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Die Jagd des Adlers

Titel: Die Jagd des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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schnellen Schritten nach draußen, um Macro einzuholen.
    Macro öffnete das Päckchen, sobald die beiden sein Quartier erreicht hatten. Die Nachricht war recht kurz. Er reichte sie Cato. Es handelte sich um einen vom Stab des Statthalters ausgestellten Befehl. Die Zweite Illyrische Kohorte wurde angewiesen, die Festung bei Bushir zu verlassen, um nach Syrien zu marschieren. Dort sollten sie sich der Armee anschließen, die als Reaktion auf die jüngste Bedrohung durch die Parther in der Region zusammengezogen worden war.
    Cato lächelte. »Anscheinend möchte Longinus uns genau im Auge behalten.«
    »Worauf du einen lassen kannst. Seit er weiß, dass wir seine Absichten durchschaut haben, wird er sich keine Chance entgehen lassen, uns loszuwerden. Darauf kannst du dich verlassen. Wir werden da draußen vorsichtig sein müssen, Cato.«
    »Sehr vorsichtig. Aber bis dahin gibt es noch einiges zu erledigen. Die Kohorte hat gut gekämpft, aber auf einen richtigen Feldzug sind die Männer noch nicht vorbereitet.«
    »Also werden wir keine ruhige Zeit haben«, grummelte Macro, während er zwei Becher Wein einschenkte und einen davon Cato reichte. »Und irgendwann werden wir einen Bericht für Narcissus schreiben müssen.«
    »Das kann ich übernehmen, wenn’s dir recht ist.«
    »Was sollen wir ihm sagen? Wer hat das Reich wirklich bedroht? Longinus oder Bannus? Immerhin, wir haben uns um beide gekümmert. Und jetzt müssen wir mit den Parthern fertig werden. Scheiße, ich könnte wirklich eine lange Ruhepause vertragen.«
    »Sieh’s dir doch mal von der guten Seite an, Herr.«
    »Von der guten Seite? Welche gute Seite?«
    »So bekommst du wenigstens die Möglichkeit, dir Syrien anzusehen. Seit ich dich kenne, hast du das schon immer gewollt.«
    »Syrien …«, sagte Macro zufrieden und ein wenig nachdenklich, während er seinen Becher leerte. »Ist das nicht wundervoll?«

Anmerkung des Autors
    I ch hatte sehr viel Spaß dabei, die Hintergründe von Die Jagd des Adlers zu recherchieren. Schon als ich die Serie begann, wollte ich Macro und Cato in den Osten führen, und nachdem sich der arme Centurio Macro immer wieder Fantasien über die Verlockungen jenes Weltteils hingegeben hatte, war es schon lange überfällig. Bei dieser Gelegenheit erwies sich jedoch die Realität als viel härter, als ich gehofft hatte.
    Einige Leser könnten den Eindruck gewinnen, dass ich mir mit dem berühmtesten aller judäischen Aufrührer, die jemals von Rom hingerichtet wurden, zu viele Freiheiten herausgenommen habe – mit Jehoshua oder Jesus, wie der Name lautet, unter dem wir ihn kennen. Diesen Lesern möchte ich Neil Faulkners Apocalypse empfehlen, eine beeindruckende Darstellung der Hintergründe und des Verlaufs des großen Aufstands im Jahr 66 nach Chr. In diesem Buch werden die verschiedenen politischen und religiösen Strömungen sowie die Barrieren zwischen den unterschiedlichen gesellschaftlichen Klassen klar analysiert und in vielen Einzelheiten dargestellt; überdies findet Faulkner immer wieder kluge Vergleiche mit Ereignissen der jüngeren Geschichte dieser Region. Jedem, der mehr über Judäa im ersten Jahrhundert erfahren möchte, kann ich dieses Buch nicht nachdrücklich genug empfehlen.
    Die landschaftlichen Verhältnisse, die in diesem Roman dargestellt werden, entsprechen größtenteils der Realität; ich habe mich bemüht, die Kargheit und das besondere Schauspiel der Grenze im Osten so greifbar wie möglich zu machen. Im Toten Meer zu baden war für mich genauso neu wie für Macro, und es ist nicht leicht, die ehrfurchtgebietende Erfahrung von Petra wiederzugeben. Obwohl ich zuvor sehr viel über diese Stadt gelesen (und Indiana Jones dabei zugesehen hatte, wie er durch den Siq galoppiert!), ist nichts in der Lage, einen Besucher auf den Augenblick vorzubereiten, in dem er aus dem schmalen Spalt tritt und das turmhohe Gebäude des »Königlichen Schatzhauses« vor sich sieht. Und für uns war das erst der Anfang einer unvergesslichen eintägigen Erkundung. Petras von Menschen geschaffene Größe findet ihre Entsprechung im natürlichen Schauspiel, das das Wadi Rhum (wie es heute heißt) bietet, eine weitläufige Fläche aus blutrotem Sand, die von großen Felswänden durchzogen wird. Der Ort mit seinen gewaltigen Ausmaßen wird noch beeindruckender durch die Stille, die dort herrscht, und er bietet eine höchst angemessene Arena für die abschließende Konfrontation im Roman.
    In Jordanien finden sich einige der

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