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Die Jäger des Roten Mondes

Die Jäger des Roten Mondes

Titel: Die Jäger des Roten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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euch vo r sichtig. Glaubt mir, wir werden euch nicht die Wohltat des Zweifels lassen. «
    Dane machte keine plötzlichen Bewegungen. Er hatte nicht den Wunsch, an sich selbst auszuprobieren, wie sich die Wirkung eines Nervengewehrs anfühlte; ihm waren die Schreie des Mannes, der gestorben war, immer noch in E r innerung. Seine Neugier war von einem unerwarteten Satz gefesselt: Ihr werdet – jetzt – keine einzige Chance zur Flucht haben.
    Hieß das, daß sie später eine einzige Chance bekommen würden?
    Es lohnt sich, darüber nachzudenken. (Der mechanische Übersetzungsapparat war fast unglaublich wörtlich; bei einer Gelegenheit, als Rianna, erbost über Dalliths Gelassenheit, ihr eine mundartliche Beleidigung an den Kopf warf, hatte der Übersetzer diese wortgetreu wiedergegeben, indem er unterstellte, Dallith sei eine Nahrungsspenderin für Kinder. Was natürlich für Danes Begriffe keine Beleidigung war und wahrscheinlich, nach Dalliths Miene zu urteilen, auch für ihre Begriffe nicht – das hatte Rianna nicht gerade ruhiger gemacht!)
    Offensichtlich waren die anderen drei Gefangenen zu demselben Schluß gekommen, denn sie gingen widerstand s los mit dem Mekhar den gewundenen Korridor entlang und die Rampe hinauf, bis sie einen Raum erreichten, der wie ein kleines Konferenzzimmer aussah, in dem ein halbes Du t zend Mekhar, uniformiert wie Schiffspersonal, warteten. Es gab Fernsehschirme und Empfänger, verschiedene andere Ausrüstungsgegenstände und eine Auswahl von Sitzgel e genheiten. Die Mekhar wiesen ihren vier Gefangenen Plätze an, die aussahen, wie eine Geschworenenbank oder eine Musikergalerie an einer Seite des Raumes. Sobald sie sich gesetzt hatten, griffen Klammern (automatisch gesteuert, vielleicht durch ihr Körpergewicht) um ihre Taillen und hie l ten sie fest.
    Die Geschworenenbank war bereits von einem Mann b e setzt; es war ein Mekhar, aber er wurde durch denselben Klammermechanismus festgehalten wie Dane und seine G e fährten. Für Dane sahen alle Mekhar ziemlich ähnlich aus, aber ihm schien, als sei ihm an diesem hier irgend etwas ve r traut. Er war kaum zu dieser Feststellung gekommen, als Dallith, die neben ihm saß, sich herüberlehnte und flüsterte: » Es ist der Mekhar, den du entwaffnet hast – der Wächter aus der Zelle. Ich dachte, wir hätten ihn getötet. «
    » Offensichtlich hatte er kein Glück «, flüsterte Dane z u rück.
    » Die Gefangenen haben zu schweigen «, sagte einer der Mekhar unbewegt.
    Dane schaute sich in dem Raum um, in dem er sich b e fand. Seine Aufmerksamkeit wurde augenblicklich auf e t was gezogen, was wie ein riesiger Bildschirm aussah. Der Empfang wurde von Wellen und, wie man es bei einem ird i schen Fernseher genannt hätte, › Schnee ‹ gestört, aber es war offensichtlich eine Direktübertragung. Das Bild auf dem Schirm war nicht sehr aufregend, denn keiner der anderen Gefangenen warf auch nur einen zweiten Blick darauf oder beobachtete es gar, aber für Dane war es ein unglaubliches Wunder. Man konnte nämlich auf diesem Bildschirm einen Planeten erkennen, verschwommen, ziegelrot, mit blau-grünen Gebieten, die wie Ozeane aussahen, und langweil i gen braunen Flecken, die Bergketten oder Wüsten sein mochten. Am Himmel dahinter – oder, genauer gesagt, im dunklen, sterngefleckten Raum dahinter – hing ein riesiger Mond oder Satellit, gut halb so groß wie der Mutterplanet und teilweise durch ihn verdunkelt.
    Einer der Mekhar in Uniform saß an einem prosaisch au s sehenden Schaltpult und sprach leise in ein verborgenes M i kro f on. Es war nur ein monotones Hintergrundgeräusch, zu leise für Danes Übersetzer, um es aufzunehmen. Das ging eine Weile so weiter; der Planet und sein halb verdunkelter Satellit zeigten sich auf dem Bildschirm größer und schärfer umrissen. Offensichtlich näherten sie sich irgendeinem Stern. Würden sie darauf landen, fragte sich Dane, und war es die Heimatwelt der Mekhar? Und was würde dort mit i h nen geschehen? Die extreme Vorsicht, mit der sie behandelt worden waren, schien ein gutes Zeichen zu sein – sie sollten anscheinend nicht sofort getötet werden –, aber würden sie für irgend etwas vor Gericht gestellt werden? Vielleicht weil sie einen Mekhar getötet hatten?
    Abrupt hörte die monotone leise Stimme des Mekhar, der in das Schaltpult hineingesprochen hatte, auf – sie wurde durch ein Tuten von sanfter, aber hoher Tonlage, von Kli c ken und Murmeln unterbrochen. Der Mekhar betätigte ve r

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