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Die Jäger des Roten Mondes

Die Jäger des Roten Mondes

Titel: Die Jäger des Roten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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teten, wie der Mond langsam aus der Dunkelheit auftauchte und die Sterne wieder vor dem Hintergrund des karmesinr o ten Lichts verblaßten. Schließlich, als er wieder von seiner gewohnten Position aus herabschien, gingen sie still in ihr Quartier, aber keiner von ihnen aß viel, und Dane zumindest schlief wenig.
    Waren sie als nächste an der Reihe?
    Am nächsten Morgen, als Diener ihr Frühstück brachte, sagte er zu ihnen: » Die letzte Nacht war die Nacht der Mondfinsternis; letzte Nacht endete die Jagd. Heute wird das Heilige Wild, das die Jagd überlebt hat – sofern es welches gibt – belohnt und freigelassen. Und ihr seid zu der Feier eingeladen. «
    Keiner von ihnen hatte danach viel Appetit auf das Frü h stück. Als die Sonne höher am Himmel stand – eine mer k würdig helle Sonne, der Rote Mond dagegen unsichtbar, weit weg auf der anderen Seite des Planeten – gingen sie kurz zu der Waffenkammer und zu den Bädern. Keiner von ihnen trainierte aber viel.
    Irgendwann sagte Dane: » Manchmal stelle ich mir eine Frage. Die Überlebenden der Jagd – wir werden sehen, wie sie gefeiert und belohnt und angeblich freigelassen werden. Aber ich frage mich, ob sie wirklich freigelassen werden oder ob die Feiern und Belohnungen nur zu unserer moral i schen Aufrüstung stattfinden. Vielleicht werden die Gefeie r ten hinterher unauffällig aus dem Weg geräumt. «
    » Das ist ja etwas Nettes, was du da zur Sprache bringst «, sagte Rianna mit Abscheu. » Was hast du mit uns vor, D a ne? «
    Aratak sagte düster: » Die Möglichkeit ist mir auch schon in den Sinn gekommen. «
    Cliff wandte sich von seinem Schattentanz vor dem Spi e gel ab. Er sagte: » Nein, sie werden freigelassen, das ist wir k lich wahr. Es gibt einen Mann auf meiner Welt – er ist ein entfernter Verwandter meiner Sippe –, der von der Welt der Jäger reich und erfolgreich zurückkehrte. Er gründete ein Waffenmuseum mit dem Geld, das er gewonnen hatte. Ich habe das Museum gesehen, obwohl der Mann starb, als ich noch jung war. «
    » Aber erzählte er nichts über die Jäger? Hinterließ er kein Wort über sie? « fragte Rianna ungläubig. » Wissenschaftler haben jahrhundertelang nach verläßlichem Wissen über die Jäger gesucht; die meisten Leu te halten sie für eine Lege n de! Er hätte einen Bericht über seine Erfahrungen niede r schreiben sollen! «
    Cliff entgegnete gleichgültig: » Warum? Warum sollte das irgend jemanden interessieren? «
    Rianna schaute ihn aufgebracht an, aber Dane nickte. Er gewöhnte sich langsam an Cliffs Mangel an dem, was die meisten Leute wissenschaftliche Neugier nennen würden. Er sagte zu Rianna: » In einem alten Sprichwort meiner Welt heißt es: Die Neugier tötet die Katze. Cliffs Leute scheinen sich das zu Herzen genommen zu haben. Wir müssen uns damit abfinden: Wissenschaftliche Forschung ist ein prot o simianisches Charakteristikum – oder wenigstens die Ne u gier um ihrer selbst willen. Selbst gewöhnliche Katzen ze i gen selten viel Neugier für irgend etwas , außer sie können es essen, damit spielen, oder sie halten es für eine Gefahr. «
    Dallith sagte friedfertig: » Die Hauptsache ist, daß die Überlebenden freigelassen werden. « Sie suchte sich eine Sammlung kleiner, runder, völlig glatter Steine für ihr e Schleuder aus und verstaute sie in einem Beutel an ihrer Taille. Sie überprüften alle ihre Waffen, denn sie wußten, daß die Stunde nahe war. Rianna hatte das eine Messer so geschärft, daß es eine scharfe Schnittfläche hatte, das andere zum Stechen mit einer Spitze versehen, Dane hob einen la n gen Speer von der Wand und gab ihn ihr. Er sagte: » Nimm das. Es ist nicht so sicher, daß du ihn benutzen mußt, aber wir brauchen wenigstens eine Waffe, die nicht nur im Na h kampf zu verwenden ist. «
    Sie hob ihn, wog ihn in der Hand und sagte: » Dieser ist zu lang für mich. « Sie wählte einen kürzeren. Dane, der sie beobachtete, wie sie völlig in die Waffe vertieft war, spürte keine besondere Besorgnis um sie. Seine Anstrengungen, aus ihr eine Kampfmaschine zu machen, waren erfolgreicher gewesen, als er zu hoffen gewagt hatte.
    Kurz erklärte er ihnen seinen Plan für den Fall, wenn sich herausstellte, daß sie zusammenbleiben und zusammen kämpfen konnten anstatt einzeln. Rianna mit ihrem langen Speer in der Mitte eines Keiles würde einem Angreifer eine Furcht erregende Front bieten. Sie hatte die Messer für de n Nahkampf, und dann kam Clif f mit seinen geschärften

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