Fuß. » Nun, um es ganz einfach auszudrücken: Wir Protosimianer werden für Sklaven unserer permanenten sexuellen Gelüste gehalten. Wenn du also Rianna und Roxon anschaust, und du denkst, sie unterhalten sich privat, und es ist vielleicht verdächtig – die Mekhar würden sie anschauen und denken: Natürlich, das sieht diesen Affenleuten ähnlich, was sonst könnten sie tun als alles andere stehen und liegen zu lassen und … und zu vögeln. Siehst du? Rianna ist klug. «
    » Das ist sie «, sagte Dane. » Ich hätte nie daran gedacht. « Er fühlte sich unruhig und aufgebracht. Sogar Aratak hatte etwas Ähnliches gesagt: Ihr Protosimianer seid so sehr e u ren Reproduktionsbedürfnissen unterworfen … Es war ein bißchen demütigend, wenn man zu einer Rasse gezählt wu r de, die an nichts anderes als an Sex dachte.
    Willkommen, Freund, im Affenhaus des Zoos – weibliche Affen immer läufig. Besuchen Sie die Show. Ach, zum Te u fel, vermutlich war es anderen – anderen Rassen? – vol l ständig egal. Versetzte es ihn etwa in Aufregung, ein Hu n depaar auf der Straße zu beobachten oder ein Taubenpaar, das auf der Fensterbank turtelte? Dane wandte seine Augen ab von dem allzu realistischen Schauspiel, das Rianna und Roxon zeigten. Niemand sonst schien ihnen auch nur die geringste Aufmerksamkeit zu schenken, auch die Menschen nicht.
    Hoffentlich schildert ihm Rianna den genauen Ablauf u n seres Plans – und hoffentlich gefällt ihm die Idee. Denn o h ne ihn werde ich nicht wissen, wo ich beginnen soll. Aratak und ich können allein nicht viel erreichen. Und verdammt, ich habe genug um die Ohren – wie zum Beispiel einen Fluchtversuch – als daß ich mir um das Geschlechtsleben der anderen Sorgen machen könnte!
    Als der Gedanke an die Flucht ihm wieder durch den Kopf ging, erinnerte er sich mit leichtem Unbehagen, daß er Angst gehabt hatte, es Dallith mitzuteilen. Nun schien es so, als wüßte sie davon – oder nicht? Es war schwer zu sagen, ob sie seine Gedanken las oder nur seine Gefühle widerspi e gelte. Als würde sie seine eigene tiefe Unruhe spüren, tast e ten

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