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Die Jagd beginnt

Die Jagd beginnt

Titel: Die Jagd beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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brannten, unweit von einer einfachen Landstraße. Loial saß da und las in einem Buch: Jenseits des Sonnenuntergangs. Perrin saß ein Stück entfernt und blickte in die Flammen. Die Shienarer bereiteten ihr Abendbrot vor. Lan saß unter einem Baum und schliff sein Schwert. Der Behüter musterte Rand besorgt und nickte ihm zu.
    Noch etwas fiel ihm auf. In der Mitte des Lagers flatterte die Flagge des Drachen im Wind. Irgendwo hatten sie einen richtigen Flaggenstock gefunden, um Perrins Stab zu ersetzen.
    Rand wollte wissen: »Was tun die hier draußen, wo jeder, der vorbeikommt, sie sehen kann?«
    »Es ist zu spät, sich zu verstecken, Rand«, sagte Moiraine. »Es war schon immer zu spät für Euch.«
    »Ich muss trotzdem nicht gerade ein Schild aufstellen, das allen sagt: Ich bin hier. Ich werde Fain niemals finden, falls mich jemand dieser Flagge wegen umbringt.« Er wandte sich Loial und Perrin zu. »Ich bin froh, dass ihr geblieben seid. Ich hätte aber auch Verständnis gehabt, wenn ihr gegangen wärt.«
    »Warum sollte ich nicht bleiben?«, fragte Loial. »Klar, du bist noch mehr Ta’veren , als ich glaubte, aber du bist auch mein Freund. Ich hoffe, dass du noch mein Freund bist.« Seine Ohren zuckten nervös.
    »Das bin ich«, sagte Rand. »Solange es für dich ungefährlich ist, dich in meiner Nähe aufzuhalten, und sogar noch danach.« Der Ogier grinste breit.
    »Ich werde auch bleiben«, sagte Perrin. In seiner Stimme lag ein Unterton von Schicksalsergebenheit. »Das Rad webt uns fest in sein Muster hinein, Rand. Wer hätte damals in Emondsfelde daran geglaubt?«
    Die Shienarer versammelten sich um sie. Zu Rands Überraschung fielen sie auf die Knie nieder. Alle sahen ihn an.
    »Wir wollen Euch Treue schwören«, sagte Uno. Die anderen, die neben ihm knieten, nickten dazu.
    »Euer Treueid gilt Ingtar und Lord Agelmar«, protestierte Rand. »Ingtar ist einen tapferen Tod gestorben, Uno. Er starb, damit wir anderen mit dem Horn entkommen konnten.« Er musste es ihnen nicht mehr erzählen – jeder wusste, was danach geschehen war. Er hoffte, dass Ingtar wieder zum Licht gefunden hatte. »Berichtet das Lord Agelmar, wenn ihr nach Fal Dara zurückkehrt.«
    »Man behauptet«, sagte der Einäugige vorsichtig, »wenn der Drache wiedergeboren ist, dann zerschmettert er alle Eide und alle Bindungen. Nichts kann uns jetzt mehr halten. Wir wollen Euch Treue schwören.« Er zog sein Schwert und legte es mit dem Griff auf Rand zu vor ihn hin. Die anderen Shienarer taten es ihm nach.
    »Ihr habt mit dem Dunklen König gekämpft«, sagte Masema. Masema, der ihn hasste. Masema sah ihn jetzt an, als habe er das pure Licht vor sich. »Ich sah Euch, Lord Drache. Ich sah Euch. Ich bin Euer Mann bis zum Tod.« Seine dunklen Augen leuchteten vor Begeisterung.
    »Ihr müsst wählen, Rand«, sagte Moiraine. »Die Welt wird zerstört, ob Ihr es nun verursacht oder nicht. Tarmon Gai’don wird kommen, und das allein wird die Welt zerreißen. Werdet Ihr weiter versuchen, Euch vor Eurem Schicksal zu verbergen und es der Welt überlassen, ohne Beschützer in die Letzte Schlacht zu gehen? Wählt!«
    Alle beobachteten ihn und warteten. Der Tod ist leichter als eine Feder, die Pflicht schwerer als ein Berg. Er traf seine Entscheidung.

KAPITEL 50

    Danach
    S chiffe und Pferde, Planwagen und Wanderer trugen die Geschichte in die Welt hinaus. Sie wurde erzählt und wiedererzählt und verändert, doch im Herzen blieb sie gleich. In Arad Doman und Tarabon und überall erzählte man sich von den gewaltigen Vorzeichen am Himmel über Falme. Und Männer erklärten sich für den Drachen und wurden von anderen Männern deshalb niedergestreckt, bis auch diese wieder niedergestreckt wurden. Andere Gerüchte verbreiteten sich. Man sprach von einer Kolonne, die aus der untergehenden Sonne heraus über die Ebene von Almoth ritt. Hundert Männer aus den Grenzlanden, sagte man. Nein, tausend. Nein, tausend Helden, die von jenseits des Grabes wiedergekehrt waren, um dem Ruf des Horns von Valere Folge zu leisten. Zehntausend. Sie hatten eine ganze Legion der Kinder des Lichts vernichtet. Sie hatten das zurückgekehrte Heer Artur Falkenflügels besiegt und über das Meer heimgeschickt. Sie waren das Heer Artur Falkenflügels, das endlich heimgekehrt war. Sie ritten auf die Berge zu und den Sonnenaufgang. Und doch gab es eines, was all diese Gerüchte und Erzählungen gemeinsam hatten: An ihrer Spitze ritt ein Mann, dessen Gesicht man am Himmel über Falme

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