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Die Jäger des Roten Mondes

Die Jäger des Roten Mondes

Titel: Die Jäger des Roten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Schmerzen, stöhnte und setzte sich auch auf. Er sah sich um, und seine Augen trafen die von Dane.
    » In einer Hinsicht sagten uns unsere Gegner wenigstens die Wahrheit «, meinte er ruhig. » Wir sind nicht verletzt worden. Wie geht es den Frauen? «
    Dane lehnte sich über Rianna; ihre Brust hob und senkte sich natürlich wie im Schlaf. Dallith begann, sich verschl a fen zu strecken; sie setzte sich auf und blickte mit plötzl i chem Schrecken um sich, erkannte die anderen und en t spannte sich lächelnd.
    » Da wären wir also alle wieder «, sagte Dane.
    Der Raum, in dem sie lagen, war sehr groß, besaß hohe Decken und Pfeiler und Säulen und war einmal mit einer Art Tonfarbe gestrichen worden; aber die Farbe wirkte verblaßt und alt, und in den Ecken hingen Spinnweben und Staub, obwohl der Raum sonst einigermaßen sauber aussah. Hohe Fenster ohne Scheiben, aber teilweise durch Rolläden aus schmalen, bambusartigen Leisten verdeckt, ließen ein sel t sames rötliches Licht herein. Draußen vor den bogenförm i gen Fenstern hörte man Stimmen und das plätschernde G e räusch von Wasser. Dane stand auf, ging zum Fenster und spähte durch die Ritzen.
    Draußen sah er eine Gartenwildnis – blühende Büsche, lange Steinpfade, niedrige Bäume mit goldfarbenen Zapfen oder langen, roten Samenschoten; überall das überwältige n de Grün, obwohl kein einziger Baum ihnen vertraut vorkam.
    Unirdisch, dachte er, und das ist eine sehr genaue B e schreibung. Der Himmel senkte sich rötlich herab, bedeckt mit großen, grauen Wolkenmassen des Sonnenuntergangs, und am Horizont hing tief und rotglühend der riesige Mond, den er aus dem All gesehen hatte, und ergoß ein eigenart i ges, feurig-rotes Licht über die Bäume, die Pfade, die Bl u men und die Wasserfontänen, die überall in dem großen Garten zu fließen und zu murmeln schienen.
    Auf den Pfaden bewegten sich Leute. Leute, so wie Dane sie seit seinen Tagen auf dem Sklavenschiff der Mekhar verstand; nicht ein Gemisch aus Leuten und seltsamen Ti e ren, sondern eben verschiedenartige Menschen. Sie alle tr u gen Tuniken vom gleichen Ziegelrot wie die Wände des Raumes, die menschlichen wie die nichtmenschlichen.
    Es gab Wesen unter ihnen, die Dane alles andere als menschlich zu sein schienen, wenn er sich selbst als Maß nahm. Einige erinnerten ihn vage an die Mekhar; zumindest einer war mit feinem, wolligem Haar bedeckt und sah aus wie ein größerer und wachsamerer Gibbon oder Mensche n affe. Es waren zu viele, als daß er alle auf einmal sehen oder einordnen konnte. Doch ein Sklavenmarkt? Nein, der Me k har hatte zuletzt gesagt, daß sie › zu tapfer und zu mutig für Sklaven ‹ seien, was auch immer das heißen mochte. Aber die einheitlichen, ziegelroten Tuniken und die feste Einzä u nung des Gartens verrieten ihm, daß sie die Freiheit noch nicht erlangt hatten.
    Die Vielzahl der Wesen im Garten erinnerte ihn daran, daß sie fünf an der Zahl gewesen waren, als sie das Rau m schiff verlassen hatten; und er schaute sich nach dem Me k har um, der zuletzt mit ihnen eingeschlossen gewesen war. Er entdeckte ihn, zusammengekauert, den Kopf zwischen den Händen versteckt, auf einer der weichen, seidigen Li e gen, offensichtlich noch schlafend.
    » Die Wirkung des Gases läßt bei meiner Art am schnel l sten nach «, sagte Aratak von dem Fensterplatz, wo er ka u erte. » Ich war schon wieder bei Bewußtsein, noch bevor die Landefähre hier aufsetzte. Ich vergalt es ihnen, indem ich keinen Widerstand leistete. Ich wollte nicht von euch getrennt werden, meine G efährten. Jetzt seid ihr aufg e wacht – und der Mekhar schläft noch. Offensichtlich unte r scheidet sich ihr Stoffwechsel irgendwie von unserem. Ich hoffe, er ist nicht tot. Vielleicht sollten wir ihn untersuchen und sehen …«
    » Mir ist es egal, ob er tot ist oder nicht «, sagte Rianna. » Aber sicher haben wir nicht so viel Glück; die Mekhar müssen wissen, welche Dosierung des Betäubungsmittels auf ihre eigene Art wirkt. «
    » Wie auch immer, er atmet «, sagte Dallith. Dane ging e i nen oder zwei Schritte auf die schlafende Katzengestalt zu. Sie schlief nicht nur, sie schnurrte sogar im Schlaf. Wenn es nicht so widersinnig gewesen wäre, hätte Dane gelacht; der große wilde Mekhar, schnurrend wie das Schoßkätzchen eines Kindes.
    » Nun, er wird entweder aufwachen oder nicht «, sagte Dane. » Hoffentlich beginnt er seinen neuen Tag nicht damit, daß er versucht, sich an uns zu rächen, weil wir

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