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Die Jagd nach dem Meteore

Die Jagd nach dem Meteore

Titel: Die Jagd nach dem Meteore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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astronomischen Feerie lag vielmehr sozusagen vor den Toren Kanadas.
    Mr. Seth Stanfort hatte also den ersten Zug nach Quebec und von hier den Anschluß nach Boston benützt, der durch die Ebenen der Dominion und Neuenglands dahinjagt.
    Achtundvierzig Stunden nach der Einschiffung dieses Herrn glitt der »Mozik«, immer in Sicht des Landes, an Portsmouth und darauf, in der Tragweite der Semaphoren, an Portland vorüber. Vielleicht konnten diese Apparate Nachricht über die Feuerkugel geben, die jetzt bei klarem Himmel für das unbewaffnete Auge sichtbar war.
    Die hiesigen Semaphoren blieben aber stumm und der von Halifax war auch nicht redseliger, als der Dampfer sich gegenüber diesem großen Hafen Neuschottlands befand.
    Wie schmerzlich mochten die Reisenden bedauern, daß die Fundybai zwischen Neuschottland und Neubraunschweig keinen Ausgang nach Norden oder nach Osten hatte; da wären sie vor dem heftigen Wogengang bewahrt geblieben, der sie bis zur Insel Kap Breton überfiel. Da gab es unzählige Kranke, unter denen, trotz der Fürsorge Jennys und Francis Gordons, Mr. Forsyth und Doktor Hudelson natürlich nicht fehlten.
    Der Kapitän des »Mozik« hatte Mitleid mit seinen so wenig seefesten Passagieren. Er lief in den Saint-Laurent-Golf ein, um erst wieder durch die Belle-Ile-Enge unter dem Schutze von Neufundland aufs hohe Meer zu kommen. Dann schlug er, die Davisstraße in ihrer ganzen Breite kreuzend, einen Kurs nach der Westküste Grönlands ein. Dadurch gestaltete sich die Seefahrt ruhiger.
    Am Morgen des 7. August wurde Kap Confort gesichtet. Der grönländische Boden endigt ein Stück weiter östlich mit dem Kap Farewel, an dem die Wogen des Nordatlantischen Ozeans branden, und das mit einem Ungestüm, das die mutigen Fischer von der Neufundlandbank und von Island gar zu gut kennen.
    Glücklicherweise kam es hier nicht in Frage, längs der Ostküste Grönlands hinauszufahren. Diese Küste ist fast unzugänglich. Sie bietet den Schiffen kaum einen einzigen Nothafen und wird von dem Wogenschwall der offenen See ganz entsetzlich gepeitscht. In der offnen Davisstraße fehlt es dagegen nicht an geschützten Zufluchtsstätten. Im Grunde der Fjorde und hinter vielen Inseln kann man sich leicht in Sicherheit bringen, und wenn der Wind nicht genau aus Süden kommt, ist hier immer auf eine friedliche Fahrt zu rechnen.
    So glitt denn der Dampfer auch weiter hin, ohne daß die Passagiere sich besonders zu beklagen hatten.
    Der Teil der grönländischen Küste vom Kap Farewel bis zur Insel Disko ist fast überall von sehr hohen Ufern aus Urgestein begrenzt, die die Seewinde abhalten. Auch in der kalten Jahreszeit wird dieser Küstenstrich weniger von den Eismassen versperrt, die die Strömungen vom Pole her aus dem Eismeere heruntertragen.
    Unter solchen Umständen arbeitete jetzt die schnelle Schraube des »Mozik« in den Wassern der Gilbertbai. Der Dampfer ankerte einige Stunden vor Godthaab, wo der Schiffskoch leicht eine große Menge frische Fische einkaufen konnte. Die Bevölkerung Grönlands bezieht bekanntlich ihre Hauptnahrung aus dem Meere. Nachher glitt der »Mozik« vor den Hafenmündungen von Holsteinborg und Christianshaab vorüber. Diese Flecken, deren zweiter sich in der Diskobai vollkommen versteckt, liegen von hohen Felsenmauern so dicht umschlossen, daß man von ihrem Vorhandensein gar nichts ahnt. Sie bilden aber nützliche Zufluchtsstätten für die zahlreichen Fischer, die in der Davisstraße umhersegeln und hier Walfische, Narwale, Walrosse und Robben fangen und sich dabei zuweilen bis nach den Grenzen der Baffinsbai hinaufwagen.
    Die Insel Disko, die der Dampfer in den ersten Morgenstunden des 9. August erreichte, ist die wichtigste von denen, die wie eine Kette die grönländische Küste begleiten. Die von einem basaltischen Steilufer umschlossene Insel hat als Hauptort das auf der südlichen Küste gelegene Godhavn. Die Station besteht nicht aus Stein-, sondern aus Holzhäuschen mit Wänden aus kaum rechtwinklig behauenen Stämmen, die mit einer dicken, die Luft recht gut abhaltenden Teerschicht überzogen sind. Francis Gordon und Seth Stanfort, zwei Passagiere, deren Gedanken nicht allein dem Meteor gewidmet waren, betrachteten mit lebendigem Interesse den schwarz aussehenden Ort, worin sich nur die Dächer und die Fensterbekleidungen rot abhoben. Wie gestaltete sich wohl das Leben in dem so harten Winter dieser Gegend? Die beiden Reisenden hätten gewiß mit Verwunderung die Antwort gehört,

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