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Die Jäger des Roten Mondes

Die Jäger des Roten Mondes

Titel: Die Jäger des Roten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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bewiesener Tapferkeit, und darüber hinaus werdet ihr, wie es scheint, meine Kameraden in der Jagd sein. Darum ist es notwendig, daß ich ein Gefühl der Freundschaft zu euch entwickle, damit wir gegen unseren gemeinsamen Feind zusammenhalten können.«
    Dane murmelte: »Wir müssen zusammenhalten, sonst werden wir todsicher alle einzeln hängen.«
    »Laßt uns hoffen, daß uns nicht ein derart ehrloses Schicksal erwartet«, meinte Cliff.
    »Ist es euch gelungen, etwas darüber herauszufinden, welches Schicksal genau uns erwartet – und warum?« fragte Aratak.
    »Ich habe etwas herausgefunden«, sagte Dallith und wiederholte, was sie über die häufige Finsternis erfahren hatte und daß die Jagd auf dem Satelliten dieses Planeten, dem Roten Mond, stattfinden würde. Cliff fügte hinzu: »Wir wurden zu spät am Tag hierher gebracht, um das andere Jagdwild in der Waffenkammer zu treffen. Aber mir wurde gesagt, daß wir morgen früh dorthin transportiert werden.«
    Sie wurden unterbrochen, als der Roboter, Diener, durch die hohe Tür am Ende der Halle zurückkam. Seine ausfahrbaren Arme – es waren diesmal fünf oder sechs – hielten mehrere bedeckte Tabletts mit Essen.
    »Wenn Ihr es Euch bequem machen würdet, so wie Ihr es bevorzugt zu speisen«, informierte sie Dieners mechanische Stimme, »wird es uns ein Vergnügen sein, Euch zu bedienen.«
    Der Mekhar holte ein Kissen von seiner Liege und legte es auf den Boden; nach einer Minute des Nachdenkens machte Dane es ihm nach, und alle anderen außer Aratak taten dasselbe. Der große Saurier streckte sich einfach, halb aufgestützt, auf dem Boden aus. »Es tut gut, wieder in zivilisierter Umgebung zu speisen«, sagte er.
    Diener rollte geräuschlos zu Dallith hinüber. »Verehrtes Wild, Ihr wart es, die eine Speise pflanzlicher Herkunft verlangt hat. Es ist uns ein Vergnügen, Euch mitzuteilen, daß die Proteine in diesem Mahl ausschließlich vegetarischer Herkunft sind, gebacken oder gekocht, und daß die Fette aus den Samen eines Baumes gewonnen wurden.« Er streckte Dallith ein Tablett entgegen.
    Dane und Rianna gab er ähnliche Tabletts, deren Inhalt ein Gemisch aus tierischer und pflanzlicher Nahrung war, wie er ihnen mitteilte. Als Dane es probierte, fand er, daß es nicht gerade das Steak war, an das er gedacht hatte, aber es war auch nicht schlecht. Es gab etwas Pilzähnliches, einen gemischten grünen Salat und eine Art Hackbraten. Außerdem einige gemischte Früchte, sehr süß. Dallith hatte dieselbe Art Früchte und Salat, aber anstelle des Hackbratens dunkelrote gebackene Körner. Cliffs Tablett roch seltsam und unangenehm, aber der Mekhar ließ ein weiches, schnurrendes Brummen der Anerkennung hören und begann, es mit den Klauen zu zerreißen. Aratak aß säuberlich mit den Spitzen seiner Klauen; sein Essen sah aus und roch für Dane fast ebenso schlimm wie der parfümierte Schlamm, der sein Entzücken war, aber Aratak glühte tatsächlich blau um die Kiemen und sagte zu Diener: »Du hast dein Versprechen gehalten, meinen Gaumen ebenso wie meinen Stoffwechsel zu erfreuen. Meinen innigsten Dank. Seit hundert Lichtjahren habe ich nicht so gut gegessen.«
    Dane murmelte: »Der Todeskandidat bekommt immer eine herzhafte Henkersmahlzeit.«
    Cliff zupfte an seinen Schnurrhaaren und sagte leise: »Was dem einen ein herzhaftes Mahl ist, ist Abfall für seinen Bruder.« Dane lachte und sagte, als Rianna ihn fragend anblickte: »Des einen Mahl ist des anderen Gift. Wir redeten vorhin über Sprichwörter.«
    Aratak fragte Diener: »Bist du dieselbe Kreatur, die uns vorhin bedient hat?«
    »Die Frage ist für uns weder von Interesse noch von Bedeutung.«
    Dallith – Dane saß auf Kissen zwischen ihr und Rianna – murmelte: »Er spricht von sich selbst immer im Plural.«
    »Ich hab es bemerkt«, flüsterte Dane. »Benutzt er jetzt den Pluralis majestatis, den Pluralis modestiae oder das Wir von Leuten mit Bandwürmern?«
    Dallith kicherte. »Kann ein Roboter einen Bandwurm haben?«
    »Natürlich«, sagte Rianna grinsend, »einen Parasiten, der Computerbänder frißt.«
    Aratak war nachdenklich, als Diener geräuschlos davonrollte. »Ich muß darüber nachdenken. Ich habe ihn gefragt, ob er Allumfassende Weisheit hat, und er konnte oder wollte nicht antworten. Es gibt viele von diesen Dienerkreaturen, denn ich habe mindestens vier im Parkbereich gesehen. Nun ist die Frage, die sich uns im Moment stellt, diese …« Er hielt einen Moment inne, als wende er sich an

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