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Die Jagd des Adlers

Titel: Die Jagd des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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als dass man hätte sicher sein können, doch während sie sich der Festung weiter näherten, fasste Cato sie besonders scharf ins Auge, sodass er genügend Einzelheiten entdecken konnte, um die Frage zu beantworten.
    »Es ist eine unserer Patrouillen.« Er wandte sich ab, eilte quer über die Plattform des Turms hinweg und rief der am Tor positionierten Einheit etwas zu. »Macht auf! Das sind unsere Männer.«
    Auch Macro hatte sich inzwischen einen Überblick über die Situation verschafft und gab den Offizieren auf der Mauer die notwendigen Befehle. »Einige Bogenschützen sollen sich bereitmachen, um der Patrouille Feuerschutz zu geben. Feuert, sobald die Bastarde hinter unseren Leuten in Schussweite sind!«
    Als Macro und Cato wieder zu Longinus zurückkehren, fragte sie der Statthalter: »Wer sind denn die Männer, die eure Patrouille verfolgen?«
    Ein eiskalter Schauer lief Cato über den Nacken, als er antwortete: »Ich glaube, das sind Parther, Herr.«

KAPITEL 22
    P arther?« Longinus starrte ihn an. »Unsinn! Wie könnten das Parther sein? Hast du schon jemals einen gesehen?«
    »Nein, Herr«, gab Cato zu. »Aber ich habe viel über sie gelesen. Und man hat sie mir beschrieben.«
    Longinus schnaubte verächtlich, und die beiden Offiziere wandten sich ab, um die verzweifelte Verfolgungsjagd durch die Wüste zu beobachten. Als die Reiter den Abstand zur Festung noch weiter verringert hatten, warf Postumus Cato einen kurzen Blick zu, bevor er leise sagte: »Ich fürchte, es sind wirklich Parther, Herr.«
    Jetzt waren die Männer eindeutig zu erkennen, und alle Soldaten auf dem Torhaus sahen die spitz zulaufenden Helme und die im Wind wehenden Sattelquasten. Immer wieder legte einer der Verfolger sorgfältig seinen Bogen an und schoss einen Pfeil auf die fliehenden Überlebenden der römischen Patrouille ab. Doch die Entfernung war zu groß, und die Pferde galoppierten so schnell sie konnten, sodass nur ein einziger Pfeil sein Ziel fand, wie die Offiziere auf dem Turm feststellen mussten. Eines der Pferde bäumte sich plötzlich auf und warf seinen Reiter fast ab. Cato sah den dunklen Pfeilschaft, der aus einem der Hinterbeine des Tieres ragte. Als das Pferd aufstampfte, schlug das andere Bein gegen den Pfeil, der umhüllt von einem Schwall Blut aus der Wunde herausgerissen wurde. Ein größeres Blutgefäß musste getroffen worden sein, denn das Blut spritzte immer weiter aus der Wunde, während der Reiter erfolglos versuchte, das Tier noch bis zur Festung anzutreiben. Nach einigen immer unsicherer werdenden Schritten knickten die Beine des Pferdes ein, und es stürzte zu Boden. Rasch sprang der Reiter aus dem Sattel, drehte sich zu seinen Verfolgern um, kauerte sich hinter seinen Schild und zog sein Schwert. Seine Verfolger kamen näher und näher und wichen erst im letzten Augenblick dem Mann und seinem sterbenden Pferd aus. Ein Wirbel von Pfeilen zischte durch die Luft. Zahllose Treffer rissen den Körper des Soldaten hin und her, und schließlich sank er in den Sand.
    Den Männern auf der Festungsmauer entfuhr ein tiefes Stöhnen, und Macro legte die Hand an den Mund und rief zu ihnen hinab: »Bogenschützen! Steht nicht einfach so rum! Erledigt sie – sobald sie in Schussweite sind.«
    Die Männer, die bereits den ersten Pfeil an die Bogensehnen angelegt hatten, spreizten die Beine, lehnten sich zurück und spannten die Bogen, die sie in einem bestimmten Winkel ausrichteten, um die größte Wirkung zu erzielen. Dann warteten sie noch einen Moment, bis die römische Patrouille so nahe gekommen war, dass die Pfeile über sie hinwegfliegen würden. Der erste Mann ließ seine Bogensehne los, und der Pfeil flog hoch in die Luft. Er stieg immer weiter hinauf in den klaren, blauen Himmel, bevor er kurz zu verharren schien, um gleich danach in Richtung Erde zu sinken. Von Catos Position aus wirkte es, als würde der Pfeil zweifellos mitten zwischen den Männern der Patrouille niedergehen, die auf die Festung zustürmten. Er biss die Zähne zusammen, während der Pfeil immer tiefer sank. Erst im letzten Augenblick wurde deutlich, dass er über die Patrouille hinwegfliegen würde, und tatsächlich bohrte er sich, von einer kleinen Explosion aus Sand und Staub umhüllt, unmittelbar vor den Verfolgern in den Boden.
    »Die Entfernung ist gut!«, rief Macro. »Zeigt es ihnen!«
    Noch mehr Pfeile stiegen in den Himmel auf, und als sie sanken, waren sie genau auf das Ziel ausgerichtet. Cato sah, wie einer der Verfolger

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