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Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Titel: Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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von eisenharten Fäusten zerquetscht werden. Sie schnappte nach Luft.
    Andy hinter ihr hustete und schniefte. »Wo sind Mom und Dad und Evelyn?«, fragte er.
    »Keine Ahnung.«
    »Du hast was von einem anderen Kerl gesagt. Einem Dicken.«
    »Ja.«
    Jeden Moment wird er die Tür eintreten und mich mit dem Speer aufspießen.
    Sie wünschte, dass die Tür ein Schloss hätte.

    Schließlich hatte doch jede Kinderzimmertür ein Schloss. Zumindest im Film.
    Wahrscheinlich gab es auch im wahren Leben Kinderzimmertüren mit Schlössern, obwohl ihr noch nie welche untergekommen waren.
    »Glaubst du … glaubst du, dass sie okay sind? Mom und Dad und Evelyn?«
    »Nein.«
    »Oh Gott.«
    Jody drehte sich um. Andy stieg vom Bett, setzte sich auf die Kante der Matratze, beugte sich vor, umklammerte das Kissen und ließ den Kopf hängen. »Wir müssen hier raus«, sagte Jody.
    Er sah zu ihr auf. Sein Gesicht war gerötet. Er hatte die Augen zusammengekniffen und die Zähne gefletscht.
    »Der andere kann jeden Moment kommen«, sagte sie.
    Er senkte wieder den Kopf. »Mir egal«, murmelte er.
    »Er wird uns umbringen.«
    »Na und?«
    Jody ging auf ihn zu und trat zwischen seine Knie, sodass die Vorderseite ihres Nachthemds sein Gesicht bedeckte. Sie beugte sich vor, bis sein Kopf ihren Körper berührte – etwas tiefer, als sie eigentlich beabsichtigt hatte.
    Unpassenderweise fiel ihr ein, wie peinlich diese Situation unter anderen Umständen gewesen wäre.
    Im Moment war es ihr jedoch überhaupt nicht peinlich.
    Mit den Knöcheln der Hand, die die Machete hielt, streichelte sie sanft seinen Kopf. Sein Haar war tropfnass.
    »Wir werden hier rauskommen«, flüsterte sie.

    »Sind sie alle tot?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Ich hab so Angst.«
    »Ich auch. Aber alles wird gut.«
    Andy hob den Kopf, wandte sich jedoch nicht von ihr ab. Sie spürte sein Haar durch den dünnen Baumwollstoff, dann den sanften Druck seines Gesichts. »Was sollen wir tun?«, fragte er. Sie spürte, wie er die Lippen bewegte. Sein Atem war wie heißer Dampf auf ihrer Haut.
    Ich kann nicht glauben, dass ich ihm das erlaube, dachte sie. Wenn Rob jemals sein Gesicht da unten gehabt hätte, geschweige denn seine Hand …
    Aber das ist nicht Rob. Es ist Andy. Er ist noch ein Kind, seine Familie wurde ausgelöscht und wahrscheinlich werden wir beide sterben …
    Aber sie wollte nicht sterben!
    Irgendeinen Ausweg musste es doch geben.
    Hier herumzustehen – mit Andys Gesicht in ihrem Schoß – brachte sie jedoch auch nicht weiter.
    Doch, erkannte sie plötzlich. Es beruhigte ihn. Und sie auch.
    Ihr Herz klopfte nicht mehr so stark. Er bewegte sein Gesicht hin und her. Vielleicht war das ein Kopfschütteln. Oder aber er wollte sie einfach nur berühren.
    »Wieso hast du kein Telefon im Zimmer?«, flüsterte sie.
    »Mom und Dad haben eins.« Seine Stimme klang gedämpft, und sein Atem war sehr heiß.
    »Ich weiß. Aber das ist in ihrem Schlafzimmer. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass da auch der Fettsack ist.«
    Wenn er nicht gleich durch die Tür gestürmt kommt.
    »Vielleicht sollten wir aus dem Fenster springen.«

    »Aber die gehen doch nicht auf.«
    »Ich weiß. Wir müssten es einschlagen.«
    Wieder bewegte er sich. Diesmal war sich Jody sicher, dass er den Kopf schüttelte. »Das ist viel zu hoch. Unten ist Zementboden. Da brechen wir uns den Hals.«
    Besser, als dem Fettsack in die Finger zu geraten, dachte sie. Alles war besser als das.
    »Ich frage mich, was er treibt«, sagte sie.
    »Der Dicke?«
    »Komisch, dass er noch nicht nach dem Rechten gesehen hat.«
    »Vielleicht ist er damit beschäftigt … das Haus auszuräumen. «
    »In diesem Fall«, sagte Jody, »können wir vielleicht an ihm vorbeischleichen. Wir müssen nur ins Erdgeschoss gelangen, dann sind wir in Sicherheit.«
    »Ist vielleicht besser, als aus dem Fenster zu springen.«
    »Also los.«
    »Okay.« Er nickte, und sein Kopf rieb wieder an ihrem Körper. Und dann küsste er sie durch das Nachthemd hindurch.
    Sie zuckte zusammen. »Hey!«, keuchte sie und trat einen Schritt zurück. »Mann!« Dann bemerkte sie den Ausdruck auf seinem Gesicht. »Nicht so schlimm. Ist schon okay. Los jetzt.«
    »Ich muss mich anziehen.«
    »Beeil dich.« Sie drehte sich um und hatte keine andere Wahl, als die Leiche anzusehen, wollte sie nicht in die große Pfütze aus Erbrochenem treten. Beim Anblick des Toten wand sich eine eiskalte Schlange in ihren Eingeweiden. Sie stieg über die Leiche hinweg und

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