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Die Jagd nach dem Meteore

Die Jagd nach dem Meteore

Titel: Die Jagd nach dem Meteore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Herr Ewald von Schnack, der Vertreter Grönlands auf der Internationalen Konferenz, der sich auch unter den Passagieren des »Mozik« befand. Sein Land sollte und mußte ganz einfach das reichste der Erde werden. Zur Unterbringung der Trillionen würden freilich die Panzerschränke der Regierung weder groß noch zahlreich genug sein.
    Du glückliches Volk, für das es dann keine Steuer irgendwelcher Art mehr geben und unter dem kein Mangel. keine Armut mehr herrschen konnte! Bei der der skandinavischen Rasse eignen Klugheit würde diese ungeheure Goldmenge gewiß nur mit äußerster Vorsicht dem Verkehre zugeführt werden, und deshalb ließ sich erhoffen, daß der Geldmarkt keine zu starke Erschütterung durch einen gleichen Regen erleiden würde, wie den, den Jupiter – wenn man den mythologischen Erzählungen vertrauen darf – einst über die schöne Danaë niederströmen ließ.
    Herr von Schnack war an Bord der »Held«. Die Persönlichkeiten des Herrn Forsyth und des Doktor Hudelson verschwanden vollständig vor der des Vertreters Grönlands, und die beiden Rivalen begegneten sich in dem gemeinschaftlichen Hasse gegen den Repräsentanten eines Staates, der ihnen keinen Anteil, nicht einmal den der befriedigten Eitelkeit, an der unsterblichen Entdeckung übrig ließ.
    Die Entfernung von Boston bis zum Hauptorte Grönlands ist etwa auf dreitausenddreihundert Seemeilen, gleich sechstausend Kilometern, zu schätzen. Die Fahrt sollte, unter Einrechnung eines kurzen Aufenthalts in Boston, wo der »Mozik« Kohlen übernehmen sollte, gegen vierzehn Tage dauern. Lebensmittel führte das Schiff für mehrere Monate schon ebenso mit sich, wie die andern demselben Ziele zusteuernden Fahrzeuge, da es bei der Zuströmung von Neugierigen unmöglich gewesen wäre, in Upernivik für sie Speise und Trank zu beschaffen.
    Der »Mozik« steuerte in Sicht der Ostküste Amerikas nach Norden; als er aber am nächsten Tage das Kap Hatteras, die äußerste Spitze Nordkarolinas, passiert hatte, wendete er sich dem hohen Meere zu.
    Im Monat Juli herrscht in diesen Teilen des Atlantischen Ozeans meist eine recht schöne Witterung, und solange eine östliche Windrichtung anhielt, glitt der Dampfer, durch die Küste geschützt, auf ruhigem Meere hin. Leider wehte es aber zuweilen auch von der offenen See her, und dann brachte das Stampfen und Rollen des Schiffes seine gewöhnliche Wirkung hervor.
    Wurde dadurch auch der Trillionär von Schnack nicht im geringsten belästigt, so war doch bei Mr. Forsyth und dem Doktor Hudelson das Gegenteil der Fall.
    Es war deren erste größere Seereise, bei der sie denn auch Neptun ihren Tribut in reichlichem Maße zollten. Doch keinen Augenblick bedauerten sie deshalb, sich auf ein solches Abenteuer eingelassen zu haben.
    Wir brauchen wohl nicht zu sagen, daß dieses Unwohlsein, das sie zur Ohnmacht verurteilte, für die beiden Verlobten seine Vorteile hatte. Sie blieben von der fatalen Seekrankheit verschont und so benützten sie auch die Zeit, in der Vater und Onkel unter den erschöpfenden Streichen der hinterlistigen Amphitrite stöhnten. Sie verließen einander nur, um den beiden Kranken nach Kräften beizustehen. Dabei hatten sie sich aber höchst raffiniert in die Arbeit geteilt. Während Jenny den Mr. Dean Forsyth zu trösten suchte, bestrebte sich Francis Gordon, den Doktor Hudelson bei gutem Mute zu erhalten.
    Bei schwächerem Seegange führten Jenny und er die beiden unglücklichen Astronomen wohl auch aus deren Kabinen heraus in die freie Luft auf dem Spardeck und setzten jeden, aber nicht fern voneinander, auf einen Rohrlehnstuhl, wobei sie darauf achteten, die Entfernung zwischen beiden immer ein wenig zu verringern.
    »Nun, wie befinden Sie sich hier? fragte dann Jenny, indem sie eine Decke über Mr. Forsyths Beine breitete.
    – Ach, noch recht schlecht!« seufzte dieser, ohne recht zu wissen, mit wem er sprach.
    Und wenn Francis Gordon dem Doktor das Kissen zurechtrückte, fragte er:
     

    Sie blieben von der fatalen Seekrankheit verschont… (S. 184.)
     
    »Nun, wie geht’s Ihnen jetzt, Herr Hudelson?« und das mit einem so vertraulichen Tonfalle, als wäre er nie aus dem Hause in der Elisabethstraße verwiesen worden.
    So blieben die beiden Rivalen ein paar Stunden auf dem Deck, ohne sich über diese Reise wirklich klar zu werden. Um sie etwas mehr aufzumuntern, mußte schon Herr von Schnack festen Schrittes, seiner sicher wie ein Marsgast, der über den Seegang lacht, und mit

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