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Die Jagd nach den Millionendieben

Die Jagd nach den Millionendieben

Titel: Die Jagd nach den Millionendieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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hob etwas den Kopf.
    „Georg!“ Klößchens Stimme
zitterte vor Aufregung. „Was... was ist denn passiert?“ Jetzt kam auch Herr
Sauerlich heran.
    „Ich... weiß... nicht.“ Georg
versuchte aufzustehen. Es gelang erst, als die Kinder ihm halfen. Dann griff er
sich an den Hinterkopf. Schmerzhaft verzog er dabei das Gesicht.
    „Jetzt... ja! Jetzt weiß ich’s
wieder. Man... hat mich... hat mich niedergeschlagen.“
    „Niedergeschlagen?“ Herr
Sauerlich sah sich rasch um. „Wer denn?“
    „Keine... keine Ahnung, Chef. Ich
wollte... gerade in den Jaguar steigen. Da... war plötzlich wer hinter mir.
Den... den Hieb habe ich gespürt. Aber dann weiß ich nichts mehr.“
    „Der Wagen ist gestohlen“,
stellte Tarzan fest. „Bestimmt hat der Dieb Ihren Schlüssel genommen. Nicht zu
fassen!“
    Sie brachten Georg ins Haus. Er
hatte Kopfweh und mußte sich hinlegen.
    Die Polizei wurde verständigt.
Noch bevor der Streifenwagen kam, war der Hausarzt da. Er untersuchte Georg und
meinte, das wäre noch mal gutgegangen. Offenbar hatte der Autodieb mit einem
verhältnismäßig weichen Gegenstand zugeschlagen.
    „Glück gehabt, Georg.
Wahrscheinlich ist es nicht mal eine Gehirnerschütterung.“
    Georg hatte inzwischen zwei
Schnäpse getrunken und fühlte sich schon viel besser.
    „Als junger Mann“, sagte er,
„habe ich in einem Sportverein geboxt. Wenn ich da mal k.o. ging — also, das
war schlimmer. Aber ich habe einen harten Schädel. Dann fahre ich also die
Kinder mit dem Mercedes nach Hause.“
    Doch das erlaubte Herr
Sauerlich nicht. „Auf keinen Fall, Georg! Wozu haben wir denn die Funkstreife.
Ich kann leider nicht. Ich habe schon viel zuviel Wein getrunken.“
    Und so kam es denn, daß die
Kinder zum Abschluß des Tages von der Funkstreife nach Hause gebracht wurden.
    Keiner von ihnen konnte in
dieser Nacht richtig schlafen.
     
     
     

18.
Die Bilderdiebe werden entlarvt
     
    Am Sonntagmorgen entlud sich
ein Gewitter über der Stadt. Der Himmel war schwarz. Blitze zuckten. Donner
krachte. Auch wer eigentlich ausschlafen wollte, wurde geweckt. Dann goß es in Strömen.
Viele Leute, die gern zur Kirche gegangen wären, entschlossen sich, zu Hause zu
bleiben.
    Tarzan, der Frühaufsteher,
trödelte eine Weile im Speisesaal herum, warf Klößchen dann aus den Federn und
stellte mit Genugtuung fest, daß der Regen nachließ.
    Um halb zehn hörte er auf. Die
Sonne kam hervor, und der Himmel wurde blau. Wiesen und Äcker dampften. Am
fernen Waldrand zogen Schwaden vorbei.
    „Wir fahren in die Stadt“,
entschied Tarzan. „Und sehen bei Otto Macholt vorbei. Und an der Eisbar. Wer
weiß — vielleicht bemerken wir was.“
    Klößchen war einverstanden. Sie
holten ihre Räder und machten sich auf den Weg.
    Unterwegs sagte Tarzan: „Wir
sollten bei deinen Eltern vorbeifahren. Und fragen, wie es Georg geht.“
    „Dem geht’s bestimmt gut. Weißt
ja, der hat einen harten Kopf. Trotzdem! Du hast recht.“
    Sie radelten zur Eichenallee.
Als sie in die Einfahrt bogen, traten beide so hart auf den Rücktritt, daß die
Reifen rutschten. Sprachlos starrten sie zur Garage.
    „Träume ich?“ fragte Klößchen
nach einer Weile.
    „Dann haben wir den selben
Traum.“ Tarzan rollte weiter. Bis zum Jaguar.
    In seiner ganzen Herrlichkeit
stand er vor der Garage: silbergrau, über und über mit Regenperlen bedeckt.
    Als die Kinder klingelten, kam
Herr Sauerlich an die Tür.
    „Ist ja toll, Vater!“ Klößchen
war aufgeregt. „Die Polizei hat den Jaguar gefunden. Ist der Dieb verhaftet?“
    „Kommt erstmal rein“, sagte
Herr Sauerlich lachend. „Die Sache hat sich ganz komisch entwickelt.“
    Im Kaminzimmer bot er ihnen
Kekse an. Aber die Jungs wollten nicht. Sie brannten vor Neugier.

    Klößchens Mutter war nicht da;
und dem Chauffeur Georg ging es wieder sehr gut, wie Herr Sauerlich gleich
erzählte.
    Dann sagte er: „Die Polizei war
schon hier. Aber ich glaube nicht, daß man deshalb einen großen Wirbel macht.
Denn abgesehen von dem rohen Überfall auf Georg ist die Sache recht putzig. Und
in gewisser Weise bin ich den Dieben sogar dankbar. Georg übrigens auch. So
kommt er wenigstens mal ins Theater.“
    „Jetzt verstehe ich überhaupt
nichts mehr“, sagte Klößchen.
    „Es ist so“, Herr Sauerlich
setzte sich in seinen Lieblingssessel und faltete die Hände über dem Bauch:
„Als ich heute morgen aus dem Fenster sah, stand der Jaguar in unserer
Einfahrt. Zwar ziemlich weit vorn — mit den Hinterrädern

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