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Die Jagd des Adlers

Titel: Die Jagd des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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brennenden Katapulte zuströmten. Es war entscheidend, sie so lange aufzuhalten, bis die gierigen Flammen so viel wie möglich von den Belagerungsmaschinen verschlungen hatten.
    »Zu mir!«, rief er. »Zweite Illyrische, zu mir!«
    Die Männer rannten zu Cato hinüber, und der Centurio ließ sie eine lockere Reihe vor den brennenden Katapulten bilden. In dieser Formation harrten sie leicht geduckt und mit gezückten Schwertern aus, um den heranstürmenden Feind im flackernden Schimmer der Flammen in Empfang zu nehmen. Da sie das Feuer im Rücken hatten, wirkten die Römer wie kompakte schwarze Gestalten, die lange, dunkle Schatten vor sich warfen, und die ersten Judäer zögerten, als sie sie sahen. Gleich darauf jedoch schob sich ein Parther mit einem Knurren voller Wut und Verachtung durch die Reihen von Bannus’ Männern und griff die römische Linie direkt an. Der Soldat, der dem Parther gegenüberstand, schien sich auf einen heftigen Zusammenprall ihrer Klingen vorzubereiten, doch im letzten Augenblick wirbelte er mit seinem Fuß eine Wolke aus Sand und Steinen in das Gesicht seines Angreifers. Instinktiv blieb der Parther stehen und hob den Arm, um seine Augen zu schützen. Dieser Instinkt war sein Tod, denn der Römer machte einen Ausfallschritt nach vorn, stieß dem Mann sein Schwert in den Bauch und riss die Klinge sofort wieder mit einem lauten Schrei heraus. Der Parther sackte auf die Knie und betrachtete schockiert das blutige Gedärm, das aus der schrecklichen Wunde hing.
    Hinter ihm blieben die Judäer wie erstarrt stehen. Sie waren nicht bereit, die Römer anzugreifen, und Cato sah seine Chance. Er holte tief Luft und schrie: »Angriff!«
    Dann stürmte er vorwärts. Seine Männer folgten ihm einen kurzen Moment später, während sich ihre Schlachtrufe mit dem Klang seines Befehls vermischten. Cato hatte den Feind noch nicht erreicht, doch sein ganzes Wesen war bereits von rasender Wut erfüllt, und er spürte eine wilde Energie in sich, die wie Feuer durch seine Adern strömte. Als er sein Schwert zu einem schnellen Hieb gegen den feindlichen Kämpfer schwang, der direkt vor ihm stand – ein kleiner, dunkelhäutiger, verängstigter Mann –, hörte Cato sich selbst, wie er in besinnungsloser Raserei aufschrie. Der Mann riss einen Arm hoch und versuchte, den Griff von Catos Schwert zu packen, als die Klinge auf ihn zuschoss. Doch die Schneide zerteilte die Hand des Mannes, senkte sich nach unten und durchbohrte sein Schlüsselbein, als sie sich tief in seine Schulter grub. Verängstigt und voller Schmerzen schrie der Mann auf. Cato riss die Klinge aus seinem Körper, schleuderte den Mann beiseite und sah sich nach seinem nächsten Gegner um. Neben ihm hatte sich seine kleine Truppe tief in die Reihen der Feinde gegraben. Begleitet von wilden Schlachtrufen gingen die Hiebe und Stöße seiner Männer erbarmungslos auf Bannus’ Männer nieder, während der rote Schimmer der Flammen sie umhüllte und die zuckenden Schatten ihrer Gegner über ihre Körper strichen.
    Cato richtete seinen Blick auf einen kräftigen Mann mit einem langen, dunklen Bart. Er hielt ein schweres Krummschwert in beiden Händen, und sobald er sah, dass die Aufmerksamkeit des Römers ihm galt, hob er es hoch über seinen Kopf und stürmte auf Cato zu. Seine Klinge funkelte wie orangefarbenes Feuer, als sich das Licht der Flammen darin spiegelte, und schien dann plötzlich zu verschwimmen, als sie bogenförmig von oben auf Catos Kopf zuschoss. Cato wusste, dass er diesen Schlag nicht parieren konnte. Es würde seinen sicheren Tod bedeuten, sollte er es versuchen. Also sprang er zur Seite, wobei er gegen einen anderen Mann stieß, sie beide zu Boden gingen und mit dem Rücken auf der Erde aufschlugen. Das Krummschwert krachte neben Cato nieder, und Steinsplitter spritzten aus einem flachen Felsen. Cato holte zu einem Tritt nach oben aus, und er spürte, wie die genagelte Sohle seines Stiefels das Handgelenk des Mannes traf. Der Mann schrie auf vor Schmerz, seine Hand erschlaffte, und die schwere Waffe fiel zu Boden. Doch bevor Cato zu einem tödlichen Hieb mit seinem Schwert ansetzen konnte, warf sich der Mann, mit dem er zusammengestoßen war, auf ihn, und die Finger seines Gegners zerrten hektisch an Catos Hals. Catos Schwertarm war an der Seite seines Körpers eingeklemmt, also ballte er seine linke Hand zur Faust und rammte sie von der Seite gegen den Kopf des Mannes. Der Mann schnappte heftig nach Luft, ließ Cato jedoch nicht

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