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Die Jagd beginnt

Die Jagd beginnt

Titel: Die Jagd beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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ihnen mit dem Schwert in der Hand zuwinkte.
    Rand rannte gebückt hinüber. Er nahm eher die Fenster wahr, die ihn vom Haus herunter mit leeren Augen anzustarren schienen, als die Freunde, die neben ihm herrannten. Er war erleichtert, als er sich neben Ingtar an die Hauswand drücken konnte. Mat murmelte in sich hinein: »Er ist da drinnen. Ich fühle ihn.«
    »Wo ist der Wächter?«, flüsterte Rand.
    »Tot«, antwortete Ingtar. »Der Mann fühlte sich zu sicher. Er versuchte nicht einmal, um Hilfe zu schreien. Ich habe seine Leiche unter den Büschen versteckt.«
    Rand sah ihn mit großen Augen an. Der Seanchan er fühlte sich zu sicher? Das Einzige, was ihn in diesem Moment vom Zurücklaufen abhielt, war Mats Not.
    »Wir sind fast da.« Auch bei Ingtar klang es, als führe er Selbstgespräche. »Beinahe da. Kommt!«
    Rand zog sein Schwert, als sie die Hintertreppe hinaufschlichen. Er spürte mehr als er sah, wie Hurin sein Kurzschwert und den eingedellten Schwertbrecher herauszog und wie Perrin zögernd die Axt aus der Schlinge am Gürtel holte.
    Der Flur drinnen war eng. Aus einer halb geöffneten Tür rechts roch es nach Küche. Mehrere Leute rührten sich dort. Man hörte Stimmengewirr und gelegentlich das leise Klappern eines Deckels. Ingtar bedeutete Mat, die Führung zu übernehmen, und sie schlichen an dieser Tür vorbei. Rand behielt die enge Öffnung im Auge, bis sie um die nächste Ecke waren.
    Eine schlanke junge Frau mit dunklem Haar trat aus einer Tür vor ihnen. Sie trug ein Tablett mit einer Tasse. Sie erstarrten alle. Die Frau wandte sich in die andere Richtung, ohne zurückzublicken. Rand riss die Augen auf. Ihr langes weißes Gewand war fast durchsichtig. Sie verschwand um die nächste Ecke.
    »Habt ihr das gesehen?«, fragte Mat heiser. »Man konnte richtig durch …«
    Ingtar legte Mat eine Hand über den Mund und flüsterte: »Haltet Eure Gedanken im Zaum und vergesst nicht, weswegen wir hier sind. Jetzt sucht es. Sucht das Horn für mich.«
    Mat deutete auf eine enge Wendeltreppe. Sie stiegen bis zum nächsten Absatz hinauf, und dann führte er sie in den vorderen Teil des Gebäudes. In den Fluren standen nur wenige Möbel, und die waren alle abgerundet. Hier und da hing ein Gobelin an der Wand, oder eine Stellwand stand davor, beides meist mit Vögeln auf Ästen oder mit Blumen bemalt. Über eine Stellwand floss ein Strom, aber abgesehen von dem leicht gekräuselten Wasser und engen Uferstreifen war der Hintergrund leer.
    In allen Zimmern hörte Rand die Geräusche, die Menschen machen, wenn sie aufwachen, wenn sie auf Hausschuhen durch den Raum schlurfen und leise miteinander sprechen. Er sah niemanden, konnte sich aber alles gut vorstellen. Wenn jemand auf den Flur hinaustrat und fünf schleichende Männer mit Waffen in der Hand entdeckte und Alarm gab …
    »Hier drinnen«, flüsterte Mat. Er deutete auf eine große Schiebetür vor ihnen. Geschnitzte Handgriffe waren ihre einzige Zier. »Zumindest ist der Dolch dort.«
    Ingtar sah Hurin an. Der Schnüffler schob die Tür auf, und Ingtar sprang mit blankem Schwert hinein. Es war niemand drinnen. Rand und die anderen eilten hinein, und Hurin schloss schnell die Tür hinter ihnen.
    Bemalte Stellwände verbargen sämtliche Wände des Raums und eventuell vorhandene weitere Türen. Sie dämpften auch das Licht, das durch Fenster fiel, die sich wohl zur Straße hin öffneten. An einer Wand stand eine hohe runde Kommode. An einer anderen standen ein kleiner Tisch und ein einzelner Stuhl, der zum Tisch hin gerückt war. Rand hörte, wie Ingtar überrascht keuchte, aber er selbst seufzte lediglich erleichtert. Das gekrümmte goldene Horn von Valere lag in einem Ständer auf dem Tisch. Darunter funkelte der Rubin am Griff des verzierten Dolchs im Licht.
    Mat eilte zum Tisch und hob Dolch und Horn auf. »Wir haben ihn«, krächzte er und schüttelte die Faust mit dem Dolch. »Wir haben beides.«
    »Nicht so laut!«, mahnte Perrin und verzog das Gesicht in übertriebenem Schmerz. »Wir haben sie noch nicht nach draußen gebracht.« Seine Hände fingerten unablässig am Griff seiner Axt herum, als hielten sie viel lieber etwas anderes.
    »Das Horn von Valere.« Ehrfurcht lag in Ingtars Stimme. Er berührte zögernd das Horn und fuhr mit einem Finger die silberne Schrift um die Öffnung des Horns nach, wobei er lautlos den Text nachsprach. Dann zog er seine vor Erregung zitternde Hand zurück. »Es ist wahr. Beim Licht, endlich! Ich bin

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