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Die Jagd nach dem Meteore

Die Jagd nach dem Meteore

Titel: Die Jagd nach dem Meteore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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also, ehe er seine Wohnung aufsuchte, nach der Handlung mit chemischen Apparaten, erwarb sich hier siebenundzwanzig andre, ganz neue Glaskelche und begab sich dann zu dem Tischler, wo die bestellte Armatur für diese seit zehn Tagen fertig lag.
    Beladen mit diesen verschiedenen Paketen und voll brennenden Verlangens, seine Experimente zu beginnen, schloß er hastig die Tür seiner Wohnung auf, blieb aber auf der Schwelle wie angenagelt stehen, als er seine Maschine erblickte, deren Reflektor jetzt nach dem Zenith gerichtet war.
    Zephyrin Xirdal wurde sofort von einer Sturzwelle von Erinnerungen gepackt und dabei so erregt, daß seine erschlafften Hände die beiden Pakete fallen ließen. Diese zögerten nicht, dem Gesetze der Schwere gehorchend, sich geradlinig nach dem Mittelpunkte der Erde zu bewegen. Ohne Zweifel hätten sie den auch erreicht, wenn sie nicht unglücklicherweise durch das Fußbodenviereck aufgehalten worden wären, wobei das Batteriegestell in zwei Stücke zersprang und die neuen siebenundzwanzig Gläser geräuschvoll in Trümmer gingen. Damit waren also in einer Stunde vierundfünfzig Gläser verloren. Wenn das so fortging, konnte es nicht lange dauern, bis Zephyrin Xirdal sein Bankguthaben wieder verringern mußte.
    Der seltsame Gläsermörder hatte die Hekatombe aber fast gar nicht bemerkt. Regungslos am Zimmereingang stehend, betrachtete er nachgrübelnd nur seine Maschine.
    »Da… das hat die verwünschte Witwe Thibaud angerichtet,« rief er, als er sich entschloß einzutreten. Das verriet doch wenigstens die Feinheit seiner Witterung.
    Beim Erheben der Augen bemerkte er über der Decke im Dache ein kleines Loch genau in der Achse des Metallspiegels. Dieses Loch, das nur so groß wie ein Bleistift dick war, hatte ganz glatte Ränder, als wäre es mit einem Durchschlag hergestellt worden.
    Da verzog sich der Mund Zephyrin Xirdals, den seine Wahrnehmung offenbar zu erfreuen anfing, zu einem freundlichen Lächeln.
    »Ah… gut!… Sehr gut!« murmelte er.
    Dennoch mußte er hier sofort eingreifen. Sich über die Maschine neigend, unterbrach er deren Tätigkeit. Das Schnurren darin hörte auf, der bläuliche Schein erlosch und das Ganze stand allmählich still.
    »Ah… gut!… Sehr gut! wiederholte Zephyrin Xirdal, man muß nur alles zum Besten zu wenden wissen!«
    Mit ungeduldiger Hand schob er einen auf dem Tische liegenden Haufen von Zeitungen u. dgl. zur Seite und las eine nach der andern die Mitteilungen, durch die J. B. K. Lowenthal die Welt mit dem phantastischen, unordentlichen Verhalten der Whastoner Feuerkugel bekannt machte. Zephyrin Xirdal wand sich buchstäblich vor Lachen.
    Über den Inhalt einzelner dieser Artikel runzelte er allerdings die Brauen. Welchen Sinn hatte die Internationale Konferenz, deren erste Sitzung nach einigen vorgängigen Beratungen auf den heutigen Tag anberaumt war? Welches Bedürfnis lag denn vor, irgendwem die Feuerkugel als Eigentum zuzusprechen? Sie gehörte doch mit Recht dem, der sie auf die Erde herunterzog, dem, ohne dessen Eingreifen sie ewig im Weltraume gekreist hätte.
    Zephyrin Xirdal überlegte sich dann aber, daß ja kein Mensch von seinen Maßnahmen etwas wüßte Das mußte er ändern, damit die Internationale Konferenz ihre Zeit nicht von vornherein mit unfruchtbaren Arbeiten verschwendete.
    Sofort stieß er mit dem Fuße die Scherben der siebenundzwanzig Glaskelche zurück und stürmte nach dem nächsten Postamt, wo er die Depesche aufgab, die Mr. Harvey vom hohen Präsidentenstuhle herab vorlesen sollte. Und es war wirklich kein Fehler, wenn er, infolge einer Gedankenablenkung bei einem so wenig zerstreuten Menschen, seine Namensunterschrift vergaß.
    Nach Erledigung dieser Angelegenheit kehrte Zephyrin Xirdal in sein Heim zurück, unterrichtete sich hier aus einer wissenschaftlichen Zeitschrift über das Verhalten des Meteors, nahm dann wieder sein Fernrohr zur Hand und beobachtete die Feuerkugel aufs neue so sorgfältig, daß er daraufhin neue Berechnungen aufstellen konnte.
    Gegen Mitternacht setzte er, als er damit fertig war, seine Maschine wieder in Gang und sandte mit abgepaßter Intensität und in geeigneter Richtung die Strahlungsenergie in den Weltraum hinaus. Eine halbe Stunde später wurde die Maschine wieder angehalten, er legte sich friedlich nieder und schlief den Schlaf des Gerechten.
    Zwei Tage hintereinander führte Zephyrin Xirdal sein Experiment weiter aus, da, als er am Nachmittage seine Maschine zum drittenmal

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