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Die Jäger des Roten Mondes

Die Jäger des Roten Mondes

Titel: Die Jäger des Roten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Euch die Waffen aussuchen, die Euch gefallen, und mit ihnen von nun an bis zum Tage der Jagd trainieren«, sagte Diener. »Dann könnt Ihr so viele Waffen mit Euch nehmen, wie Ihr tragen könnt.«
    Dallith legte ihre Hand in Danes. Sie stellte die Frage, an die er dachte. »Welche Waffen tragen die Jäger?«
    Dieners Stimme war ausdruckslos wie immer: »Einige haben die eine Waffe, andere haben die andere. Jeder Jäger hat seine Lieblingswaffe.«
    Rianna sagte: »Haben sie irgendwelche anderen Waffen? Nervengewehre zum Beispiel oder Waffen mit Explosiv-Antrieb?«
    »Nein«, sagte Diener. »Die Regeln der Jäger, die älter sein sollen als ihre Rasse selbst, verbieten es, Waffen zu tragen, die dem Heiligen Wild verwehrt sind.«
    Das, dachte Dane, ist eine große Erleichterung. »Du willst damit sagen, daß keine anderen Waffen gegen uns verwendet werden als jene, die hier vorrätig sind?«
    »Keine einzige. Die Waffenkammer enthält eine komplette Sammlung aller erlaubten Waffen.«
    Er rollte auf eine andere Gruppe von Leuten in ziegelfarbenen Tuniken zu, die am anderen Ende der Waffenkammer trainierten. Dane glaubte, zwei Mekhar unter ihnen zu erkennen; er fragte sich, ob es dieselben waren, deren Gesellschaft Cliff am Tag zuvor arrogant abgelehnt hatte. Sie arbeiteten mit etwas, das aus dieser Entfernung wie Kendostäbe oder wie kurze, stumpfe Viertelstöcke aussah.
    Er ging auf die Wände der Waffenkammer zu, um sich die stattliche Reihe von Waffen von Nahem anzusehen, die da ausgestellt waren. Ein Waffensammler würde hier drinnen verrückt werden, dachte er. Ganz zu schweigen vom Kurator eines Waffenmuseums!
    »Ich frage mich, ob alle diese Waffen von den Jägern für ihre Beute hergestellt worden sind«, sagte Rianna an seiner Seite, »oder ob sie aus allen Ecken der Galaxis zusammengesucht wurden.«
    »Die Frage ist mir auch durch den Kopf gegangen«, rasselte Aratak, »aber ich nehme nicht an, daß wir das jemals erfahren werden.«
    Dane lächelte grimmig. »Wie es der Zufall will – ich glaube, diese Frage kann ich beantworten«, sagte er, während er mit gebannter Aufmerksamkeit ein langes, gebogenes Schwert anstarrte, das in einer Scheide aus schwarzem, lackiertem Holz an der Wand hing. »Es ist anzunehmen, daß zumindest einige gesammelt oder hier behalten worden sind in Erinnerung an ungewöhnlich gefährliches oder wagemutiges Jagdwild.« Er griff hinauf und holte die Scheide herunter.
    »Schaut her«, sagte er. »Dieses sonderbare Schwert zum Beispiel.«
    »Es ist nicht einzigartig«, meinte Rianna. »Ich kann dir die Namen von vier Planeten nennen, wo diese Art Schwert verwendet wird – derselbe Typ jedenfalls; ich bin kein Waffenspezialist.«
    »Aber was dieses betrifft, bin ich es«, sagte Dane, während er die Klinge mit anscheinend übertriebener Vorsicht aus ihrer Umhüllung zog und auf Armeslänge von sich hielt. Er folgte der glänzenden, hochpolierten Klinge mit den Augen. »Beachtet, daß die Kurve über die ganze Länge des Schwertes verläuft – es ist tatsächlich bogenförmig. Das mag in der ganzen Galaxis gebräuchlich sein – es ist sogar wahrscheinlich. Die Konstruktion ist ziemlich wirksam. Gekrümmte Schwerter sind sogar auf meinem Planeten üblich. Aber diese besondere Klinge – nun, schaut her. Sie ist aus zwei verschiedenen Metallen gefertigt; der Kern aus weichem Eisen, das sich biegen kann, ohne zu brechen, die Außenfläche aus gehärtetem Stahl. Seht ihr diese Wellenlinie?« Vorsichtig deutete er auf die Linie, an der das Metall die Farbe wechselte. »Hier wurde der Stahl besonders gehärtet, so daß man ihn schärfen konnte wie die Schneide eines Rasiermessers – obwohl, um genau zu sein, ein gewöhnliches Rasiermesser stumpf dagegen ist. Ich habe einen Experten gesehen, der einen seidenen Kimono von einem menschlichen Körper geschnitten hat, ohne den Träger zu verletzen. Beachtet den spiegelglatten Schliff. Wie glänzend es poliert ist! Und selbstverständlich schmückt und vollendet jede Kultur ihre Schwerter in charakteristischer Weise, und diese eine ist unverwechselbar. Schaut euch das Heft an – den Griff aus Haifischhaut mit Seidenband in diesem besonderen Muster umwickelt. Dieses Schwert wurde auf der Erde gemacht«, schloß er. »Das kann kein Zufall sein. Aber wenn ihr einen absolut sicheren Beweis haben wollt …« Vorsichtig ließ er einen kleinen hölzernen Zapfen aus dem Knauf gleiten, und mit wenigen geschickten Griffen löste er den ganzen Griff und

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