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Die Jagd beginnt

Die Jagd beginnt

Titel: Die Jagd beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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öffnete leise die Tür zu seinem Zimmer, damit er Dena nicht weckte.
    Unwillkürlich lächelte er, als er sah, dass sie vollständig angezogen mit dem Gesicht zur Wand auf dem Bett lag. Sie ist eingeschlafen, während sie auf mich wartete. Verrücktes Mädchen. Es waren freundliche Gedanken; er glaubte nicht, dass sie irgendetwas tun könne, das er ihr nicht vergab oder wofür er kein Verständnis aufbrachte. Er entschloss sich spontan, dass heute Abend der Tag gekommen sei, an dem er sie zum ersten Mal auftreten ließ. So stellte er den Kasten mit der Laute auf den Boden und legte ihr eine Hand auf die Schulter, um sie zu wecken und ihr die freudige Mitteilung zu machen.
    Sie rollte schlaff auf den Rücken und starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Quer über ihre Kehle verlief eine klaffende Wunde. Die vorher von ihrem Körper verdeckte Seite des Betts war dunkel und feucht.
    Thom drehte sich der Magen um. Wäre seine Kehle nicht wie zugeschnürt gewesen, er hätte sich übergeben oder geschrien oder beides auf einmal.
    Nur das Knarren des Kleiderschranks warnte ihn. Er wirbelte herum. Messer glitten aus seinen Ärmeln, und mit einer gleichzeitigen Bewegung warf er sie. Die erste Klinge bohrte sich in die Kehle eines fetten, fast glatzköpfigen Mannes, der einen Dolch in der Hand trug. Der Mann taumelte nach hinten, und Blut quoll zwischen den seinen Hals umklammernden Fingern hervor, als er zu schreien versuchte.
    Da er sich auf seinem verletzten Bein drehen musste, ging Thoms anderer Wurf fehl, doch das Messer blieb in der rechten Schulter eines schweren, muskulösen Mannes mit einem Narbengesicht stecken, der aus dem anderen Schrank kletterte. Das Messer des wuchtigen Mannes entglitt einer Hand, die ihm plötzlich nicht mehr gehorchte, und der lief schwerfällig auf die Tür zu.
    Bevor er einen weiteren Schritt tun konnte, hatte Thom ein neues Messer in der Hand und schlitzte dem Mann die Rückseite des Beins auf. Der große Kerl schrie auf und stolperte. Thom packte eine Hand voll schmierigen Haares, knallte ihn mit dem Gesicht an die Wand neben der Tür, und der Mann schrie erneut, als das in seiner Schulter steckende Messer an die Tür stieß.
    Thom hielt dem Mann sein Messer direkt vor die dunklen Augen. Die Narben auf dem Gesicht des kräftigen Mannes gaben ihm ein finsteres Aussehen, aber jetzt sah er unverwandt die Klinge an, zuckte nicht mit der Wimper und rührte keinen Muskel. Der fette Mann, der halb im Kleiderschrank lag, zuckte ein letztes Mal mit dem Bein und rührte sich dann nicht mehr.
    »Bevor ich dich töte«, sagte Thom, »will ich wissen, warum.« Seine Stimme klang ruhig und wie betäubt. Innerlich fühlte er sich tot. »Das Große Spiel«, sagte der Mann schnell. Seine Aussprache klang nach der Gosse, entsprechend dem Aussehen seiner Kleider, allerdings waren diese ein klein wenig zu gut und zu neu. Er hatte wohl mehr Geld als der übliche Bewohner Vortors. »Es ist nicht persönlich gemeint, müsst Ihr wissen. Es ist nur das Spiel.«
    »Das Spiel? Ich habe nichts mit Daes Dae’mar zu tun! Wer würde mich des Großen Spiels wegen töten wollen?«
    Der Mann zögerte. Thom drückte ihm die Klinge noch näher vors Gesicht. Falls der Kerl die Wimpern bewegte, würden sie die Schneide berühren. »Wer?«
    »Barthanes«, erklang die heisere Antwort. »Lord Barthanes. Wir hätten Euch nicht getötet. Barthanes geht es um Informationen. Wir wollten nur herausfinden, was Ihr wisst. Für Euch kann da noch einiges Gold drin sein. Eine nette, dicke Goldkrone für Euer Wissen. Vielleicht auch zwei.«
    »Lügner! Ich war letzten Abend im Haus von Barthanes und stand genauso nahe bei ihm wie jetzt bei dir. Falls er etwas von mir wollte, wäre ich nicht lebendig zurückgekommen!«
    »Ich sage Euch, wir haben schon tagelang nach Euch oder jemand anderem gesucht, der etwas über diesen andoranischen Lord weiß. Euren Namen habe ich erst gestern Abend gehört – unten im Schankraum. Lord Barthanes ist großzügig. Es könnten auch fünf Kronen werden.«
    Der Mann bemühte sich, den Kopf von dem Messer in Thoms Hand wegzudrehen, doch Thom drückte ihn noch fester gegen die Wand. »Welcher andoranische Lord?« Aber er wusste es schon. Licht hilf, er wusste Bescheid.
    »Rand. Aus dem Haus al’Thor. Groß. Jung. Ein Schwertmeister, oder zumindest trägt er das Schwert eines Meisters. Ich weiß, dass er Euch besucht hat. Er und ein Ogier, und Ihr habt miteinander gesprochen. Sagt mir, was Ihr wisst. Ich

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