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Die Jäger des Roten Mondes

Die Jäger des Roten Mondes

Titel: Die Jäger des Roten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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gelegentlich demonstrierte, daß er Rianna ein Bein stellen und sich auf sie setzen konnte, wenn alles andere versagte, war sie doch keineswegs hilflos.
    Dallith war nicht zu überreden teilzunehmen, und schlie ß lich, als er sich daran erinnerte, wie instinktiv Gewalttäti g keiten in ihr durchgebrochen waren, wurde ihm klar, daß es das war, was sie fürchtete; dies oder einen von denen zu ve r letzen, die sie jetzt für ihre Freunde und Verbündete hielt.
    Schließlich nahm Dane Arataks Rat an, sie in Ruhe zu lassen. » Sie weiß am besten, was für sie gut ist «, sagte er. Dane befürchtete, daß es aufs neue ein Rückzug in den Wunsch zu sterben sei; aber wenn es so war, so konnte er nichts daran ändern.

10
     
    Sogar während des Tages war das rote Licht des Mondes heller als das der Sonne. Der Rote Mond schien jetzt die Hälfte des Himmels zu bedecken, als Rianna eines Abends nahe den Bädern zu Dane sagte: » Es gibt Männer hier, ich meine menschliche, Protosimianer, die nicht zum Galakt i schen Bund gehören. «
    » Natürlich. Hier bin ich. Warum glaubst du, daß die J ä ger sich darauf beschränken würden, gerade eure Gruppe von Welten im Bund zu plündern? «
    » Das meine ich nicht. Ich ging hin und begrüßte sie, und sie wollten nicht – oder konnten nicht – antworten. Sie ha t ten o f fensichtlich keine Translatorscheiben. «
    » Arme Teufel «, sagte Dane. » Sie müssen ganz schön verwirrt sein. «
    » Falls sie es sind, haben sie sich auf keinen Fall so verha l ten. Ich ging hin, um mit ihnen zu sprechen «, erzählte Rianna. » Ich bin in nichtverbalen Kommunikationstechniken unte r richtet worden. Aber sie verschwanden, bevor ich ihnen zu nahe kommen konnte. Ich weiß nicht, wohin sie gingen – n a türlich ist dieser Ort verwirrend – aber trotzdem … es war, als hätte es etwas mit Spiegeln zu tun gehabt. « Cliff hatte etwas Ähnliches erfahren.
    » Ich frage mich, ob dir je die Vermutung gekommen ist «, meinte Dane düster, » daß es Jäger gewesen sein kön n ten – oder ihre Diener. «
    » Sicher keine Diener, solange Diener und seine Ku m pane hier sind. Dane! Glaubst du, daß die Jäger – menschlich sein könnten? «
    Er nickte. » Es erscheint zumindest sinnvoll «, sagte er. » Hier scheint es ebenso viele Menschen zu geben wie alle anderen biologischen Typen zusam m engeno m men. «
    » Würden Menschen Menschen jagen? «
    » Sie tun es «, gab er mit einem Schulterzucken zurück und erklärte seine Theorie, daß die Jäger wahrscheinlich Jag d wild bevorzugen würden, welches ihnen einen guten, gleichwertigen Kampf liefern konnte. » Und es wäre eine gute Methode, uns abzuschätzen, uns bei den Vorbereitu n gen auf die Jagd zu überwachen, zu erraten, welche Waffen wir tragen werden. Vielleicht greifen sie sogar hier und da einen von uns für einen Übungskampf heraus, obwohl dazu noch keiner von uns nah genug herangekommen ist. «
    Oder suchen diejenigen von uns heraus, die die besten Trophäen abgeben … Sein Verstand weigerte sich, ein schauerliches Bild zu unterdrücken, das ihm eines Nachts in einem Al btr aum erschienen war: der Kopf eines japanischen Samurai, noch in seiner Rüstung, durch irgendeine unvo r stellbare Technik vierhundert Jahre lang konserviert, an der Wohnzimmerwand eines Jägers aufgehängt … Ungewollt schauderte Dane, und Rianna faßte nach ihm und hielt ihn ganz fest. Er zog sie in seine Arme und spürte ihre Wärme und Nähe als einzigen Trost in dieser seltsamen, kalten, r o ten, geheimnisvollen Welt.
    Es war ein Band. Ungewollt. Unerwünscht. Aber ein Band. Wenn er überlebte, würden er und Rianna immer z u einander gehören …
    An diesem Abend brachte Rianna während des Essens das Thema noch einmal zur Sprache und sah dabei zu Ar a tak hinüber.
    » Wenn die Jäger menschlich sind, würden sie es wirklich mit jemandem von der Größe und … Wildheit von Aratak aufnehmen wollen? «
    » Sogar auf meiner Welt wird die Großwildjagd mehr als Sport betrachtet als das Hasenschießen «, meinte Dane. » Ein Mann, der einen Tiger tötet, wird für mutiger gehalten als einer, der ein Reh tötet. « Wieder einmal fragte er sich, wie die Worte durch die Übersetzungsplatte bei den anderen a n kamen.
    Neugierig fragte er Rianna, und sie entgegnete mit einem Schulterzucken: » Auf meiner Welt gibt es, wie auf den me i sten anderen auch, große, wilde Raubtiere und kleine, zahme Tiere, die hauptsächlich als Nahrungsquelle betrachtet we r

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