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Die Jäger des Roten Mondes

Die Jäger des Roten Mondes

Titel: Die Jäger des Roten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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hatten. Ein paar Gestalten in Menschen- und Mekhar-Gestalt wateten mit gezogenen Waffen im Wasser, wahrten aber im Moment ihren Abstand. Einer der toten Körper im Wasser war viel größer als die anderen; er löste sich bereits auf, aber Dane konnte sehen, daß er riesig und behaart gewesen war. Er fragte sich, wie sie das Problem der Größe lösten.
    Am gegenüberliegenden Ufer stand triefend, als ob er begonnen hätte, hinüberzuwaten und dann seine Meinung geändert hätte, eine Miniaturausgabe von Aratak, nur zweimeterfünfzig groß, aber mit einer Keule und einer Axt bewaffnet, die fast ebenso groß waren wie die des richtigen Aratak, außerdem trug er noch einen Schild. Neben ihm stand, ebenfalls triefend, der riesige Protoursine, den Dane augenblicklich als den Anführer der Jäger identifiziert hatte.
    Es gab, wie es schien, ein Dutzend – vielleicht mehr – Pseudo-Menschen und etwa ebenso viele Pseudo-Mekhar. Er bemerkte, daß einige der Katzenmänner Schwänze hatten – ebenso einige des humanoiden Typus. Möglicherweise Kopien einer leicht abgewandelten Spezies? Aber Menschen und Mekhar waren immer noch in der Mehrzahl. Aus den Augenwinkeln sah er ein paar Wesen, die aussahen, als seien ihre Vorfahren Wölfe oder Waschbären gewesen, und eine Kreatur, die einem mannsgroßen Oktopus glich, nur daß sie zehn Fangarme hatte statt acht, und jeder Arm schwang eine andere Waffe. Und ganz hinten in der Masse der Jäger in allen möglichen Gestalten sah Dane einen riesigen Spinnenmann, der seinen tödlichen Speer wirbelte. Ein Schauder erfaßte ihn. Der andere Spinnenmann hätte ganz allein sie alle beinahe getötet, und nun mußten sie gegen so viele kämpfen. Aber dann sah er, wie der Spinnenmann sich in seinem Speer verhedderte und ihn fallen ließ. Der erste falsche Spinnenmann mußte ein Naturtalent gewesen sein, oder er hatte länger geübt, aber selbst er war langsamer gewesen als der echte Spinnenmann an Bord des Sklavenschiffes der Mekhar.
    Aratak und er hatten alle getötet, die beim ersten Ansturm beteiligt gewesen waren, und der Rest hatte den Strom noch nicht überquert. Er hielt einen Moment inne, um sich nach den Mädchen umzuschauen. Körper im Wasser zeigten, wo Dallith am Werk gewesen war; Rianna lehnte wieder mit dem Rücken gegen die Klippe auf ihrem Speer. Zwei zerfließende Jägerkörper lagen zu ihren Füßen.
    Aber kein Blutgeruch. Ihr Blut muß fast ebenso schnell verdunsten, wie es vergossen wird … Dane schöpfte Atem und bereitete sich auf den nächsten Angriff vor. Es ist nur eine Frage der Zeit, dachte er. Sie müssen uns töten. Sie können nicht vier Überlebende zurücklassen, um die Kunde von ihrer wahren Gestalt zu verbreiten – oder vom Fehlen dieser Gestalt.
    Nicht mehr lange bis Sonnenuntergang. Wird sie das jetzt überhaupt noch aufhalten? Sie konzentrieren alle Kräfte auf uns.
    Er bemerkte, daß sie neben dem Pseudo-Aratak und dem Pseudo-Dane, den er getötet hatte, eine falsche Dallith und eine nachgemachte Rianna hatten. ›Dallith‹ trug sogar eine Schleuder. Plötzlich jagte ihm das furchtbare Angst ein.
    Sie müssen einst, wie manche Insekten, mit Hilfe von Mimikry ihre Feinde gefangen oder sich vor ihnen versteckt haben. Wäre er während der ersten Angriffswelle auf eine von ihnen anstatt auf Samurai gestoßen, hätte er vielleicht entmutigt gerade lange genug gezögert, um getötet zu werden. Er versuchte sich zu dem Gedanken durchzuringen, ›Dalliths‹ lieblichen Kopf abzuschlagen oder ›Riannas‹ weichen Körper zu durchbohren – einen Körper, den er so oft in den Armen gehalten hatte –, aber während er sich in Erinnerung rief, daß es nur Jäger waren, wuchs sein Entsetzen, und er wußte, daß ihm die Nerven durchgehen würden. Ich bin kein Empath, ich könnte nie sicher sein, daß es nicht die echte ist …
    Sein Kummer und seine Verzweiflung mußten Dallith erreicht haben, denn einen Augenblick später hörte er ihren Stein durch die Luft zischen; die falsche Rianna brach mit blutüberströmtem Gesicht zusammen. Die falsche Dallith wirbelte ihre eigene Schleuder, vielleicht ahnte sie, was geschah, aber ihr Stein flog zu weit – so weit, daß man nicht sagen konnte, auf wen sie gezielt hatte, obwohl Dane vermutete, daß er selbst es gewesen war. Der Antwortstein der echten Dallith traf sie an der Schläfe, und Dane schloß schnell die Augen, um sie nicht fallen zu sehen.
    Er öffnete sie sofort wieder, denn er wußte, daß jetzt die anderen

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